Seine Leistungen für die Vermittlung der Geschichte an den Gedenkstätten waren beispielgebend
Wien (pk) - Mit großer Trauer und Betroffenheit haben Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und
die Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus,
Hannah M. Lessing, vom plötzlichen Tod des langjährigen Kuratoriumsmitglieds und engagierten antifaschistischen
Kämpfers Professor Johannes Schwantner erfahren.
"Johannes Schwantner hat im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit für den Nationalfonds Hervorragendes
geleistet. Nicht zuletzt seine Leistungen für die Vermittlung von Geschichte an Jugendliche direkt an den
Stätten des Holocaust waren beispielgebend", betonte Nationalratspräsident Sobotka.
"Sein Engagement und seine laute Stimme für die antifaschistische Jugendarbeit waren vorbildlich. Sowohl
bei der Arbeit mit den Gedenkdienern, die als ‚kleine Botschafter‘ Österreichs ihren Zivildienst geleistet
haben, als auch in der Erinnerungsarbeit hat sich Schwantner bleibende Verdienste erworben", so Generalsekretärin
Lessing.
Schwantner war Vorsitzender des Bundes Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und
aktiver AntifaschistInnen, seit 2010 Mitglied des Gesellschaftlichen Beirats zur Neugestaltung der österreichischen
Länderausstellung in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau und seit 2013 Mitglied des Kuratoriums des Nationalfonds
der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus. In diesen Funktionen war Schwantner stets
ein wichtiger Ansprechpartner für den Nationalfonds.
Zuletzt hatte sich Schwantner in der Kuratoriumssitzung am 2. März 2018 für ein Projekt zur Ausbildung
von Guides in der neuen österreichischen Länderausstellung in der Gedenkstätte Auschwitz eingesetzt.
Johannes Schwantner wurde 1948 geboren und war ab 1993 Vorsitzender des Vereins "Niemals vergessen",
der als Trägerorganisation eines Zivilersatzdienstes im Ausland zahlreiche junge Österreicher als Gedenkdiener
an KZ-Gedenkstätten in Deutschland und Polen entsendet hat. Seit 1991 organisierte er regelmäßig
Gedenkfahrten für Jugendliche an die KZ-Gedenkstätten in Polen.
Nationalratspräsident Sobotka und Generalsekretärin Lessing möchten hiermit der Familie und den
Freunden des Verstorbenen ihre Anteilnahme und ihr Beileid ausdrücken.
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