Ausstellung im Volkskundemuseum Wien noch bis 31. März
Linz/Wien (yad-vashem.net) - Am 14. März 2018 konnten die Österreichischen Freunde von Yad Vashem
ihre Wanderausstellung über österreichische Lebensretter während des Holocaust im Volkskundemuseum
in Wien eröffnen. Zwei Tage zuvor waren Teile der Ausstellung beim Staatsakt zum Gedenken an den "Anschluss"
1938 in der Hofburg gezeigt worden. An der Eröffnung im Volkskundemuseum nahmen 150 Gäste teil, unter
ihnen die Staatssekretärin für Inneres, Mag.a Karoline Edtstadler, Kuratoriumsvorsitzender des Zukunftsfonds,
Dr. Kurt Scholz sowie Gerettete und Nachkommen von österreichischen "Gerechten".
Nach der Begrüßung durch den Direktor des Volkskundemuseums, Dr. Matthias Beitl, hielt Staatssekretärin
Mag.a Karoline Edtstadler die Eröffnungsrede, in der sie es als wichtig bezeichnete, die Rettungstaten sichtbar
zu machen. Ausstellungen wie diese, die Menschen und ihre Schicksale in den Mittelpunkt stellen, würden die
Erinnerung lebendig machen. Die Staatssekretärin, die im Innenministerium für Gedenkstätten zuständig
ist, zeigte sich bei der Führung durch die Ausstellung auch tief berührt von den Lebenswegen und Rettungstaten
der österreichischen "Gerechten".
Nach einführenden Worten von Kurator Univ.Prof. Dr. Michael John bat Co-Kurator und Historikerkollege Univ.Prof.
Dr. Albert Lichtblau die Geretteten Dr. Lucia Heilmann und Prof. Angelica Bäumer auf die Bühne. Die beiden
waren im Kindes- und Jugendalter von beherzten Österreichern versteckt und durch die Kriegsjahre hindurch
vor Verfolgung beschützt worden. In den Schilderungen ihrer dramatischen Rettungsgeschichten wurde sowohl
der Dank an die mutigen Lebensretter deutlich, als auch die Angst, von der sie zeitlebens verfolgt wurden.
Generalsekretärin Ulrike Schuster stellte die Schwerpunkte und "Highlights" der Ausstellung vor.
Anschließend wurden die zahlreichen Gäste in Kleingruppen durch die Räumlichkeiten geführt,
in denen eingangs die österreichischen Naziverbrecher und das dahinterstehende System gezeigt werden.
Im zweiten Abschnitt geht es um die Lebensgeschichten österreichischer Retterinnen und Retter. Viele dieser
mutigen Menschen waren der Öffentlichkeit bisher kaum bekannt. Derzeit gelten 112 Österreicherinnen und
Österreicher als "Gerechte unter den Völkern". Diesen Ehrentitel verleiht der Staat Israel
solchen Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens und ohne Gegenleistung Juden während des Holocaust gerettet
haben.
Der letzte Teil greift das Thema Zivilcourage auf und stellt Personen vor, die sich auch in der Gegenwart mutig
gegen Unrecht stellten und dagegen aktiv wurden.
Der Ausstellung wurde von allen Besuchern sehr großes Interesse entgegengebracht. Als Abschluss der Eröffnung
gab es noch Brot, Wein und Most zur Verkostung.
Die Ausstellung kann noch bis 31. März 2018 im Volkskundemuseum besichtigt werden. Der Eintritt ist frei
und es gibt zusätzliche Sonderöffnungszeiten.
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