Linz (lk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus in Linz präsentierte Landesrat Mag. Günther
Steinkellner gemeinsam mit Dipl.-Ing. Christian Dick, Leiter der Abteilung Straßenneubau und -erhaltung,
und Dipl.-Ing. Martin Wögerer, Leiter der Abteilung Brücken- und Tunnelbau, am 6. März das Infrastrukturprogramm
Straßen- & Brückenneubau und -erhaltung 2018" des Landes Oberösterreich.
Jeder Österreicher bzw. jede Österreicherin legt durchschnittlich etwa 34 Kilometer pro Tag zurück.
Diese Statistik alleine unterstreicht welchen Stellenwert die Mobilität hat und wie wichtig der Erhalt des
Landesstraßennetzes in diesem Zusammenhang einnimmt. "Mobilität ist für unsere Bevölkerung
und die Wirtschaft eine bestimmende Säule und gehört zur Grundvoraussetzung jeder modernen Gesellschaft.
Neben dem Ausbau unserer Verkehrsnetze und unserer Infrastruktur nimmt der Erhalt unserer bestehenden Straßen
hierbei einen sehr hohen Stellenwert ein", so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
"Damit ein funktionierendes Straßennetz zur Verfügung gestellt werden kann, sind kontinuierliche
und wiederkehrende Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen des rund 6.000 Kilometer umfassenden Landesstraßennetzes
unerlässlich. Für das Bauprogramm 2018 und darüber hinaus stehen wichtige Umsetzungsschritte und
Planungen an, um die weitere Entwicklung unserer Infrastruktur voranzutreiben", so Landesrat Steinkellner.
Durch die immer strafferen Budgetierungen ist ein besonderes Augenmerk auf die Effizienz und Objektivität
der einzelnen Infrastrukturmaßnahmen zu richten. "Wichtig ist, dass klare Kriterien zur Beurteilung
der Wirksamkeit von Bauvorhaben vorliegen und auch eine dementsprechend vernünftige Reihung der Maßnahmen
erfolgt", betont Infrastruktur-Landesrat Steinkellner. Um einen möglichst effektiven und wirtschaftlichen
Einsatz der Budgetmittel zu gewährleisten, wurden seit der Ressortbildung wichtige Instrumente installiert
um den zielgerichteten Mitteleinsatz sicherzustellen.
Systematische Straßenerhaltung gepaart mit Objektivität und Transparenz Pavement Management
Sanierungsmaßnahmen bedeuten die kontinuierliche Instandhaltung der Infrastruktur und somit der Gewährleistung
von Anbindungen, wirtschaftlicher Strukturen und einer größtmöglichen Verkehrssicherheit. Dadurch
kann es teils zu Beeinträchtigungen und hohen Investitionen kommen. Auf der Grundlage der zur Verfügung
stehenden
Informationen wird der Erhaltungsprozess mit höchstmöglicher Objektivität vorgenommen. Damit die
knapp bemessenen Geldmittel optimal eingesetzt werden können, kommt auf den Landesstraßen der Kategorie
B und L ein so genanntes Pavement Management System (PMS) zum Einsatz. Bei diesem PMS handelt es sich um ein Instrumentarium,
das auf der Grundlage von erhobenen Straßendaten bzw. -informationen (Aufbaudaten, Zustandsdaten, Verkehrsdaten
etc.) für jeden untersuchten Abschnitt eine Erhaltungsstrategie vorschlägt, die unter den gegebenen Budgetbedingungen
umgesetzt werden kann.
Bewertungsmodell Umfahrungsprojekte
Von der Abteilung Straßenneubau und -erhaltung wurde bereits 2016 ein objektives Bewertungssystem zur Prioritätenreihung
von Landesstraßen-Umfahrungsprojekten entwickelt. "Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass die Entscheidungen
zur Verwirklichung wichtiger Infrastrukturprojekte objektiv und nachvollziehbar getroffen werden. Das klare Ziel
ist es, Umfahrungsprojekte nach einheitlichen Kriterien zu bewerten und damit die Entscheidung über deren
Umsetzung aufzubereiten", so Steinkellner.
Bewertungsmodell Kreisverkehrsanlagen
Heuer wird eine weitere Entscheidungsgrundlage für die Errichtung und Umgestaltung von Kreisverkehrsanlagen
konzipiert. Die von der Abteilung Gesamtverkehrsplanung und öffentlicher Verkehr entwickelten Kriterien sollen
zukünftig auch in den Entscheidungs- und Planungsprozess miteinbezogen werden und die oft komplexen Entscheidungsparameter
auf eine transparente und verständlichere Art und Weise darstellen. Im Zuge einer Pressekonferenz wird im
2. Quartal des Jahres das Verfahren detailliert vorgestellt und erläutert.
Budgetvolumen Straßen-, Brücken-, Tunnelbau und -erhaltung 2018:
Für das Infrastrukturjahr 2018 mussten budgetäre Umschichtungen vorgenommen werden. Durch die finanziellen
Straffungen im Straßenneubau und der Straßenerhaltung müssen klare Schwerpunkte auf die vorrangigsten
und wichtigsten Projekte gesetzt werden. Alle essentiellen Straßen- und Brücken- Großprojekte
sind gesichert und werden plangerecht finanziert. Hierzu zählt bspw. der Bau der neuen Linzer Donaubrücke
genauso, wie die finanzielle Beteiligung am Linzer Westring. "Wir sind deshalb gefordert, mit hoher fachlicher
Effizienz und Sparsamkeit die zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die Weichen richtig stellen zu
können", so Landesrat Steinkellner.
Für Maßnahmen an Straßen-, Brücken- und Tunnelbauten stehen im Jahr 2018 finanzielle Mittel
in der Höhe von rund 105 Mio. Euro zur Verfügung. Davon entfallen auf die Erhaltung circa 62 Mio. Euro
(inklusive Betrieb) und auf den Neubau 43 Mio. Euro. Je nach Investitionsvolumen (Generalsanierung, Deckensanierung
etc.) und Beanspruchung der Straße kann für Instandsetzungsmaßnahmen eine Lebensdauer zwischen
10 und 25 Jahren erwartet werden. Um diese Lebenserwartung der Straßen auch erreichen zu können, sind
die Baumaßnahmen in einer möglichst hohen Qualität durchzuführen. Zur Sicherstellung einer
hohen Qualität des Asphalteinbaues, aber auch der notwendigen Arbeitssicherheit auf den Baustellen, sind Verkehrsbehinderungen
bzw. Verkehrssperren unumgänglich. Die Landesstraßenverwaltung ist bemüht, die Unannehmlichkeiten,
welche sich im Zuge von Straßenneubauten bzw. -sanierungen gezwungenermaßen ergeben, so gering wie
möglich zu halten. Jedoch können sie leider nicht zur Gänze vermieden werden, weswegen um Verständnis
der Verkehrsteilnehmer/innen ersucht wird. In der beigefügten Zusatzunterlage
"Baustellensaison 2018" wird eine Zusammenfassung der wichtigsten Vorhaben nach Bezirken bzw. Vierteln
aufgelistet.
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