In einem Pressegespräch haben Bundesminister Norbert Hofer und ÖBB Vorstandsvorsitzender
Andreas Matthä am 6. März die Investitionsprojekte für die Ostregion präsentiert.
Wien (öbb) – Investitionsprojekte in die österreichische Schieneninfrastruktur mit einem Gesamtvolumen
von rund 670 Millionen Euro werden heuer in Ostösterreich realisiert. Rund 40 Prozent des österreichischen
Schienennetzes liegt in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Die Region zählt
zu den am stärksten frequentierten Pendlerstrecken des Landes. Sehr viele der mehr als 3,7 Millionen Einwohner
der Ostregion pendeln regelmäßig mit dem Zug. Mit den heute vorgestellten Investitionsmaßnahmen
wird das Bahnangebot in der Ostregion auch 2018 noch attraktiver werden und soll noch mehr Menschen zum Umstieg
auf die Bahn bewegen.
Ein Schwerpunkt der Investitionen fließt in Streckenservice und -sicherheit sowie Lärmschutz oder Park&Ride-Anlagen
welche insbesondere in der stark frequentierten Umgebung der Ballungsräume ausschlaggebend sind, wenn es darum
geht den Umstieg von der Straße auf die Schiene voranzutreiben.
Bundesminister Norbert Hofer zu den Investitionsprojekten der ÖBB: „Eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur
ist die Basis für klimafreundliche Mobilität. Durch die geplanten Investitionen werden wir das Mobilitätsverhalten
der Österreicherinnen und Österreicher wesentlich gestalten und das Angebot entscheidend verbessern.“
Schließlich sei die Bahn das umweltfreundlichste Verkehrsmittel Österreichs. Die ÖBB fahren mit
92 Prozent erneuerbarer Energie und sparen durch ihre Transportleistung im österreichischen Schienennetz insgesamt
rund drei Millionen Tonnen pro Jahr an CO2-Emissionen.
Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä zu den Vorhaben in der Ostregion: „Das Bekenntnis zu einem attraktiven
sowie günstigen öffentlichen Verkehrsangebot und leistungsfähigem Güterverkehr auf der Schiene
sind die Grundlage zur Lösung von Verkehrsproblemen und für nachhaltigen Klimaschutz. Mit den Investitionen
von rund 670 Millionen Euro in neue Schieneninfrastruktur, moderne Bahnhöfe, Park&Ride-Anlagen und dem
Ausbau des Mobilfunknetzes in der Ostregion werden wir noch mehr Menschen für die Bahn begeistern.“
Projektübersicht
Beim Semmering-Basistunnel nehmen 2018 die beiden Tunnelbohrmaschinen ihre Arbeit vom Fröschnitzgraben – der
Mitte des Tunnels – in Richtung Gloggnitz auf. Rund ein Drittel des 27 km langen Tunnels wird im maschinellen Vortrieb
gebaut. Nach der Fertigstellung des Tunnels zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag 2026 können Fahrgäste
in 1:50 h von Wien nach Graz reisen.
Bei der Pottendorfer Linie wird beim im Bau befindlichen Abschnitt Hennersdorf – Münchendorf weiter gearbeitet.
Der Bahnhof Hennersdorf wird eröffnet. Beim Abschnitt Ebreichsdorf ist das Trassenauswahlverfahren abgeschlossen.
Die Gesamtfertigstellung ist für 2023 geplant. Das Projekt schafft die Voraussetzungen für ein besseres
Angebot im Fern- und Nahverkehr für tausende Pendlerinnen und Pendler zwischen Wien Hauptbahnhof und Wiener
Neustadt.
Beim Streckenausbau Wien – Bratislava (Abschnittsweise zweigleisiger Ausbau und die Elektrifizierung der bestehenden
ÖBB-Strecke vom Bahnhof Stadlau bis zur Staatsgrenze nahe Marchegg) wird 2018 der Ausbau der S 80 bis Aspern
Nord (Wr. Modul) fertiggestellt. Es starten die Arbeiten im niederösterreichischen Abschnitt mit einem Spatenstich
am Bahnhof Raasdorf.
Bei der Nordbahn – ebenfalls ein Schlüsselprojekt entlang der neuen Südstrecke – laufen die Planungen
weiter. Das Projekt ermöglicht eine Fahrzeitverkürzung durch Ausbau der Strecke von Süßenbrunn
bis zur Staatsgrenze und schafft die Voraussetzungen für den 15-Minuten-Schnellbahntakt zwischen Wien und
Gänserndorf.
Der Nahverkehrsausbau als Ost-West-Verbindung im Großraum Wien wird ebenfalls weiter geplant: Bei der Verbindungsbahn
zwischen Meidling und Hütteldorf schreiten die Planungen voran.
Die Bahnhofsoffensive wird auch 2018 weitergeführt
Während die großen Bahnhöfe seit 2010 bereits sukzessive modernisiert wurden, steht 2018 vor allem
der Umbau des Bahnhofs Tulln im Fokus – einer der meist frequentierten Bahnhöfe in der Ostregion. Der Spatenstich
ist bereits im Jänner 2017 erfolgt. Bis 2018 wird der Bahnhof moderner, freundlicher und barrierefrei. Gesamtfertigstellung
ist 2019.
Die Haltestelle Wien Hetzendorf wurde bereits Anfang 2018 fertig gestellt (Einbau von Liften), ebenso wie demnächst
der Bahnhof Kritzendorf. Beim Bahnhof Parndorf Ort starteten die Maßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit
Anfang Februar 2018.
