Sima zeichnet Impulsgeber für nachhaltiges Wirtschaften aus – Zusätzlich 112 Wiener
Unternehmen für nachhaltige Maßnahmen im Rahmen von OekoBusiness Wien prämiert
Wien (rk) - Seit mehr als zehn Jahren vergibt die Stadt Wien gemeinsam mit der Wiener Umweltschutzabteilung
– MA 22 den Umweltpreis im Rahmen des Umweltservice-programms OekoBusiness Wien. Jahr für Jahr stehen dabei
Wiener Betriebe im Mittelpunkt, die die nicht nur ökonomisch nachhaltig wirtschaften, sondern vor allem Synergien
für Umwelt und Gesellschaft schaffen. Von insgesamt zehn Nominierten, die ins Rennen um den Umweltpreis gegangen
sind, wurden vier Betriebe im Rahmen einer feierlichen Gala in der Wirtschaftsuniversität Wien ausgezeichnet:
„Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger haben mit ihren Projekten nicht nur Herz und
Hirn bewiesen, sie sind Vorbild und Inspiration für alle Unternehmen, Projekte und Maßnahmen umzusetzen,
die unsere gemeinsame Lebensqualität weiter verbessern,“ so Umweltstadträtin Ulli Sima bei der Preisverleihung
am 21. März. „Es freut mich ganz besonders, allen Gewinnerinnen und Gewinnern persönlich gratulieren
zu können und Ihnen mit unserer Auszeichnung eine Bühne bieten zu können.“
Die nominierten Projekte zeigen auch dieses Jahr, dass sich nachhaltiges Wirtschaften nicht auf einzelne Branchen
beschränkt. „Ob im Bereich Abfall, Bau, Reparaturdienstleistung oder in der Konferenztechnik – innovative,
kreative Ideen für eine nachhaltige Gesellschaft kennen keine Grenzen. Umso mehr wollen wir auch heuer wieder
potenzielle Nachahmerinnen und Nachahmer auf den Geschmack der Ressourcenschonung und betrieblichen Nachhaltigkeit
bringen“, so Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22.
Die Preisträger im Detail
„Wie die Verringerung des Abfallaufkommens in Wien durch Umverteilung erfolgen kann, zeigt Die Fairmittlerei
eindrucksvoll“, so Ulli Sima. Das junge Social Venture vermittelt einwandfrei gebrauchsfähige, aber nicht
verkaufsfähige Non-Food-Produkte wie Putz- und Reinigungsmittel, Hygiene- und Büroartikel sowie Werkzeuge
und Möbel an gemeinnützige Organisationen. „Die Fairmittlerei schafft eine klassische Win-Win-Situation
mit sozialem und ökologischem Mehrwert auf der einen und Kosteneinsparungen auf der anderen Seite.“ Mit den
Diensten der Fairmittlerei sparen Nonprofit-Organisationen Geld für ihre Kernaufgaben, der Handel und die
Industrie wiederum bei den Entsorgungskosten!
2017 konnte das junge Unternehmen, das erst letztes Jahr am Beratungsprogramm für Start-ups „RE:WIEN“ teilgenommen
hat, bereits vier Tonnen an Sachspenden sammeln und so 20.000 Euro Ersparnis für Nonprofit-Organisationen
generieren.
BauKarussel ist das erste österreichische Pilotprojekt für Re-Use im großmaßstäblichen
Baubereich. In Zusammenarbeit mit großen Bauträgern und Projektentwicklern werden Komponenten, die beim
Neubau wiederverwertet werden können, ausgebaut, bevor ein Gebäude abgerissen wird. „Das Projekt konnte
sowohl mit seiner ökologischen als auch sozialen Komponente überzeugen: Als erstes Re-Use Projekt, dass
sich derart großen Maßstäben bewegt, schließt es eine längst hinfällige Lücke
in Österreich und schafft einen tollen Nutzen für die Umwelt. Gleichzeitig werden Arbeitskräfte
aus sozialwirtschaftlichen Unternehmen im Rahmen des Projektes eingesetzt, die damit Qualifizierung, Jobtraining
und bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten,“ begründet Josef Plank, Generalsekretär des Bundesministeriums
für Nachhaltigkeit und Tourismus, die Auszeichnung.
„An dem Projekt ‚Nutzen statt Besitzen‘ des Reparatur- und Servicezentrums R.U.S.Z. hat uns vor allem die alltags-
und praxistaugliche Umsetzung des „Shared Economy“ Konzeptes begeistert. Vom Produkt ‚Waschmaschine‘ hin zur Dienstleistung
‚Wäsche waschen‘ macht das R.U.S.Z. das Geschäftsmodell ‚Nutzen statt Besitzen‘ vom Schlagwort zum zukunftstauglichen
Geschäftsmodell“, erklärt AK-Vizepräsident Willibald Steinkellner, der den Preis gestern überreichte.
