Die aktuellen Zahlen zum Jahr 2017 untermauern einmal mehr den Stellenwert des Katholischen
Bildungswerks der Diözese Eisenstadt in der Bildungslandschaft des Burgenlandes
Eisenstadt (diözese) - Es ist eine eindrucksvolle Jahresbilanz, die die Schlüsselposition des
Katholischen Bildungswerks der Diözese Eisenstadt innerhalb des gesamten Bildungsbereichs des Burgenlandes
unterstreicht: 202 Bildungsveranstaltungen an 49 verschiedenen Orten in der Diözese Eisenstadt konnten realisiert
werden, 6.262 Personen, davon 4.121 Frauen, nahmen daran teil. 100 Referentinnen und Referenten sowie 27 Ehrenamtliche
haben sich im Rahmen der Bildungsarbeit engagiert und zu dessen Erfolg beigetragen.
Begegnung und Bildung
"Unsere Arbeit im vergangenen Jahr war durch zwei Schlüsselbegriffe geprägt: Bildung und Begegnung.
Beides gehört wesentlich zusammen, denn Begegnungen bilden und Bildung als Horizonterweiterung ist ein wichtiger
Antrieb für Begegnungen. Unser Dank gilt den vielen Referentinnen und Referenten, die unermüdlich unterwegs
sind, um Bildungs- und Begegnungshorizonte aufzuspannen. Nicht minder dankbar sind wir für das große
Engagement der Ehrenamtlichen, die Bildungsangebote für die Menschen in den Pfarren möglich machen",
so Karl Woditsch, Generalsekretär der Katholischen Aktion, und Johann Artner, Leiter des Katholischen Bildungswerkes.
Austausch der Konfessionen und Religionen
2017 war tatsächlich ein Jahr der Begegnungen: Etwa Begegnungen mit der evangelischen Schwesterkirche,
wie sie unter anderem eine Studienreise "Auf den Spuren Martin Luthers" lanciert hat. Anlässlich
des 500-Jahr-Jubiläums des Thesenanschlags durch Martin Luther machte sich Ende Juli des Vorjahres eine Gruppe
auf nach Wittenberg, Erfurt, Eisleben, Torgau und auf die Wartburg. Räume der Begegnung wurden auch mit dem
orthodoxen Christentum erschlossen: So im Rahmen einer Kulturreise nach Kreta, wo die Reisenden zahlreiche orthodoxe
Klöster, aber auch geistige, soziale, politische und wirtschaftliche Zentren der Insel und die weltbekannte
orthodoxe Akademie besuchten. Die Begegnung mit muslimischen Gläubigen stand bei einer Exkursion zur Schallaburg
und in das Stift Melk im Vordergrund: Dialoggespräche wurden organisiert und die Ausstellung "Islam"
besichtigt.
Von Glaube über Gesellschaft bis zur Musik
Insgesamt konnte das Katholische Bildungswerk auch im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Themenbereichen in
seinem Bildungsangebot abdecken. Seminare und Kurzveranstaltungen zu Glaube und Theologie oder zu Familie und Senioren
wurden ebenso angeboten wie zur Persönlichkeitsbildung, zu gesellschaftlichen und politischen Themen und musisch-kulturelle
Angebote betreffend.
Teilnahme an internationalem Sozial- und Bildungsprojekt
Neben den bereits genannten Bildungsreisen und Exkursionen gab es eine Reihe weiterer Highlights: Darunter
ist mit Sicherheit das EU-Projekt "Educational Work with Refugees" zu zählen, an dem MitarbeiterInnen
von Erwachsenenbildungseinrichtungen aus Schweden, Deutschland und Österreich mitwirkten und sich über
die pädagogische Arbeit mit Geflüchteten austauschten. Die Diözese Eisenstadt war durch das Katholische
Bildungswerk und das Haus St. Stephan vertreten.
Lehrgang "Evangelium leben" und "interkulturelles Väterfrühstück"
Der Lehrgang "Das Evangelium leben – Kirche gestalten" konnte nach acht Modulen u.a. zu Liturgie,
Diakonie, Verkündigung, Gruppendynamik, Konflikt- und Projektmanagement erfolgreich abgeschlossen werden.
Anfang Juli begleitete Generalvikar Martin Korpitsch eine Reisegruppe in das Land aus Feuer und Eis und staunte
über die Natur- und Kulturschätze Islands. Eine tolle Idee war das "interkulturelle Väterfrühstück"
in Hirm, wo Väter aus Österreich, Syrien, Somalia und dem Irak mit ihren Kindern teilnahmen und dabei
die Veranstaltung zu einem Augen- und Festschmaus einer kulturell-kulinarischen Begegnung machten.
Kultur des (Vor)Lesens
"Integration – Vielfalt gestalten" lautete der Titel einer fruchtbringenden Tagung im Oktober des
Vorjahres, an der über pfarrliche, schulische und arbeitsmarktpolitische Möglichkeiten der Integration
und Inklusion diskutiert wurde. Im Herbst wurde außerdem ein Lehrgang für Vorlesepaten und Vorlesepatinnen
begonnen, in dem sich die Teilnehmenden mit Bereichen wie Vorlesetechnik, Sprach- und Leseentwicklung als wesentlicher
Teil einer Bildungsentwicklung auseinandersetzten.
Eigene Gemeinschaft für Martinusweg gegründet
Ein Magnet für Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt ist mittlerweile die Mittelroute des Martinusweges
– via sancti marini – geworden. Das Wegenetz von der Geburtsstadt des heiligen Martin bis nach Tour, wo Martinus
als Bischof wirkte und begraben ist, umfasst mehr als 2.500 Kilometer. Die von Bischof Ägidius J. Zsifkovics
errichtete St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt nimmt sich unter dem Vorsitz von Generalvikar Martin Korpitsch
der wichtigen Aufgabe der Gestaltung, Pflege und Belebung dieses Martinusweges im Abschnitt der Diözese Eisenstadt
an.
In der Schaltzentrale Europas
Viele weitere Veranstaltungen könnten noch genannt werden, wie etwa eine Studienexkursion zur Europäischen
Union nach Brüssel mit Treffen von anerkannten Experten wie Othmar Karas und Michel Reimon oder dem Generalsekretär
der Europäischen Bischofskonferenz COMECE, ein berührendes Ökumenisches Nachtgebet im Skulpturengarten
Prantl in Pöttsching oder die Präsentation des wichtigen Buches "Sprachen des Helfens" von
Autor und ehemaligem Caritas-Präsidenten Franz Küberl, der die Grammatik des Helfens als universal-humane
Verständigungs- und Begegnungsform ausbuchstabierte.
Katholisches Bildungswerk
Das Katholische Bildungswerk der Diözese Eisenstadt ist eine staatlich anerkannte Einrichtung in der Erwachsenenbildung,
wird extern nach dem Qualitätsentwicklungsprozess LQW3 geprüft und ist Mitglied im Forum Katholischer
Erwachsenenbildung in Österreich. Zu den vielfältigen Aktivitäten des Katholischen Bildungswerkes
gehören unter anderem die Entwicklung von Veranstaltungsangeboten, deren Organisation, Hilfestellungen bei
der Organisation, Durchführung und Finanzierung von Bildungsangeboten und -projekten, die Vermittlung von
Referenten und die Abwicklung von Subventionen. Das Bildungswerk betreut Verantwortliche in der pfarrlichen Erwachsenenbildung,
arbeitet eng mit anderen Institutionen der Erwachsenenbildung auf Landes- und Bundesebene zusammen und organisiert
die Aus- und Weiterbildung von Referenten sowie Ehrenamtlichen.
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