Mit der Reise nach Liechtenstein schloss Bundespräsident Alexander Van der Bellen den
Reigen der Auftaktbesuche in den österreichischen Nachbarländern ab.
Vaduz/Wien (apa/prk) - Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Liechtensteins Erbprinz Alois haben
am 20. März die Verbundenheit Österreichs und des Fürstentums betont. Es bestehe eine "besondere
Verbindung" - politisch, wirtschaftlich und kulturell - über Jahrhunderte hinweg, unterstrichen sie bei
ihrem Treffen in Vaduz. Zum Ausdruck brachten dies auch Ordensverleihungen an Alexander Van der Bellen und an Erbprinzessin
Sophie.
Der Bundespräsident nannte die Zeitspanne der bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und dem Haus
Liechtenstein bzw. dem Fürstentum - mehr als 900 bzw. 300 Jahre - "einmalig". Die Zusammenarbeit
werde laufend gestärkt, verwies er etwa auf polizeiliche Kooperation, die gegenseitige Anerkennung von Bildungsabschlüssen
oder auch "ähnliche außenpolitische Ziele" wie Rechtsstaatlichkeit oder die Wahrung der Menschenrechte.
Erbprinz Alois seinerseits erklärte, dass die Anlehnung an das österreichische Recht Liechtenstein nachhaltig
geprägt habe und trotz des Zollvertrags beibehalten worden sei. Durch den Beitritt des Fürstentums zum
Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und zum Schengen/Dublin-Abkommen seien die Beziehungen noch vertieft worden.
"Wir sind über mehr als 40 Verträge miteinander verbunden", stellte der Erbprinz fest. Alexander
Van der Bellen versprach dem Monarchen auch einen Informationsaustausch in Sachen "Brexit", von dem Liechtenstein
sowohl direkt als auch indirekt betroffen sei.
Das offizielle Programm des Treffens von Van der Bellen in Liechtenstein bildete insbesondere die Themenbereiche
Wirtschaft, Bildung und Nachhaltigkeit ab. So besuchten die Delegationen das Marxer Active Energy Building, ein
Grünenergiehaus des österreichischen Architekten Anton Falkeis, sowie die Heiztechnik-Firma Hoval. Ebenso
wurde die Universität Liechtenstein besucht. Auch in dieser Hinsicht betonten Van der Bellen und Alois die
vielfältigen Verflechtungen der beiden Länder - etwa dass über 10.000 österreichische Staatsbürger
in Liechtenstein bzw. bei liechtensteinischen Firmen arbeiten. Großteils handelt es sich dabei um Grenzgänger
aus Vorarlberg. Umgekehrt kommt ein erheblicher Anteil der Studenten an der Universität Liechtenstein aus
Österreich.
Um die Verbundenheit Österreichs mit Liechtenstein auch symbolisch zum Ausdruck zu bringen, verlieh Erbprinz
Alois dem österreichischen Bundespräsidenten den "Groß-Stern des fürstlich liechtensteinischen
Verdienstordens", was sich das Staatsoberhaupt nach eigenen Worten gar nicht verdient hatte. Er seinerseits
zeichnete Alois' Gattin, Erbprinzessin Sophie, mit dem "Großen Goldenen Ehrenzeichen am Bande für
Verdienste um die Republik Österreich" aus und lud das Liechtensteiner Fürstenpaar zu einem Gegenbesuch
in Wien ein.
Mit der Reise nach Liechtenstein schloss Van der Bellen den Reigen der Auftaktbesuche in den österreichischen
Nachbarländern ab.
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