Cornelia Hofstädter und Marion Reisinger – Ausstellungsbrücke, Regierungsviertel
St. Pölten
St. Pölten (ausstellungsbrücke) - In der von 22. März bis 6. Mai 2018 laufenden Ausstellung
präsentiert die Ausstellungsbrücke im Landhaus St. Pölten die Künstlerinnen Cornelia Hofstädter
und Marion Reisinger. Im Titel "sync", der sich aus dem griechischen syn (zusammen) und chronos (Zeit)
zusammensetzt, betonen die Künstlerinnen den Moment des zeitlichen Aufeinanderabstimmens. Zur Ausstellung
spricht Günther Oberhollenzer, Kurator der Landesgalerie Niederösterreich.
Cornelia Hofstädter, geboren in Baden, lebt und arbeitet in Baden und Wien. Sie studiert bei Prof. Judith
Eisler an der Universität für angewandte Kunst in Wien Malerei und Animationsfilm, absolviert parallel
ein Biologiestudium und studiert derzeit Humanmedizin. Im Zentrum ihres künstlerischen Interesses steht der
Kontrast zwischen naturwissenschaftlichen Fakten (Form, Funktion, Regulation) und dem Wesen des Emotionalen. Dabei
sollen diese unterschiedlichen Ebenen nicht im Gegensatz stehen, sondern einander ergänzen. Es entstehen zumeist
Serien. Eine Zelle, die kleinste Einheit des Lebens, ist ein offenes System, welches im Stoffaustausch mit seiner
Umwelt steht, sich ernährt und vermehrt (DNA: Verdopplung und Teilung) - die Zelle als Grundeinheit bis hin
zu Zellverbänden, die als Teil eines Organismus eine bestimmte Funktion übernehmen. Im Vordergrund steht
dabei eine ständige Abwechslung der verschiedenartigen Herangehensweisen - logisch und intuitiv - um in Bildidee
und Form schichtweise zu erfassen, was sich hinter dem und im Lebendigen verbirgt. Durch den Prozess des ständigen
Überarbeitens entstehen Zeichnungen und übermalte Werke, die diesem Hin- und Herwechseln zwischen der
wissenschaftlichen und der künstlerischen Perspektive entsprechen.
Marion Reisinger, geboren in Tulln an der Donau, aufgewachsen am Wagram in NÖ, lebt und arbeitet in Linz,
wo sie an der Kunstuniversität Malerei und Grafik bei Ursula Hübner und Kulturwissenschaften studiert.
Die Künstlerin versteht Malerei als Prozess. Von der narrativen Erzählweise kommend, gilt ihr Interesse
immer mehr dem Moment zwischen Figuration und dem Formalen. Geometrische Schatten auf Fliesen, lineare Muster oder
organische Strukturen an Hausfassaden, Öllachen, das dumpfe Rauschen und die Unschärfe eines Film-Stills,
feiner Sprühregen auf einer schmutzigen Autoscheibe und andere Alltagsphänomene können als Ausgangsgedanke
für eine Herangehensweise dienen, möchten aber nicht abgebildet werden, sondern lediglich in den Bildfindungsprozess
miteinfließen, der großteils intuitiv erfolgt. Meist kleinformatig, mitunter aber auch in Großformaten,
arbeitet sie ausschließlich in Öl auf Leinwand, Papier und Holz. Die meisten Arbeiten entstehen nebeneinander
und oft über einen langen Zeitraum. Serien gibt es keine, jedoch haben viele Bilder eine Verbindung zueinander.
So können in diversen Ausstellungskonzepten durch unterschiedliche Anordnungen verschiedene Bezüge zueinander
hergestellt werden. Jedes Werk beansprucht allerdings auch Singularität. In der Ausstellung sind Arbeiten
aus den Jahren 2015 bis 2018 zu sehen.
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