Kneissl setzt starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen

 

erstellt am
08. 03. 18
13:00 MEZ

Bereitstellung von einer Million Euro zur Unterstützung von Aktivitäten gegen Weibliche Genitalverstümmelung, für Frauengesundheit und Familienplanung.
Wien (bmeia) - Bei mehreren vom Außenministerium organisierten Veranstaltungen im Rahmen des Internationalen Frauentages am 8. März kündigte Außen- und Integrationsministerin Karin Kneissl Maßnahmen für den Kampf gegen Gewalt an Frauen an. „Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit stellt eine Million Euro zur Unterstützung von Aktivitäten gegen Weibliche Genitalverstümmelung (FGM), einschließlich Unterstützung von Rückoperationen, und für Frauengesundheit und Familienplanung bereit“, erklärte die Außenministerin. Davon werden Frauen und Mädchen in verschiedenen afrikanischen Ländern, vor allem im Sahel und am Horn von Afrika, von den Projekten profitieren. Denn weltweit sind mehr als 200 Millionen Frauen und Mädchen Opfer weiblicher Genitalverstümmelung. Zudem sterben täglich rund 800 Frauen und Mädchen an Komplikationen bei der Geburt und während der Schwangerschaft. Auch die HIV-Rate bei Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern ist um ein Vielfaches höher als jene in Industrienationen.

„Durch die verstärkte Zuwanderung, insbesondere aus dem afrikanischen und arabischen Raum, sind auch in Österreich viele Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) betroffen. Dies stellt eine grobe Menschenrechtsverletzung und einen Eingriff in die körperliche Integrität der Frauen dar, die in Österreich nicht toleriert werden darf“, so die Außenministerin bei einem Gespräch mit Expertinnen und Betroffenen am Dienstag, 6. März 2018, in der Krankenanstalt Rudolfstiftung. Die zugesagten Mittel sollen daher Frauen und Mädchen in den betroffenen Regionen, aber auch hier in Österreich, etwa durch verstärkte Präventionsarbeit, unterstützen: „Wir müssen jenseits der Schockstarre, die dieses Thema bei vielen Menschen auslöst, aktiv werden. Nicht nur die Entwicklungszusammenarbeit, sondern auch der Bereich Integration kommt zum Tragen, wenn wir Betroffene erreichen wollen. Weibliche Genitalverstümmelung ist ein präsentes und massives Thema in unserer Gesellschaft“, so Karin Kneissl.

Bei einer Podiumsdiskussion im Außenministerium wurden gemeinsam mit Botschafterin Mara Marinaki – hochrangige Beauftragte im Europäischen Auswärtigen Dienst für die Umsetzung der UNO-Sicherheitsratsresolution 1325 zu Frauen, Friede und Sicherheit – auch Möglichkeiten zur Stärkung der Rolle der Frauen in Friedensprozessen diskutiert. Außenministerin Kneissl betonte bei der Eröffnung der Veranstaltung die Notwendigkeit, sich außenpolitisch für die Gleichstellung der Geschlechter einzusetzen: „Weltweit ist die Gleichberechtigung der Geschlechter noch nicht erreicht. Sie ist jedoch eine Voraussetzung für sozial gerechte, wirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung. Der Einsatz gegen Diskriminierung und für die Verbesserung der Lage von Frauen und Mädchen weltweit ist ein langjähriges Thema der österreichischen Außenpolitik.“

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bmeia.gv.at

 

 

 

 

 

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