Innsbrucks Bürgermeisterin erinnert an: Verpflichtung und Auftrag für die Zukunft
Innsbruck (ikm) - Der "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich
jährt sich heuer zum 80. Mal. Aus diesem Grund erinnert Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer
an die Innsbrucker Opfer in Folge des "Anschlusses". Gleichzeitig appelliert sie, junge Menschen noch
stärker über die Ursachen für die Entwicklung bis hin zum Zweiten Weltkrieg aufzuklären.
„Wozu Ausgrenzung, Populismus, Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus und Intoleranz führen, sehen wir gerade
an Kriegen und Konflikten auf der ganzen Welt“, erklärt Bürgermeisterin Oppitz-Plörer und führt
weiter aus: „Vor 80 Jahren wurde Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen. Vor 80 Jahren wurde nicht
nur die Grenze Österreichs von der Deutschen Wehrmacht überschritten – es wurden die Grenzen der Menschlichkeit,
der Würde, des Respektes, der Toleranz, des Zusammenlebens überschritten und aufgelöst. Danach begann
es auch in Österreich, dass Menschen aus rassistischen und politischen Gründen verfolgt und getötet
wurden.“ Weiters geht sie konkret auf die Tiroler Landeshauptstadt ein: „Auch in Innsbruck wurden jüdische
Mitbürgerinnen und Mitbürger gedemütigt, verfolgt und getötet. Das dürfen wir niemals
vergessen. Viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen leben nicht mehr. So haben wir die Pflicht, uns auch in Zukunft verstärkt
mit diesen Verbrechen der NS-Zeit auseinanderzusetzen und unsere Kinder und unsere Jugend über die Ursachen
und Folgen des Aufstiegs des Nationalsozialismus aufzuklären.“
Gewalt, Tod und Leid in der Alpenstadt
Die Folgen des "Anschlusses" Österreichs an Hitler-Deutschland und des darauf folgenden Zweiten
Weltkrieges trafen ebenso Innsbrucks Bevölkerung: Zurück blieben eine Stadt in Trümmern sowie Leid,
Elend und Perspektivenlosigkeit. Mehr als 2.000 gefallene Soldaten, 1.200 Kriegsinvalide aus Innsbruck und 500
Bombenopfer waren zu beklagen.
„An einem Tag wie heute gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus. Wir würdigen und wertschätzen
aber auch jene Menschen, die in dieser dunklen Zeit Haltung und Charakter bewiesen, Menschlichkeit trotz größter
Gefahr gelebt, Courage gezeigt und auch Widerstand geleistet haben“, betont Innsbrucks Stadtoberhaupt: „Diesen
Bürgerinnen und Bürgern gebührt größter Respekt und Anerkennung. Es ist unsere Aufgabe,
dafür zu sorgen, dass nicht blinder Gehorsam, sondern kritisches Hinterfragen zählt. Wir dürfen
nicht wegschauen, sondern müssen achtsam sein. Ängste dürfen nicht geschürt werden, sie müssen
ernst genommen und dementsprechende Entscheidungen getroffen werden. Diese Werte sind ein zentraler Beitrag, um
für unsere Demokratie, unseren Rechtsstaat und unser soziales Miteinander einzustehen.“
|