Brüssel/Berlin (ec) - Die EU stellt jedes Jahr 150 Mio. Euro für Obst und Gemüse und 100 Mio.
Euro für Milch und Milcherzeugnisse für die Schulkinder in der EU zur Verfügung. Am 15. März
hat die EU-Kommission die Berichte zum Schuljahr 2016/2017 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass in diesem
Zeitraum über 12 Millionen Kinder an 79.000 Schulen am EU-Programm für Schulobst und -gemüse und
rund 18 Millionen Kinder am EU-Schulmilchprogramm teilgenommen haben.
Deutschland hat rund 25 Mio. Euro aus dem EU-Schulobstprogramm abgerufen. Rund 11 Mio. Euro haben die 9 teilnehmenden
Bundesländer (Baden-Württemberg, Bayern, die Hansestadt Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland,
Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen) zur Finanzierung beigetragen. Rund 16.500 Schulen und Kindertagesstätten
und rund 1.76 Millionen Kinder im Alter von 1 bis 18 Jahren aus Deutschland sind damit in den Genuß von Obst
und Gemüse aus dem EU-Schulprogramm gekommen. Aus dem EU-Milchprogramm hat Deutschland 10,5 Mio. Euro erhalten.
„Die europäischen Landwirte versorgen uns mit hochwertigen, sicheren und gesunden Lebensmitteln und durch
das Schulprogramm kommen diese Erzeugnisse der Gesundheit unserer jüngsten Bürgerinnen und Bürger
zugute“, sagte der für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige Kommissar Phil Hogan.
„Gleichzeitig lernen sie in einem frühen Alter, wo unsere Lebensmittel herkommen und wie wichtig Geschmack
und Ernährung sind. Die Kommission ist stolz, zu den Schritten auf diesem lehrreichen Weg beizutragen. 250
Mio. Euro aus der gemeinsamen Agrarpolitik werden die Fortführung des EU-Schulprogramms im Schuljahr 2018/2019
gewährleisten.“
Hintergrund
Länder, die am EU-Schulprogramm im Schuljahr 2018/2019, teilnehmen möchten, müssen bis Ende Januar
bei der Kommission einen Beihilfeantrag stellen. Die vorläufige Mittelzuweisung aus dem EU-Haushalt an die
einzelnen Mitgliedstaaten, die gerade erfolgte, beruht auf der Zahl der Schulkinder in den einzelnen Ländern
und – im Falle von Milch und Milcherzeugnissen – auf der Inanspruchnahme des vorherigen Programms. Den nationalen
Behörden steht es frei, einen Anteil von 20–25 Prozent der zugeteilten Mittel von einem auf den anderen Sektor
zu übertragen. Ferner können sie ihre Bereitschaft bekunden, mehr als die beantragten Mittel zu verwenden,
wenn andere Mitgliedstaaten ihre Zuweisung nicht voll in Anspruch nehmen.
Neben der Entscheidung darüber, wie das Programm genau durchgeführt werden soll (z. B. Auswahl der Themen
für die pädagogischen Maßnahmen oder der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die die Schulkinder
erhalten), können die Mitgliedstaaten die EU-Beihilfe mit nationalen Mitteln zur Finanzierung des Programms
aufstocken.
Die Auswahl der zu verteilenden Erzeugnisse beruht auf Erwägungen bezüglich der Gesundheit und Umwelt,
der saisonalen und allgemeinen Verfügbarkeit sowie der Vielfalt. Die Mitgliedstaaten können den Schwerpunkt
auf lokale oder regionale Ankäufe, ökologische Erzeugnisse, kurze Versorgungsketten, ökologischen
Nutzen oder Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse legen.
Im Schuljahr 2016/2017 waren Äpfel die am weitesten verbreitete Frucht, gefolgt von Birnen, Pflaumen, Pfirsichen,
Nektarinen, Orangen, Erdbeeren und Bananen. Karotten, Tomaten, Gurken und Paprika waren die beliebtesten Gemüse.
Die pädagogischen Maßnahmen umfassten Ausflüge zu Bauernhöfen, Schulgärten, Kochkurse
und -wettbewerbe, Unterricht mit Ernährungsberatern, Spiele und mehr. Milch, aromatisierte Milch und fermentierte
Milcherzeugnisse wie Joghurt waren die beliebtesten Kategorien des Milchprogramms. Außerdem wurde häufig
Käse verteilt.
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