LH Schützenhöfer fordert lückenlose Aufklärung der Vergangenheit
Graz (lk) - Seit dem Abend des 13. März ist Graz wieder die „Filmhauptstadt Österreichs".
Im Beisein von rund 1100 Gästen eröffneten die beiden Intendanten Sebastian Höglinger und Peter
Schernhuber in der Helmut-List-Halle die Diagonale 2018, die bis 18. März 2018 über 160 Filme und Videos
im Rahmen von 142 Vorstellungen in vier Festivalkinos zeigt. Die Diagonale versteht sich als Forum für die
Präsentation und Diskussion österreichischer Filmproduktionen. Ziel und Aufgabe des Festivals ist die
differenzierte, vielschichtige und kritische Auseinandersetzung mit dem heimischen Kino. Eröffnet wurde das
österreichische Filmfestival mit dem brisanten Gerichtsfilm „Anatomie eines Prozesses". Neben zahlreichen
Filmfreunden sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft konnte die Festivalleitung neben Kulturlandesrat Christopher
Drexler und Landesrätin Ursula Lackner auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer bei der Eröffnung
begrüßen.
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: „Die Diagonale unterstreicht den Ruf der Steiermark als Kulturland
und hat eine herausragende Rolle als Forum für die Präsentation und Diskussion österreichischer
Filmproduktionen. Das Festival des österreichischen Films zeigt dabei die Vielfalt unserer Republik und lädt
zu einem kritischen Diskurs ein. Deutlich wird dies auch durch den diesjährigen Eröffnungsfilm, der sich
mit einem der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte auseinandersetzt und zeigt, dass diese düstere Zeit unserer
Republik noch nicht gründlich aufgearbeitet wurde. Immer wieder zeigt sich, dass ein bestimmtes Gedankengut
noch vorhanden ist und dass Verharmlosungen stattfinden. Aus diesem Grund habe ich auch gefordert, dass sich eine
überparteiliche internationale Kommission damit beschäftigen sollte, die Vergangenheit unserer Republik,
der Parteien und Institutionen aufzuarbeiten. Es braucht eine lückenlose Aufklärung der Vergangenheit
- auch darüber, was seit Ende des Zweiten Weltkrieges in der Gesellschaft und in Institutionen vorgefallen
ist - damit wir uns mit aller Kraft der Zukunft zuwenden können. Wir können die Geschehnisse von damals
nicht ungeschehen machen, aber es ist unsere Pflicht aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Wir müssen
die Erinnerung an das Vergangene bewahren, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Und wir müssen mit
mehr Bedacht den Umgang miteinander pflegen und sprachliche Grenzüberschreitungen weder begehen noch dulden.
Denn Gewalt beginnt oft mit der Sprache..."
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