Außenhandel 2017 dynamisch gewachsen

 

erstellt am
09. 03. 18
13:00 MEZ

Einfuhren und Ausfuhren um mehr als 8% gestiegen
Wien (statistik austria) – Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner bis Dezember 2017 laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria nominell mit 147,62 Mrd. Euro um 8,8% über dem Vorjahreswert, die Ausfuhren von Waren stiegen um 8,2% auf 141,92 Mrd. Euro. Das Defizit der Handelsbilanz belief sich auf 5,70 Mrd. Euro, im Vorjahr hatte es 4,54 Mrd. Euro betragen. Arbeitstägig bereinigt erhöhten sich die Einfuhren um 9,4% und die Ausfuhren um 9,0%.

Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich 2017 Waren im Wert von 104,60 Mrd. Euro (+7,9%). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren verzeichnete ebenfalls einen markanten Anstieg gegenüber 2016 (+8,6%) und betrug 99,04 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union verringerte sich geringfügig von 5,75 Mrd. Euro 2016 auf 5,57 Mrd. Euro. Rund 70 Prozent des österreichischen Außenhandels (Importe: 70,9%, Exporte: 69,8%) wurde mit den EU-Mitgliedstaaten abgewickelt.

Der Außenhandel mit Drittstaaten verzeichnete einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr: bei den Importen +11,0% auf 43,01 Mrd. Euro und bei den Exporten +7,3% auf 42,88 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten lag bei 0,13 Mrd. Euro.

Maschinen und Fahrzeuge sind Außenhandelsmotor
Die Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge war mit einem Einfuhranteil von 35,7% und einem Ausfuhranteil von 39,9% auch 2017 wieder die bedeutendste im österreichischen Außenhandel. Die Importe legten um 8,7% auf 52,66 Mrd. Euro zu, die Exporte erhöhten sich um 7,7% auf 56,63 Mrd. Euro. Die weiteren wertmäßig stärksten Produktgruppen bei den Ausfuhren waren bearbeitete Waren (+9,8% auf 30,90 Mrd. Euro), chemische Erzeugnisse (+11,9% auf 19,84 Mrd. Euro) und sonstige Fertigwaren (+3,3% auf 15,84 Mrd. Euro). 86,8% der österreichischen Ausfuhren verteilten sich 2017 auf diese vier Produktgruppen.

Österreichs Außenhandel eng mit Deutschland verflochten
Deutschland war auch 2017 mit Abstand Österreichs wichtigstes Partnerland (Einfuhranteil: 36,8%, Ausfuhranteil: 30,1%). Die Entwicklung beider Verkehrsrichtungen lag jedoch leicht unter dem globalen Durchschnitt: Einfuhren +7,7% auf 54,30 Mrd. Euro, Ausfuhren +6,8% auf 42,77 Mrd. Euro. Die Ausfuhren nach Deutschland konzentrierten sich vor allem auf drei Produktgruppen (Ausfuhranteil 78,0%): Maschinen und Fahrzeuge (+7,1% auf 18,15 Mrd. Euro), bearbeitete Waren (+9,1% auf 10,12 Mrd. Euro) und sonstige Fertigwaren (+2,7% auf 5,07 Mrd. Euro). Ebenfalls bedeutend waren die Produktgruppen chemische Erzeugnisse (3,83 Mrd. Euro) und Ernährung (3,04 Mrd. Euro).

Vereinigte Staaten als zweitwichtigster Exportpartner
Seit 2015 sind die Vereinigten Staaten der zweitwichtigste Exportpartner Österreichs (+10,7% auf 9,66 Mrd. Euro). Mit einem Exportanteil von rund 55% dominierten Maschinen und Fahrzeuge (+14,8% auf 5,27 Mrd. Euro) die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten; innerhalb dieser Produktgruppe entfielen jeweils rund 10% auf Straßenfahrzeuge (1,02 Mrd. Euro) und Kraftmaschinen (0,98 Mrd. Euro). Wertmäßig folgten danach die Produktgruppen bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse sowie sonstige Fertigwaren. Gemeinsam machten diese vier Produktgruppen 90% der Exporte in die Vereinigten Staaten aus. Äußerst dynamisch entwickelten sich auch die Importe aus den USA mit einem Anstieg von 16,2% auf 5,81 Mrd. Euro.

Österreichs bedeutendste Handelspartner
2017 wurde mit lediglich fünf Partnerländern mehr als die Hälfte des österreichischen Außenhandels abgewickelt. Einfuhrseitig waren das Deutschland, Italien, China, die Schweiz und die Tschechische Republik, ausfuhrseitig Deutschland, die Vereinigten Staaten, Italien, Frankreich und die Schweiz.

Abgesehen von Liechtenstein zählten alle Nachbarländer Österreichs in beiden Verkehrsrichtungen zu den Top-20-Partnerländern – insgesamt waren in diesem Ranking je 14 EU- und sechs Drittstaaten vertreten. Die wichtigsten 20 Partnerländer waren 2017 import- und exportseitig deckungsgleich, verglichen mit 2016 kam es nur zu geringfügigen Rangverschiebungen.

In der Rangliste der Top-20-Einfuhrpartner tauschten die Niederlande und Frankreich (2017: Rang 7 bzw. 9), die Russische Föderation und das Vereinigte Königreich (2017: Rang 12 bzw. 14) sowie Schweden und Rumänien (2017: Rang 19 bzw. 20) jeweils die Plätze. Abgesehen vom Vereinigten Königreich (-8,4%) und der Türkei (-1,0%) zeigten alle Top-20-Einfuhrpartner positive Wachstumsraten. Schweden (+18,0%), die Niederlande (+16,6%), die Vereinigten Staaten (+16,2%) und Polen (+14,2%) entwickelten sich besonders dynamisch.

Ein ähnliches Bild ergab sich in der Rangliste der Top-20-Ausfuhrpartner. Bei mehr als der Hälfte dieser 20 Ausfuhrpartner wurden Zuwächse weit über dem globalen Durchschnitt verzeichnet; die höchsten bei Frankreich (+32,3%) und der Russischen Föderation (+16,1%). Die Exporte in das Vereinigte Königreich gingen am stärksten zurück (-4,8 auf 3,91 Mrd. Euro). Die Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge war bei 16 Exportpartnern die bedeutendste, mit Exportanteilen zwischen 31,2% (Polen) und 54,5% (Vereinigte Staaten).

Außenhandel mit Partnerländern auf dem Westbalkan: Exportzuwächse in fast alle Länder
Der gemeinsame Einfuhranteil der westlichen Balkanländer (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Serbien – allesamt Beitrittskandidaten oder potenzielle Kandidaten mit Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft) lag 2017 bei 0,8% (1,14 Mrd. Euro), der Ausfuhranteil bei 0,9% (1,31 Mrd. Euro). Serbien (+9,4% auf 0,67 Mrd. Euro) sowie Bosnien und Herzegowina (+6,7% auf 0,38 Mrd. Euro) waren unter den wichtigsten 50 Exportpartnern Österreichs. Auch mit den verbleibenden Partnerländern dieser Ländergruppe wurden 2017 Exportzuwächse verzeichnet. Mazedonien war mit einem Exportrückgang von 5,3% auf 0,11 Mrd. Euro davon ausgenommen.

Ausführliche Außenhandelsergebnisse finden Sie hier >

 

 

 

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