Vorarlberer Landesregierung stellt für verschiedene Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte
in Summe mehr als eine Million Euro bereit – über 500 Menschen profitieren
Bregenz (vlk) - Die positive wirtschaftliche Entwicklung in Vorarlberg hält die Landesregierung nicht
davon ab, weiter konsequent in Bildung und Beschäftigung zu investieren. Zur Fortführung bewährter
Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte sind von Landesseite jetzt erneut in Summe mehr als eine Million
Euro in Aussicht gestellt worden, berichten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser.
"Ziel ist, die erfreuliche Entwicklung am Arbeitsmarkt weiter zu unterstützen und beschäftigungslosen
Menschen neue Perspektiven zu eröffnen", betont Wallner.
Wie neueste Zahlen belegen, befindet sich Vorarlbergs Arbeitsmarkt auf dem Weg in Richtung Vollbeschäftigung.
Die Entwicklung ist beeindruckend: In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Beschäftigten im Land
von 155.000 auf 166.000 gestiegen. Dem gegenüber steht eine (vorläufige) Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent
(Ende Februar). Hinter Tirol (fünf Prozent) befindet sich Vorarlberg damit ex aequo mit Salzburg an zweitbester
Stelle aller Länder in Österreich und deutlich unter dem bundesweiten Schnitt von neun Prozent. Mit einer
Verminderung der Zahl der Beschäftigungslosen von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreichte Vorarlberg
zudem eine Rückgangsrate wie zuletzt im Jänner 2012. "Wir haben die Chance auf Vollbeschäftigung
und streben dieses Ziel auch selbstbewusst an", kommentiert der Landeshauptmann das vorliegende Zahlenmaterial.
Hilfestellung für den Arbeitsmarkt-Einstieg
Fast die Hälfte der beschäftigungslosen Menschen in Vorarlberg können nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss
vorweisen. Bei der Hilfestellung zum Ein- bzw. Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt stehen daher verstärkte
Qualifizierungsanstrengungen im Mittelpunkt, führt Landesstatthalter Rüdisser aus: "Die Aufgabenstellung
ist klar: Wir müssen ausbilden, qualifizieren und nochmals ausbilden, qualifizieren". Über die jetzt
bewilligten Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte können insgesamt 525 Menschen profitieren.
Konsequenter Einsatz für Arbeitsmarkt-Integration
Unterstützt werden mit den jetzt genehmigten Beiträgen die Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte
"Schaffa im Ländle 2018", "i-project 2018", "Arbeitsstiftung 2000 Vorarlberg",
"Implacement Stiftung Vorarlberg FiT und FiTL", "Chance 2018" sowie die Bildungsmaßnahme
"Pflichtschulabschluss" der Volkshochschule Götzis, die im Rahmen der Bund-Länder-Vereinbarung
"Initiative Erwachsenenbildung" durchgeführt wird.
130.000 Euro gehen an die Qualifizierungsmaßnahme "Schaffa im Ländle". In ihrem Zentrum stehen
junge Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren mit Flucht- bzw. Migrationshintergrund. Mit dem Projekt wird diesen
Jugendlichen die Möglichkeit eingeräumt, eine Lehrausbildung mit begleitender Betreuung nachzuholen.
Bis Jahresende sollen 100 Personen in die Maßnahme eintreten können.
Die Initiative "i-project 2018" richtet sich an lehrstellen- und arbeitsuchende junge Menschen bis 25
Jahre. Mit Hilfe praktischer Tätigkeiten in Projektform sollen sie bei der beruflichen Orientierung und Qualifizierung
unterstützt werden. "Im Mittelpunkt steht das Erproben und Erkennen von Kompetenzen", erläutert
Landesstatthalter Rüdisser. Bis Mitte Jänner 2019 können das Angebot 45 Betroffene absolvieren.
Die Arbeitsstiftung 2000 Vorarlberg nimmt jene Menschen professionell an der Hand, die von Kündigungsmaßnahmen
betroffen sind. Innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens sollen sie so rasch wie möglich wieder in den regulären
Arbeitsmarkt integriert werden. Finanziert wird das Programm von Land, AMS und Gemeinden. Ein finanzieller Beitrag
wird auch von den zum Personalabbau gezwungenen Unternehmen geleistet, sofern sie nicht insolvent sind. Durchgeführt
wird die Maßnahme vom Verein FAB (Förderung von Arbeit und Beschäftigung).
Im Rahmen der Implacement Stiftung Vorarlberg FiT und FiTL (FiT = Frauen in Technik; FiTL = Frauen in Technik Lehre)
werden arbeitsuchende Frauen mit Interesse an einer Aus- und Weiterbildung bzw. einer fachlichen Höherqualifizierung
in handwerklichen und technischen Berufen von einem Betrieb ausgewählt und maßgeschneidert nach den
Erfordernissen ausgebildet. Nach ihrer Ausbildung werden die Teilnehmerinnen in ein sozialversicherungspflichtiges
Dienstleistungsverhältnis übernommen. Finanziert wird die Initiative von Land, AMS und jenen Unternehmen,
die Personalbedarf anmelden. Für die Initiative hat die Landesregierung eine Unterstützung von maximal
84.000 Euro zugesichert. Neben dem Land beteiligt sich das AMS in derselben Höhe am Programm. Die restlichen
Kosten werden von den Unternehmen getragen.
Im Projekt "Chance 2018" erhalten arbeitsuchende Menschen mit schriftlicher Einstellzusage die Möglichkeit
einer Qualifizierung in Form von praxisnaher Aus- und Weiterbildung. Am Ende der Qualifizierung soll die Übernahme
in ein reguläres Dienstverhältnis stehen. Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt gemeinsam durch
das Land, das AMS und die beteiligten Unternehmen.
An Jugendliche und junge Erwachsene ohne Pflichtschulabschluss richtet sich eine Bildungsmaßnahme an der
Volkshochschule Götzis, die im Rahmen der "Initiative Erwachsenenbildung" durchgeführt wird.
Für Abwicklung von einem Lehrgang mit 20 Teilnehmenden hat die Landesregierung 138.000 Euro in Aussicht gestellt.
Von Bundesseite wird der Betrag verdoppelt. "Gerade einkommensschwächere Personen werden von der Initiative
ermutigt und bestärkt, wieder ins Bildungssystem einzusteigen und ihre Chancen im Leben und am Arbeitsmarkt
zu nützen", ist Landeshauptmann Wallner überzeugt.
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