Leitl an EU-Brexit-Gipfel: Schadensbegrenzung für
 unsere Unternehmen muss 1. Priorität sein

 

erstellt am
22. 03. 18
13:00 MEZ

Europas Wirtschaftskammern wollen EU bei Vorbereitung unserer Unternehmen unterstützen
Brüssel/Wien (pwk) - „Europas Unternehmen haben die politischen Pingpong-Spiele bei den Brexit-Verhandlungen satt. Die Diskussionen müssen sich endlich auf die Begrenzung des Schadens für Unternehmen mit Handelsbeziehungen nach Großbritannien konzentrieren“, sagte Christoph Leitl, Präsident der WKÖ und der Europäischen Wirtschaftskammer EUROCHAMBRES, am 21. März vor Abgeordneten des EU-Parlaments in Brüssel. Der EU-Gipfel tagt am 23. März zum Brexit.

Gerade viele kleine Unternehmen, die direkt oder indirekt mit Großbritannien Geschäfte machen, sind anfällig für die Auswirkungen des Brexit: „Sie wissen jedoch nicht, was sie genau erwartet. Unsere KMU haben keine Brexit-Notfallpläne“, so Leitl. Wie jedes EU-Freihandelsabkommen muss auch das künftige Abkommen mit dem Vereinigten Königreich stärker auf KMU zugeschnitten sein.

Der Durchbruch bei der Übergangsfrist dürfe nicht zu sehr bejubelt werden: „Unsere Unternehmer gewinnen zwar Sicherheit und können zumindest bis Ende 2020 planen und sich auf den Brexit vorbereiten. Die Zeit wird aber wahrscheinlich nicht reichen, um das Abkommen bis Dezember 2020 unter Dach und Fach zu bringen. Europas Wirtschaftskammern wollen mit der EU eng zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass unsere Unternehmen ab dem 1. Januar 2021 wissen, wo sie stehen“, so Präsident Leitl. Leitl betonte beim Hearing im EU-Parlament: „Wir sollen nicht ständig wiederholen, was alles nicht geht. Als Unternehmer fragt man sich, wie etwas geht. Es gibt keine Probleme ohne Lösung. Aber dazu bedarf es Kreativität, Pragmatismus und guten Willen!“

Ein Brexit bedeutet für Europas Unternehmen 100 Millionen zusätzliche Zollformulare und Ursprungszeugnisse: „Veranschlagt man pro Zollanmeldung nur eine viertel Stunde, bracht Europa 10.000 zusätzliche Beamte, um den zusätzlichen Bürokratieaufwand zu bewältigen. Das müssen unsere Unternehmen bezahlen“, so Präsident Leitl abschließend.

 

 

 

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