Man weis, dass das Mobilitätsverhalten der Kundinnen und Kunden immer vielfältiger wird: Die Kombination
Bahn und Auto oder Bahn und Fahrrad sind so beliebt wie nie zuvor. Auch der VCÖ-Bahntest 2017 hat gezeigt,
dass sich die Fahrgäste Bahnhöfe als multimodale Schnittstellen wünschen. Daher wird auch in den
Ausbau der Park&Ride- und Bike&Ride-Plätze investiert, um Kundinnen und Kunden die Knotenpunkte zwischen
Individual- und öffentlichem Verkehr anbieten zu können. Dazu zählen zum Beispiel in der Ostregion
P&R Tullnerfeld, P&R Kittsee, P&R Platt/Zellerndorf oder B&R St. Pölten.
Vom Ausbau der E-Ladeinfrastruktur bei Bahnhöfen profitieren Fahrgäste ebenfalls sehr stark, da sie stressfrei
und bequem mit dem Zug reisen können, während Ihr E-Auto auflädt. Bis Ende 2018 werden rund 50 P&R-Standorte
mit mehreren Ladepunkten ausgerüstet.
Mit rund 25.000 Liegenschaften und einer Gesamtgrundfläche von ca. 197 Millionen m² sind die ÖBB
einer der größten Immobilieneigentümer Österreichs. Auch in der Ostregion schreitet die Immobilienentwicklung
rund um Bahnhöfe voran, zum Beispiel am:
- Wien Nordwestbahnhof
- Wien „Neues Landgut“
- Amstetten
- Zentrallehrwerkstätte Wien
- Florasdorf
- Wien Hütteldorf/Deutschordenstraße
- Bildungscampus St.Pölten
Die ÖBB und das BMVIT haben sich gemeinsam mit den heimischen Mobilfunkbetreibern zum Ziel gesetzt, das Mobilfunknetz
entlang von priorisierten Bahnstrecken in Österreich deutlich auszubauen. 100 Millionen Euro sollen in den
Mobilfunkausbau investiert werden, wovon 66 Millionen Euro auf die ÖBB entfallen. Weitere 3,5 Millionen Euro
wurden bereits in WLAN-Ausbaumaßnahmen an 33 Bahnhöfen investiert, weitere Maßnahmen sind in Planung.
In den nächsten Jahren sollen rund 1.500 Kilometer des heimischen Eisenbahnnetzes besseren Mobilfunkempfang
erhalten.
Es werden auch die Strecken regelmäßig überprüft und bei Bedarf einer Rundumerneuerung unterzogen.
So wird für sicheres, pünktliches und komfortables Reisen gesorgt. In diese Reinvestitionsprojekte fließen
in der Ostregion im Jahr 2018 alleine mehr als 180 Millionen Euro.
Beispiel Semmering-Bestandsstrecke: Mit ihren 14 Tunneln, 16 Viadukten und über 100 Brücken und Durchlässen
ist die Semmering-Bergstrecke Wahrzeichen einer gesamten Region. Es wird Verantwortung für die denkmalgeschützte
Strecke übernommen und es werden 2018/2019 drei weitere Viadukte saniert. So bleibt nicht nur der Komfort
für die Bahnkunden aufrecht, auch der kulturelle Wert der Strecke wird gepflegt und erhalten. Der Semmering-Basistunnel
wird ab 2026 die Strecke weiter entlasten und ergänzen.
Das wurde in der Ostregion 2017 erreicht
2017 konnte der viergleisigen Ausbau der Weststrecke zwischen Wien und Linz Kleinmünchen fertigstellt werden.
Der Lückenschluss St. Pölten – Loosdorf wurde im Dezember 2017 in Betrieb genommen und schafft die Voraussetzung
für ein attraktives Angebot im Personenverkehr entlang der neuen Weststrecke.
Der viergleisige Ausbau zwischen Ybbs und Amstetten wurde 2017 komplett finalisiert
Der Streckenausbau Wien – Bratislava (Abschnittsweise zweigleisiger Ausbau und die Elektrifizierung der bestehenden
ÖBB-Strecke vom Bahnhof Stadlau bis zur Staatsgrenze nähe Marchegg) wurde auch 2017 erfolgreich weitergeführt.
Ab 2023 profitieren Reisende sowie Pendlerinnen und Pendler dann von den Vorteilen: um 25 Minuten kürzere
Fahrzeiten im Fernverkehr, mögliche Taktverdichtung im Nahverkehr, barrierefreie Bahnhöfe sowie im Wiener
Bereich eine direkte Umsteigemöglichkeit auf die U2.
Der Ausbau der Südstrecke wurde 2017 weiter vorangetrieben:
So sind etwa alle Tunnel-Abschnitte des Semmering-Basistunnels seit Juni 2017 voll in Bau. Gleichzeitig starteten
die Tunnelarbeiten beim dritten und letzten Abschnitt Grautschenhof.
Es werden nicht nur die Voraussetzungen für attraktivere Zugverbindungen geschaffen: Mit der Modernisierung
der Bahnhöfe kommt man den Wünschen der Reisenden nach barrierefreien, freundlichen und modernen Bahnhöfen
nach. Im Jahr 2017 konnte man auf die Fertigstellung folgender Bahnhofsmodernisierungen und P&R-Anlagen in
der Ostregion zum Beispiel besonders stolz sein:
- Bahnhof Laa an der Thaya
- Spillern
- Gmünd
- Sarasdorf
- Wilfleinsdorf
- Moosbierbaum-Heiligeneich
- Bahnhof Hütteldorf
- P&R Haag
- P&R Kritzendorf
- P&R Bf. Tullnerfeld
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 461 Millionen Fahrgäste
und 111 Millionen Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren
Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehörten 2016 mit rund 96 Prozent Pünktlichkeit
zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 40.265 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich
rund 1.900 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische
Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
|