Durch das Waschmaschinen-Leasingmodell wird unnötigem Ressourcenverbrauch und der Produktion von Gerätschaften
mit geplanten Obsoleszenzen keine Chance gegeben. Dabei greift das Unternehmen auf jahrelange Expertise im Reparaturbereich
sowie auf soziale Kompetenz als Beschäftigungsstätte von Langzeitarbeitslosen bzw. Ausbildungsstätte
für Jugendliche zurück.
Als internationale Kongressstadt hat Wien mit Bernhard AV einen idealen Technikausstatter für jede Art von
Event, bei dem auch Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht zu kurz kommen. Das Unternehmen setzt Umweltschwerpunkte
nach innen und außen und unterstützt außerdem Green Meetings und Events als Technikausstatter.
„Neben der Pionierarbeit die Bernhard AV innerhalb der Branche leistet, überzeugt auch der Ansatz, sämtliche
Geschäftsbereiche mit der ‚Umwelt-Brille‘ kritisch zu durchleuchten und stetig zu verbessern,“ zeigt sich
WKW-Spartenobmann Ing. Martin Heimhilcher über das Portfolio des Umweltpreisträgers begeistert.
112 ausgezeichnete OekoBusiness Wien Betriebe
Neben den Umweltpreisträgern hatten noch viele weitere Unternehmen am gestrigen Abend allen Grund stolz
zu sein. „Wir durften dieses Jahr 112 Betriebe für ihre Teilnahme an OekoBusiness Wien auszeichnen. Sie alle
geben Anstoß, eine ökologisch nachhaltige Wirtschaft in Wien weiter auszubauen und bestärken uns,
dieses erfolgreiche Projekt weiterzuführen“, so Ulli Sima, als eine der ersten GratulantInnen.
Insgesamt haben seit Start der Initiative 1998 mehr als 1.200 Betriebe teilgenommen, im vergangenen Jahr sind 34
neue Betriebe dazugekommen, 78 wurden wiederausgezeichnet. Damit konnten im Jahr 2017 folgende Einsparungen erzielt
werden:
- 4,89 Millionen Euro Betriebskosten
- 12.635 Tonnen CO2 – damit könnten 2127 Heißluftballone
befüllt werden
- 180 Tonnen Abfall – ein Turm aus 120-Liter-Mistkübeln
dieser Menge wäre knapp 3,4 Kilometer hoch
- 39,67 Gigawattstunden Energie – damit könnte man 13.220
Haushalte ein Jahr lang versorgen
- 130.000 Transportkilometer – damit könnte man mehr
als 650-mal die Strecke Wien-Graz fahren
Der Umweltpreis der Stadt Wien
Der Umweltpreis zeichnet das Engagement der besten Wiener Betriebe aus und dient als Anreiz und Inspirationsquelle
für Unternehmen, die sich bisher noch wenig mit dem Thema des betrieblichen Umweltschutzes auseinandergesetzt
haben. Die Siegerprojekte werden von einer unabhängigen Jury, dem Beirat von OekoBusiness Wien, ermittelt.
Entscheidend sind dabei Umweltrelevanz, Innovationsgrad und Zukunftsfähigkeit, aber auch soziale und gesellschaftliche
Aspekte der eingereichten Maßnahmen und Vorhaben. Die ausgezeichneten Unternehmen erhalten eine speziell
für diesen Wettbewerb entworfene Trophäe, sowie eine Urkunde. Preisträgerinnen und Preisträger,
die für ihre Umweltprojekte in der Planungsphase noch keine Beratung im Rahmen von OekoBusiness Wien in Anspruch
genommen haben, gewinnen mit dem Umweltpreis zusätzlich professionelle Unterstützung durch geprüfte
Umweltberaterinnen und Umweltberater. Die Veranstaltung zur Verleihung der Umweltpreise 2017 ist ein ÖkoEvent,
ein Prädikat der Stadt Wien für umweltfreundliche Maßnahmen bei Veranstaltungen. Nähere Informationen:
Sparen nach Plan – mit OekoBusiness Wien
OekoBusiness Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen. 1998 von der Wiener
Umweltschutzabteilung – MA 22 ins Leben gerufen, unterstützt OekoBusiness Wien Unternehmen bei der Umsetzung
von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Gemeinsam mit erfahrenen
UmweltberaterInnen werden Einsparpotenziale identifiziert, um Schritt für Schritt den Energiebedarf, das Abfallaufkommen
oder den Ressourceneinsatz zu reduzieren. OekoBusiness Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm
(KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo es als Schnittstelle zu den Betrieben verankert
ist. Gefördert wird das Programm aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien, der Wirtschaftskammer
Wien und der Umweltförderung Inland des Lebensministeriums. Unterstützt wird das Programm außerdem
von der Arbeiterkammer Wien (AK Wien), dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), der Wirtschaftsagentur
Wien, der Magistratsabteilung für technische Gewerbeangelegenheiten (MA 36) und den Magistratischen Bezirksämtern
(Gewerbebehörde).
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