Addis Abeba/Brüssel/Wien (ada) - Am 23. März unterzeichneten die Europäische Union, die Austrian
Development Agency (ADA) und die Regionalorganisation für Entwicklung am Horn von Afrika IGAD (Intergovernmental
Authority on Development) ein neues Friedens- und Sicherheitsprogramm. Mit insgesamt 42 Millionen Euro sollen am
Horn von Afrika Beiträge zur Stabilisierung der Region geleistet, Konflikte vermieden und somit die Grundlage
für ein besseres Leben für alle erreicht werden.
Konflikt frühzeitig erkennen
„Wir arbeiten schon seit 2009 mit IGAD zusammen und haben die Errichtung eines Konfliktfrühwarnsystems
unterstützt”, erklärt Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency, der
Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, bei der Vertragsunterzeichnung in Addis Abeba. Durch
das Frühwarnsystem CEWARN (Conflict Early Warning and Response Framework) können aufkeimende Konflikte
z.B. um Wasser oder Weideland rasch erkannt und geschlichtet werden. „Es ist wichtig, in einer der krisen- und
konfliktreichsten Regionen der Welt – am Horn von Afrika – die Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung
zu schaffen“, betont Ledolter. Am Horn von Afrika leben rund 13 Millionen Menschen als Binnenflüchtlinge und
knapp 20 Millionen Menschen leiden Hunger, weil alle Jahre wiederkehrende Dürreperioden die Ernte ruinieren.
Je eine Million Euro aus Österreich und Schweden
Die 40 Millionen Euro aus dem Nothilfe-Treuhandfonds der EU für Afrika (EUTF) werden mit je einer Million
Euro von der Austrian Development Agency und der Schwedischen Internationalen Entwicklungsagentur SIDA kofinanziert.
Die ADA wurde von der Europäischen Kommission beauftragt, das neue Friedens- und Sicherheitsprogramm “IGAD
Promoting Peace and Stability in the Horn of Africa Region” gemeinsam mit IGAD abzuwickeln, und bekommt dafür
von der EU 35 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. 5 Millionen gehen direkt an IGAD.
Frauen in Friedensprozesse einbinden
Durch die Stärkung IGADs, des Konfliktfrühwarnsystems sowie der nationalen Regierungskapazitäten
der Region sollen eine bessere überregionale Sicherheit und eine gute Zusammenarbeit über Landesgrenzen
hinweg erreicht werden. Konkret geht es darum, Konflikte frühzeitig erkennen und ihnen entgegenwirken zu können,
Monitoring auszubauen, die regionale Kooperation zu verstärken und Institutionen besser auszustatten. Ein
spezieller Fokus soll auf die Rolle von Frauen in Friedensprozessen gelegt werden.
Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt
Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa sowie die Karibik bei ihrer nachhaltigen Entwicklung.
Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit
Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um.
|