Technologischer Wandel verlangt von Führungskräften eine Neuordnung ihrer strategischen
Leitlinien
Linz (lk) - Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Dekanin Univ.-Prof.in Dr. in Katharina Pabel und Univ.-Prof.
MMag. Dr. Wolfgang Güttel schworen am 7. März die Führungskräfte des Landes OÖ auf digitale
Transformation in der Landesverwaltung ein. „Die Menschen wollen eine moderne Behörde und wir wollen ein ‚Digitales
Amt‘ sein. Unsere Leistungen soll es daher mittelfristig vollelektronisch und ohne Medienbrüche geben. Die
Oö. Landesregierung soll künftig 24/7 für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar sein“,
gab Landeshauptmann Stelzer beim Führungskräfteempfang des Landes OÖ die Linie vor.
Das Land OÖ habe deshalb vor wenigen Monaten ein Strategieprogramm vorgestellt, das die Digitalisierungsoffensive
in der oö. Landesverwaltung unterstützen und koordinieren soll. Partnerschaften, wie beispielsweise erst
kürzlich mit Bundesministerin Dr.in Margarete Schramböck präsentiert, seien dafür unumgänglich,
erklärt der Landeshauptmann und ergänzte: „Oberösterreich stellt dem Bund gerne sein Know-How im
Bereich Digitalisierung zur Verfügung. Aber auch umgekehrt brauchen wir Unterstützung, denn gerade im
digitalen Verwaltungsservice gibt es einige gesetzliche Weichen zu stellen.“
Güttel: „Der technologische Wandel ist nicht zu administrieren, sondern strategisch zu führen.“
Univ.-Prof. MMag. Dr. Wolfgang Güttel hob das bereits sehr hohe Niveau des Landes OÖ in der technologischen
Umsetzung hervor, verwies gleichzeitig aber auch auf die Herausforderungen bei der Weiterentwicklung der Mitarbeiterinnen
bzw. Mitarbeiter sowie der Organisation: „Die Erfahrung zeigt, dass es meistens nicht an der Technologie liegt,
wenn Veränderungsprojekte scheitern. Führungskräfte auf allen Ebenen sind gefordert, die Wandelprozesse
effektiv zu gestalten und sich dabei ihrer Schlüsselrolle auch vollumfänglich bewusst zu sein. Der technologische
Wandel ist nicht zu administrieren, sondern strategisch zu führen.“
Konkret forderte er die anwesenden Führungskräfte dazu auf, eine digitale Identität innerhalb der
Organisationskultur zu schaffen sowie die digitalen Fähigkeiten der Mitarbeiter so weiterzuentwickeln, dass
die neuen Technologien sinnstiftend eingesetzt werden können. Nur so könne die digitale Transformation
auch in der Landesverwaltung proaktiv gestaltet werden.
Pabel: „Die staatsrechtliche Verantwortung für getroffene Verwaltungsentscheidungen muss neu diskutiert
werden.“
Über die rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen der digitalen Transformation referierte Dekanin
Univ.-Prof.in Dr.in Katharina Pabel. Neben massiven Auswirkungen auf das Gewerberecht und den Datenschutz verlange
die Automatisierung von Verwaltungsverfahren eine intensive Auseinandersetzung mit den rechtlichen Gegebenheiten:
„Die Frage, wer die staatsrechtliche Verantwortung für so getroffene Verwaltungsentscheidungen trägt,
ist bedeutsam für die Umsetzung des Demokratie- und des Rechtsstaatsprinzips in der digitalisierten Welt.
Die Sicherheit der Transaktionsvorgänge zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern sowie die
IT-Sicherheit in der Verwaltung bilden die Grundlage für das Vertrauen in die digitalisierte Verwaltung“,
so Pabel.
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