Österreich und Deutschland knacken
 die 100-Milliarden-Euro-Grenze

 

erstellt am
07. 03. 18
13:00 MEZ

Das Außenhandelsvolumen von Österreich und Deutschland hat im Jahr 2017 rund 104,07 Milliarden Euro und damit einen neuen Rekordwert erreicht.
Berlin/Wien (dhk) - Laut den im Februar publizierten Zahlen des Deutschen Statistischen Bundesamtes (Destatis) lag das Exportvolumen Deutschlands nach Österreich bei 62,83 Milliarden Euro, die Warenimporte beliefen sich auf 41,24 Milliarden Euro. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug damit 5,1 bzw. 7,0 Prozent. Insgesamt erreichte der Außenhandel zwischen Deutschland und Österreich damit 104,07 Milliarden Euro (nach 98,32 Milliarden im Jahr 2016).

"Das Außenhandelsvolumen zwischen Deutschland und Österreich hat ein neues All-Time-High erreicht", sagt dazu Thomas Gindele, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK), die im Netzwerk der Auslandshandelskammern (AHK) Deutschlands ihren Sitz in Wien hat und hier vor allem deutsche Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Österreich unterstützt.

Wichtiger Handelspartner
Obwohl Österreich nur rund ein Zehntel der Bevölkerungszahl Deutschlands aufweist (8,7 zu 83,9 Millionen Einwohner, 2016), ist das Nachbarland traditionell einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands. So liegt Österreich beim Ranking der Exportländer aus deutscher Sicht auf Platz sieben und bei den Importen auf Platz neun.

Der Handel zwischen Deutschland und Österreich wird (in beide Richtungen) von folgenden Warengruppen dominiert: Kraftwagen und Kraftwagenteile, Maschinen und elektrische Ausrüstungen (siehe Tabelle). Auch Metalle, chemische Erzeugnisse sowie Nahrungsmittel und Futtermittel zählen zu den Top-Handelsgütern.

Intensive Beziehungen
Ein Beispiel für die starke wirtschaftliche Bedeutung beider Länder bietet das österreichische Bauunternehmen Strabag, das laut Zahlen von 2016 rund 48 Prozent seiner Konzernleistung in Deutschland und 16 Prozent seiner Konzernleistung in Österreich erbringt. "Wir sind Marktführer im deutschen und österreichischen Bausektor", sagt Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender Strabag SE.

Klaus Peter Fouquet, Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich mit Regionalverantwortung für Mittelosteuropa hob die Bedeutung des Standorts Österreichs innerhalb der deutschen Bosch-Gruppe hervor: "Wir haben Österreich als bedeutenden Entwicklungsstandort etabliert." Bosch betreibt an den Standorten Wien, Linz und Hallein internationale Entwicklungs-Kompetenzzentren für Mobilitätstechnik.

Ein weiteres Beispiel für die intensiven Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Österreich ist das deutsche Familienunternehmen Phoenix Contact, das Produkte für die elektrische Verbindungs- und Automatisierungstechnik entwickelt und produziert. Thomas Lutzky, Geschäftsführer von Phoenix Contact in Österreich: "Wir sind seit dreißig Jahren mit einer Tochtergesellschaft in Österreich tätig und beschäftigen hier 73 Mitarbeiter." Im Geschäftsjahr 2017 wurde Wachstum von 12 Prozent auf einen Umsatz von 40 Millionen Euro erzielt.

Mühsame Bestimmungen für Entsendung
Die Unternehmensvertreter schätzen die künftige wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und Österreichs positiv ein, üben aber an der überbordenden Bürokratie im Zusammenhang mit dem - grundsätzlich begrüßenswerten - Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz Kritik: Wenn die Strabag etwa einen Spezialisten von Deutschland für drei Tage nach Österreich entsendet, dann müsse ihm das Unternehmen einen Aktenordner voll Unterlagen mitgeben. Das sei ein Bürokratismus, der nicht zur Offenheit der Wirtschaft beitrage, so Birtel.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://oesterreich.ahk.de

 

 

 

 

 

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