Wiener Erzbischof würdigt verstorbenen deutschen Kardinal als "Mann der katholischen
Mitte"
Mainz/Wien (kap) - Kardinal Christoph Schönborn hat den verstorbenen früheren Bischof von Mainz,
Kardinal Karl Lehmann, als "prägende Gestalt der deutschen Nachkriegskirche" und als "Mann
der katholischen Mitte" gewürdigt. Die breite Anerkennung und Wertschätzung, die Lehmann seitens
der Politik, der Öffentlichkeit aber auch innerhalb der Kirche genoss, seien "ein beeindruckendes Zeugnis
seiner menschlichen und christlichen Größe", betonte Schönborn am 11. März im Gespräch
mit "Kathpress".
In einer für ihn persönlich "vorbildlichen Art und Weise" habe es Lehmann vermocht, die Spannung
zwischen einer "bewahrenden katholischen Identität" und einer "dialogischen Öffnung der
Kirche" auszugleichen. In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65), die von zahlreichen theologischen
Kontroversen und pastoralen Konflikten geprägt war, sei es das Verdienst Lehmanns gewesen, "stets die
katholische Mitte zu bewahren, ohne dabei profillos zu werden", so der Wiener Erzbischof.
Persönlich habe ihn an Kardinal Lehmann, der wie er selber auch Dogmatik gelehrt habe, stets seine "ungeheure
Arbeitskraft" und seine "schier grenzenlose Belesenheit" beeindruckt, so Kardinal Schönborn
abschließend.
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