Rehner: Halt und Hoffnung vermitteln - Zweidrittelmehrheit im 2. Wahlgang
Bruck a.d. Mur (epdÖ) – Der Salzburger Pfarrer Wolfgang Rehner wird neuer Superintendent der Evangelischen
Kirche A.B. in der Steiermark. Rehner wurde am 10. März von den Delegierten der steirischen Superintendentialversammlung
in Bruck an der Mur im 2. Wahlgang mit der nötigen Zweidrittelmehrheit gewählt. Er erhielt 61 von 75
Stimmen. Der Wahl gestellt hatten sich auch die Pfarrer Andreas Gerhold (Stainz), Heribert Hribernig (Markt Allhau)
und Paul Gerhart Nitsche (Graz-Kreuzkirche).
Vor den Delegierten der steirischen Pfarrgemeinden sprach Wolfgang Rehner von „Halt und Hoffnung“, die er als Superintendent
vermitteln wolle. „Abbau verwalten ist nicht mein Geschäft“, so Rehner wörtlich. Als Evangelische Kirche
„sind wir nicht für uns selbst da, sondern immer mit anderen und für andere“. Vor 22 Jahren sei er als
„Wirtschaftsmigrant“ in die Steiermark gekommen und hier heimisch geworden, „dafür bin ich dankbar“.
Die Wahl eines neuen Superintendenten war notwendig geworden, da der bisherige Amtsinhaber Hermann Miklas im August
nach 19 Jahren in den Ruhestand tritt. Das Amt des Superintendenten entspricht dem des Diözesanbischofs in
der Römisch-katholischen Kirche.
„Ich freue mich, dass es gelungen ist, mit Wolfgang Rehner einen guten Nachfolger zu finden“, sagte der amtierende
Superintendent Hermann Miklas. Für Miklas ist es ein „Zeichen der demokratischen Reife, dass wir solche Wahlvorgänge
trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen in guter und geordneter Form gestalten können“. Jede christliche
Kirche komme anders zu ihrer Leitung, aber: „Alle hoffen darauf, dass der Heilige Geist wirkt.“
Beeindruckt von der „klaren Mehrheit und breiten Unterstützung“ zeigte sich Superintendentialkurator Michael
Axmann, der das weltliche Pendant zum Superintendenten bildet und die Wahl geleitet hatte. „Persönlich freue
ich mich auf die Zusammenarbeit, wenn Wolfgang Rehner so gestärkt aus der Wahl hervorgeht“, so Axmann.
„Die Herausforderung, vor denen Kirchen stehen verlangen nach einer qualitätsvollen spirituell fundierten
Leitung, die darauf achtet, dass das Evangelium glaubwürdig gelebt wird“, betonte Bischof Michael Bünker
nach der Wahl. Wolfgang Rehner bringe dazu „die besten Voraussetzungen mit, nicht zuletzt durch die Erfahrungen
in einem anderen europäischen Land.“ Damit sei Rehner erfahren im Überwinden von Grenzen, was sich für
die Ökumene, die öffentliche Stellung und das Miteinander der Gemeinden in aller Vielfalt positiv auswirken
werde, zeigte sich Bünker überzeugt.
Wolfgang Rehner wurde 1962 im siebenbürgischen Hermannstadt (Sibiu) geboren und studierte ebendort Theologie.
Nach dem Vikariat und der Ordination 1986 übernahm Rehner die Diasporapfarrstelle im rumänischen Bistritz.
Nach einer weiteren Station in Kerz bei Hermannstadt wechselte er 1996 in die obersteirische Pfarrgemeinde Ramsau,
seit 2014 ist er amtsführender Pfarrer in Salzburg-Nördlicher Flachgau. Wolfgang Rehner ist verheiratet
und hat drei Kinder.
Zu den Aufgaben des neuen Superintendenten gehört die geistliche Führung der Diözese. Er hat die
Aufsicht über die kirchlichen Ordnungen und über die schriftgemäße Verkündigung. Zu den
bischöflichen Rechten gehören die Ordination von PfarrerInnen und die Visitation von Pfarrgemeinden.
Der Superintendent wird von der Superintendentialversammlung für die Dauer von 12 Jahren mit einer Zweidrittelmehrheit
der abgegebenen Stimmen gewählt.
Die Evangelische Diözese Steiermark besteht seit 1946 und hat rund 39.000 Mitglieder in 33 Gemeinden. Wolfgang
Rehner wird der siebente Superintendent der Steiermark sein.
Bischof Michael Bünker wird den neuen Superintendenten am 23. September in der Grazer Heilandskirche in sein
Amt einführen.
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