Millionenhohe EU-Förderung für international führendes Projekt in Medientechnologie
unter der technischen Leitung von MODUL Technology und webLyzard aus Wien.
Wien (pr&d) - Die rasant wachsenden digitalen Möglichkeiten zur Vernetzung und Veröffentlichung
schnell und punktgenau zu nutzen ist ein zentrales Anliegen von TV-Anbietern. Jetzt beginnen internationale Experten,
unter maßgeblicher Beteiligung der österreichischen Partner MODUL Technology und webLyzard, dieses Anliegen
in die Tat umzusetzen. Das mit 3,5 Millionen Euro geförderte EU-Projekt “ReTV” wird TV-Anbietern Entscheidungsgrundlagen
liefern um bestehende Inhalte an das enorme Angebot digitaler Netzwerke rasch und zielgerichtet anzupassen.
Führende Medientechnologie-Experten aus ganz Europa haben sich zusammengefunden, um es TV Anbietern zu ermöglichen
flexibler und agiler auf die zunehmende Konkurrenz durch neue digitale Medien reagieren zu können. Ihr erklärtes
Ziel ist die Entwicklung einer “Trans-Vector Plattform”, die TV-Anbietern schnell und zuverlässig Informationen
darüber liefert, wer ihre Produktionen wann, wo und wie konsumiert. So bietet diese Plattform fundierte Entscheidungsgrundlagen
und Empfehlungen, für welche sozialen Netze und digitalen Verbreitungswegen sich eine aufwändige Anpassung
lohnt.
Zielgenaue Anpassung
Dazu Dr. Lyndon Nixon, CTO von MODUL Technology und Assistant Professor am Institut für Neue Medientechnologie
der MODUL University Vienna: “TV-Anbieter sind gezwungen, ihre Inhalte über zahlreiche Verbreitungswege wie
Social Media, Mobile Apps, Hybrid TV oder auch in digitalen Archiven anzubieten. Im Gegensatz zu Printmedien -
die unter demselben Druck stehen - sind ihre Inhalte aber technisch viel komplexer. Zu entscheiden, welche Inhalte
auf welche Weise angepasst werden sollen, ist daher wesentlich, um den Ansprüchen der Konsumentinnen und Konsumenten
auf kosteneffiziente Weise gerecht zu werden.”
Genau hier setzt das Projekt ReTV an, welches von der Vrije Universiteit (VU) Amsterdam koordiniert wird und neben
MODUL Technology und webLyzard auch weitere Partner aus Deutschland, der Schweiz, Griechenland und den Niederlanden
zusammenbringt. Diese Kooperation ist dabei in drei ganz klare Abschnitte gegliedert, deren Ergebnisse in sich
selbst bereits von unschätzbarem Wert für TV-Anbieter sein werden. Neben der “Aggregation”, das heißt
dem Aufbau eines stetig wachsenden Verzeichnisses an TV-Inhalten, spielen auch die “Analyse” und “Anpassung” dieser
Inhalte eine wesentliche Rolle in dem Projekt.
Aggegieren und annotieren
Pro Monat sollen mehr als 10.000 Stunden Video-Content und über 50 Millionen Dokumente von Nachrichtenquellen,
sozialen Medien und den Websites von TV-Anstalten gesammelt und verarbeitet werden. Diese enorme Datenmenge wird
anschließend automatisch analysiert, um jedes Dokument mit Metadaten anzureichern. Zu diesen Metadaten zählen
neben “harten” Fakten wie enthaltenen Links, Namen und auffallenden visuellen Merkmalen auch eine automatische
Einschätzung der Online-Stimmungslage im Hinblick auf genannte Themen, Personen oder Organisationen.
Analysieren und adaptieren
Prof. Arno Scharl, Geschäftsführer von webLyzard, beschreibt die Funktionsweise von ReTV: “Im Analyse-Schritt
wird die webLyzard Plattform herangezogen, um inhaltliche Trends in sozialen Medien zu erfassen. Das ermöglicht
intelligente Empfehlungen für die Anpassung bestehender Inhalte und die Schwerpunktsetzung im Hinblick auf
neue Produktionen. Auf diese Weise wird ReTV helfen Werbestrategien zu optimieren - etwa durch Hinweise auf gesellschaftlich
relevante Themen, die derzeit von Konsumenten besonders aktiv diskutiert werden.”
Zusätzlich wird ReTV Vorhersagen über den optimalen Zeitpunkt der Veröffentlichung und den zu erwartenden
Erfolg von originalen und adaptierten Inhalten wagen. Dank der laufenden Sammlung und Aufbereitung relevanter Daten
aus unterschiedlichsten Quellen ist das System auch lernfähig. Weicht der tatsächliche Erfolg von der
Vorhersage ab, führt dies zu einer automatischen Optimierung des Systems. Damit wird ReTV in den kommenden
Jahren die Wettbewerbssituation europäischer Medien-Unternehmen im vernetzten, globalen Markt für Videoinhalte
stärken.
Über ReTV - Enhancing and Re-Purposing TV Content for Trans-Vector Engagement
Das Projekt ReTV ist ein aus dem Horizon 2020 Programm der EU gefördertes Innovationsprojekt. Die Koordination
erfolgt durch die Vrije Universiteit Amsterdam (Niederlande). Weitere Partner sind MODUL Technology (Österreich),
webLyzard technology (Österreich), CERTH - Centre for Research and Technology Hellas (Griechenland) und Genistat
AG (Schweiz), Netherlands Institute of Sound and Vision (Niederlande) und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (Deutschland).
Das Projekt läuft von Jänner 2018 bis Dezember 2020 und wird durch EU-Mittel in der Höhe von 3,5
Millionen Euro gefördert.
Über MODUL Technology GmbH
MODUL Technology ist das R&D-Spinoff der MODUL University Vienna (MU Vienna), mit den Forschungsschwerpunkten
Multimedia-Applikationen, interaktives TV und automatisierte Wissensextraktionsverfahren (). Die MU Vienna ist
eine internationale Privatuniversität der Wirtschaftskammer Wien und bietet Studienprogramme (BBA, BSc, MSc,
MBA und PhD) aus den Bereichen Internationale Wirtschaft und Management, Neue Medientechnologie, Public Governance
und nachhaltige Entwicklung sowie Tourismus und Hospitality Management an. Der Campus der Universität befindet
sich am Kahlenberg im 19. Wiener Gemeindebezirk.
Über webLyzard technology gmbh
Das 2008 gegründete Unternehmen webLyzard technology bietet eine führende Big Data Plattform zur
automatisierten Analyse und Visualisierung digitaler Inhalte. Die zugrundeliegenden semantischen Verfahren beruhen
auf 15-jähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit und liefern wertvolle Indikatoren für die Entscheidungsunterstützung
und strategische Positionierung eines Unternehmens. Bedeutende Referenzkunden in Europa und den Vereinigten Staaten
unterstreichen die Leistungsfähigkeit des Systems - neben der Beobachtung von Marken-Kommunikation ist die
webLyzard Plattform auch im Rahmen von Projekten der Vereinten Nationen und der US-Klimabehörde NOAA im Einsatz.
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