Workshop mit Klein- und Mittelbetrieben zur europäischen KMU-Politik in der Wirtschaftskammer
Österreich zeigt Verbesserungspotenziale auf
Brüssel/Wien (pwk) - Europäische KMU-Politik wurde im Rahmen eines interaktiven Workshops mit
Unternehmerinnen und Unternehmern in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) einem Praxistest unterzogen.
Der KMU-Dialog wurde von Ulrike Rabmer-Koller, WKÖ-Vizepräsidentin und Präsidentin des Europäischen
KMU- und Handwerksverbands UEAPME, initiiert. Er brachte erstmals KMU-Vertreter aus ganz Österreich sowie
europäische und nationale Entscheidungsträger und Meinungsbildner an einen Tisch. Im direkten Austausch
mit KMU, die aus der unternehmerischen Praxis berichteten, wurden Anliegen, Forderungen, aber auch konkrete Lösungen
für ein KMU-freundlicheres Europa erarbeitet und mit Vertretern aus EU-Kommission, EU-Parlament, dem Bundesministerium
für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort sowie UEAPME diskutiert.
„Unbestritten, die EU und der Heimatmarkt Europa bieten viele Vorteile gerade für österreichische KMU.
Auch die europaweiten KMU-Servicestellen des Enterprise Europe Network, die in Österreich von der WKÖ
koordiniert werden, bieten Klein- und Mittelbetrieben konkrete Hilfestellung in ihrer Nähe - etwa beim Zugang
zu neuen Märkten in Europa, EU-Förderungen oder Innovationsvorhaben. Dem Mehrwert dieses Netzwerks für
KMU muss im nächsten EU-Finanzrahmen ausreichend Rechnung getragen werden“, betont Rabmer-Koller.
„Deutlich getrübt wird die EU-Bilanz allerdings durch das Fehlen einer gesamthaften KMU-Politik. Hier liegt
eine gravierende Schwachstelle europäischer Politik. Die Wachstums-, Beschäftigungs- und Investitionsbereitschaft
unseres Mittelstands werden dadurch gebremst. Weniger Bürokratie, ein besserer Zugang zu Fachkräften
und Finanzierung sowie die Gestaltung der Digitalisierung als Chance für unsere KMU sind die Herausforderungen,
vor denen wir stehen“, unterstreicht Rabmer-Koller. Notwendig sei, hier schnell greifbare Fortschritte zu erzielen.
Die im Workshop erarbeiteten Forderungen der KMU werden dazu beitragen und direkt in die interessenpolitische Arbeit
von WKÖ und UEAPME einfließen. Auch die österreichische EU-Ratspräsidentschaft im zweiten
Halbjahr 2018 bietet eine gute Gelegenheit, um die angesprochenen Themen mit Nachdruck auf die politische EU-Agenda
zu bringen.
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