Europas Wirtschaftskammern wollen EU bei Vorbereitung unserer Unternehmen unterstützen
Brüssel/Wien (pwk) - „Europas Unternehmen haben die politischen Pingpong-Spiele bei den Brexit-Verhandlungen
satt. Die Diskussionen müssen sich endlich auf die Begrenzung des Schadens für Unternehmen mit Handelsbeziehungen
nach Großbritannien konzentrieren“, sagte Christoph Leitl, Präsident der WKÖ und der Europäischen
Wirtschaftskammer EUROCHAMBRES, am 21. März vor Abgeordneten des EU-Parlaments in Brüssel. Der EU-Gipfel
tagt am 23. März zum Brexit.
Gerade viele kleine Unternehmen, die direkt oder indirekt mit Großbritannien Geschäfte machen, sind
anfällig für die Auswirkungen des Brexit: „Sie wissen jedoch nicht, was sie genau erwartet. Unsere KMU
haben keine Brexit-Notfallpläne“, so Leitl. Wie jedes EU-Freihandelsabkommen muss auch das künftige Abkommen
mit dem Vereinigten Königreich stärker auf KMU zugeschnitten sein.
Der Durchbruch bei der Übergangsfrist dürfe nicht zu sehr bejubelt werden: „Unsere Unternehmer gewinnen
zwar Sicherheit und können zumindest bis Ende 2020 planen und sich auf den Brexit vorbereiten. Die Zeit wird
aber wahrscheinlich nicht reichen, um das Abkommen bis Dezember 2020 unter Dach und Fach zu bringen. Europas Wirtschaftskammern
wollen mit der EU eng zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass unsere Unternehmen ab dem 1. Januar 2021 wissen,
wo sie stehen“, so Präsident Leitl. Leitl betonte beim Hearing im EU-Parlament: „Wir sollen nicht ständig
wiederholen, was alles nicht geht. Als Unternehmer fragt man sich, wie etwas geht. Es gibt keine Probleme ohne
Lösung. Aber dazu bedarf es Kreativität, Pragmatismus und guten Willen!“
Ein Brexit bedeutet für Europas Unternehmen 100 Millionen zusätzliche Zollformulare und Ursprungszeugnisse:
„Veranschlagt man pro Zollanmeldung nur eine viertel Stunde, bracht Europa 10.000 zusätzliche Beamte, um den
zusätzlichen Bürokratieaufwand zu bewältigen. Das müssen unsere Unternehmen bezahlen“, so Präsident
Leitl abschließend.
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