Neues Vergabegesetz als Chance für die Bauern / Ministerin Elisabeth Köstinger und
Landesrat Josef Schwaiger bei Salzburger Land-Ei
Wien/Salzburg (lk) - Die zwei verstehen sich - und das liegt nicht nur an den gemeinsamen Ressorts. Die
neue Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, Elisabeth Köstinger, stattete Agrarlandesrat
Josef Schwaiger am 23. März einen Besuch ab. Hauptthema: Das neue Bundesvergabegesetz, das noch im Frühling
verabschiedet werden soll. "Eine große Chance für unsere Landwirte, denn die Neuerung sieht vor,
dass jetzt alle Lebensmittel regional ausgeschrieben werden können. Heißt konkret: Große Betriebe
wie zum Beispiel die Landeskliniken können ausschließlich auf heimische Produkte zurückgreifen",
fasste Schwaiger zusammen. Unsere Bauern "packen" das, sind gut aufgestellt, wie der Besuch beim Vorzeigebetrieb
Salzburger Land-Ei zeigte.
4,5 Millionen Euro. Die geben die Salzburger Landeskliniken pro Jahr für Lebensmittel aus. Das neue Bundesvergabegesetz
ermöglicht Großbetrieben ausschließlich auf heimische Lebensmittel zu setzen. "Das ist nicht
nur für unsere Landwirte ein Vorteil und sichert ein erfolgreiches Wirtschaften, sondern auch für die
Konsumenten. Produkte, bei denen man genau weiß, wo sie herkommen, sind immer begehrter, ein begrüßenswerter
Trend", betonte Schwaiger als er zusammen mit der neuen Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus
einen der vielen Salzburger Vorzeigebetriebe in Seekirchen besuchte. Dort werden auf dem Hof der Familie Mösl
die Salzburger Land-Eier sortiert und verpackt, ein Erfolgskonzept. Und ein Beleg, dass unsere Bauern das Land
versorgen können, wie Bundesministerin Elisabeth Köstinger bei ihrem Antrittsbesuch im Flachgau fand.
"Wir müssen mit den Besten und nicht mit den Billigsten konkurrieren. Die Menschen in Österreich
möchten Lebensmittel in Top-Qualität. Unsere Bauern sorgen dafür und das muss belohnt werden."
Und die Ministerin rechnete vor: "2,5 Millionen Österreicher nehmen ihre Mahlzeiten in den Kantinen zu
sich. 85 Prozent der Konsumenten wollen wissen, wo diese Mahlzeit herkommt." Schwaiger und Köstinger
sehen in dieser Hinsicht noch viel Potenzial in Salzburg. Der Landesrat fasste zusammen: "Vor wenigen Jahren
war es zum Beispiel in den Landeskliniken oberste Priorität, billig einzukaufen, egal wo die Lebensmittel
herkamen. Man hat umgedacht, jetzt kommen fast 62 Prozent aus der Region." Aus Niederösterreich und Kärnten
weiß man: Es wird dadurch auch nicht eklatant teurer, "dafür kommen Wirtschaftskreisläufe
in der Region in Schwung", so Köstinger.
18 Millionen Eier pro Jahr aus Salzburg
Gemeinsam vermarkten die 14 Mitgliedsbetriebe ihre Produkte, genau sind das 18 Millionen Eier. Vier Millionen davon
gehen direkt über die Genossenschaft an den Lebensmitteleinzelhandel, so dass jeder Salzburger zu heimischen
Produkten greifen kann. "Die restlichen 14 Millionen werden von unseren Mitgliedern selbst vermarktet, durch
den Ab-Hof-Verkauf, an die Gastronomie, Direktzustellungen und so weiter", rechnet Christoph Buttenhauser
von der Genossenschaft vor. Jetzt vor Ostern bekommen die Eier zusätzlich Farbe, genau sind es 400.000, die
von den Kindern dann gesucht werden oder zum Eierpecken dienen, auf jeden Fall aber von höchster Qualität
sind. Die eigenen Sortier- und Verpackungsbetriebe in Seekirchen – und auch in Annaberg am Betrieb Bergland-Ei
– garantieren die optimale Wertschöpfung für die Bauern.
Heimische Produkte auf dem Ostertisch
"Die Landwirte müssen Nischen finden, um erfolgreich wirtschaften zu können. Die Eierproduktion
ist so eine Möglichkeit, denn es könnten mehr aus Salzburg kommen, da gibt es noch Potenzial", weiß
Landesbäuerin Elisabeth Hölzl. "Gerade jetzt zu Ostern appelliere ich an alle, ihren Festtisch mit
heimischen Produkten zu decken. Wir leben in einem Schlaraffenland, haben das Beste vom Besten dank unserer Bauern
vor der Haustüre, das sollten wir genießen und auch unterstützen", so Hölzl, die auch
auf die Schlüsselrolle der Bäuerinnen bei der Pflege der vielen Osterbräuche hinwies, denn dass
sei "wichtig für die ganze Familie und für ein schönes Fest".
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