Leon Zelman Preis 2018 für Dialog und Verständigung geht an die Wissenschaftsjournalistin
Uli Jürgens
Wien (segal) - Der Leon Zelman Preis wird heuer zum sechsten Mal vergeben. Ziel des Preises ist, die Personen
zu würdigen, die sich im Sinne Leon Zelmans aktiv für die Erinnerung an die Shoah und den Dialog zwischen
dem heutigen Österreich und den Opfern der NS-Verfolgung und ihren Nachkommen einsetzen. Er richtet sich an
Bildungs- und Jugendarbeit sowie Projekte, die den interkulturellen Dialog fördern. Leon Zelman appellierte
stets an eine verantwortungsbewusste Gesellschaft, die sich für eine Welt engagiert, in der Antisemitismus
und Rassismus keinen Platz mehr haben.
Jurybegründung
Uli Jürgens steht als Wissenschaftsjournalistin für diese Haltung. In ihren Beiträgen und Dokumentationen
auf Ö1 und ORF III beschäftigt sie sich ausführlich mit der Thematik des Erinnerns und setzt sich
umfassend mit den Folgen von Flucht und Vertreibung österreichischer Jüdinnen und Juden auseinander.
Sie berichtet aber auch über die mögliche Zivilcourage von Menschen während der NS-Zeit. Gerade
in Zeiten des steigenden Antisemitismus und der Fremdenfeindlichkeit, in Zeiten in denen die Gefahr der Aushöhlung
der Demokratie besteht, bedarf es JournalistInnen wie Uli Jürgens. Die Jury würdigt die Verbindung von
Journalismus mit gesellschaftspolitischem Engagement und betont damit auch die Wichtigkeit des bildungspolitischen
Auftrags eines starken öffentlichen und unabhängigen Österreichischen Rundfunks.
Uli Jürgens hat sich auf vielfache Weise mit den Schicksalen der Verfolgten beschäftigt. Durch ihre
engagierte Arbeit leistet sie wertvolle Beiträge zu einer lebendigen Erinnerungskultur und widmet sich dem
für das soziale Zusammenleben so wichtigen Thema Zivilcourage. Ich freue mich, dass die Jury Uli Jürgens
auf Grund ihrer hervorragenden Arbeit zur Gewinnerin des Leon Zelman Preises im Gedenkjahr 2018 gewählt hat.
So Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath Pokorny zur Entscheidung der Jury. Die Vergabe wird am 13. Juni 2018 im
Rathaus vorgenommen werden.
Der Jewish Welcome Service
1980 wurde die Organisation auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Leopold Gratz und des Stadtrates
Heinz Nittel gemeinsam mit dem 2007 verstorbenen Leon Zelman gegründet. Präsident ist der jeweilige Bürgermeister
der Stadt Wien. Weitere Aufgaben neben dem Besuchsprogramm sind die Unterstützung von Gedenk -und Erinnerungsinitiativen
sowie Information und Service für jüdische Wien-BesucherInnen. Darüber hinaus organisiert der Jewish
Welcome Service auch Einladungen für die jüngere Generation.
Wien Holding GmbH
Die Wien Holding unterstützt seit diesem Jahr den Jewish Welcome Service Vienna. Zum Konzern mit rund 75 Unternehmen
in den vier Geschäftsfeldern Kultur, Immobilien, Logistik und Medien gehört auch das Jüdische Museum
Wien. Das Museum versteht sich als ein Ort der Begegnung und der Verständigung, der sich mit jüdischer
Geschichte, Religion und Kultur, mit Gedenken und Erinnern, mit Wien und der Welt, vom Mittelalter bis zur Gegenwart,
auseinandersetzt. Es bewahrt und interpretiert auch eine der größten europäischen Judaica-Sammlungen
das Erbe der vor der Schoa drittgrößten jüdischen Gemeinde Europas. An seinen beiden Standorten
dem Palais Eskeles in der Dorotheergasse sowie dem Museum Judenplatz überrascht das Museum mit neuen Sichtweisen
auf das Judentum und lädt Menschen aller Kulturen und Generationen zum Dialog ein.
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