Der Anfang März 2018 abgehaltene erste Kommunikationskurs für künftige Seelsorger
und Seelsorgerinnen für die Gesprächspastoral in der Diözese Eisenstadt wurde erfolgreich abgeschlossen
Eisenstadt (martinus) - Seit ein Gespräch wir sind: Was der Dichter Friedrich Hölderlin einst
poetisch zum Ausdruck gebracht hat, erscheint heute wichtiger denn je: die dialogische Begegnung als Raum der Selbstentfaltung,
der Weltoffenheit und Transzendenz- verbundenheit. Und genau diese dialogische Begegnung will gelernt sein. Die
künftigen Seelsorger und Seelsorgerinnen für die Gesprächspastoral in der Diözese Eisenstadt
haben Anfang März an ihrem ersten Kommunikationskurs teilgenommen. An der Vorbereitung und Ausgestaltung des
Gesamtprojekts "Dom-Insel" sind neben Bischofsvikar P. Lorenz Voith in leitender Funktion auch Sr. Eveline
Bettstein und P. Achim Bayer vom Eisenstädter Dom federführend beteiligt.
"Hilfsreich miteinander reden"
Der Kommunikationskurs unter dem Titel "Hilfreich miteinander reden" wurde von zwei professionellen
Trainerinnen der "Gesprächsinsel" in Wien begleitet. Erarbeitet und vermittelt wurden Themenschwerpunkte
wie etwa "einfühlendes und aktives Zuhören", "wertschätzende Haltung dem Gesprächspartner
gegenüber", "Fragestellungen und Umgang mit Gefühlen und Bedürfnissen" und weitere
zentrale Qualitäten eines kommunikativen Ethos im Allgemeinen und der Gesprächsseelsorge im Besonderen.
Die ersten zehn Teilnehmer erhielten für die Absolvierung des Kurses ein entsprechendes Zertifikat. Weitere
Kurse, die in den Räumlichkeiten von "mission&more" am Eisenstädter Domplatz stattfinden
werden, sind in Vorbereitung.
Bischofsvikar Voith: Gesprächspastoral als "zutiefst jesuanische Arbeit"
Bischofsvikar P. Lorenz Voith zur Bedeutung der Gesprächsseelsorge: "Zu den Herausforderungen der
Kirche heute gehören auch die Bereitschaft, neue Wege der Begleitung, Beratung und des Dialoges zu fördern.
Das Sakrament der Beichte wird von vielen Katholiken heute nicht mehr gesucht. Wir brauchen vielleicht daneben
neue Formen der Seelsorge, wo wir Menschen mit ihren Sorgen, Wunden und Fragen erreichen und zur Seite stehen."
Dafür sei es notwendig, Frauen und Männer für diese Form der Seelsorge vorzubereiten und zu befähigen.
"Hier kann die Seelsorge mit praktischen Tools aus der Lebens- und Sozialberatung sowie der Psychologie verbunden
werden. Diese Pastoral ist letztlich eine zutiefst ‚jesuanische’ Arbeit, weil sie den Anliegen und Sorgen der Menschen
in der dialogischen Begegnung Raum gibt. Sie kann die Arbeit in Pfarren, Krankenhäusern und ähnlichen
Einrichtungen ergänzen und bereichern."
Großes Tätigkeitspotenzial
Im Burgenland, gerade auch in der Vielfalt der hiesigen Ordenslandschaft, gebe es viele Ressourcen und Möglichkeiten,
den Bereich der Gesprächspastoral umzusetzen. "In vielen Ländern Europas bestehen schon solche Einrichtungen
der ‚Offenen Tür’, bzw. der Gesprächspastoral. Ich will auch meine Erfahrungen in diesem Bereich aus
Innsbruck und Wien in das neue Projekt einbringen, das das Potenzial und letztlich auch das Ziel hat, über
den Tätigkeits- und Wirkungsraum Eisenstadt hinauszugehen", ist P. Lorenz Voith, Bischofsvikar für
die Orden in der Diözese Eisenstadt, überzeugt.
Praxisnah, anschaulich, ermutigend
Sr. Eveline Bettstein, die die Kommunikationskurse organisiert: "Aus unserer Beschäftigung mit der
Gesprächsseelsorge haben wir eine Fülle an wertvollen Impulsen, Ideen und Handlungspotenzialen gewinnen
können. Auch die Erfahrungen in der ‚Gesprächsinsel’ in Wien flossen in die sehr praktisch orientierte
und anschaulich gestaltete Ausbildung ein. Es waren sehr ermutigende und höchst interessante Monate, die Hoffnung
für unser Dom-Projekt machen", freut sich Sr. Eveline Bettstein auf die "Dom-Insel".
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