Ankündigungen der deutschen Bahn hätten bereits vor Jahren passieren müssen
Berlin/Innsbruck (lk) - „Wir brauchen nun endlich Taten in Deutschland!“ Mit diesen Worten kommentiert Tirols
Landeshauptmann Günther Platter die Ankündigungen der deutschen Bahn vom 20. März, an den nördlichen
Zulaufstrecken weiter planen zu wollen. Diese Beteuerungen zeigten ganz klar, dass man über viele Jahre zugewartet
habe und die Verkehrsentwicklung mit enormen Steigerungen auf der Straße als gegeben hingenommen habe. „Seit
Jahren hat man von deutscher Seite aber verabsäumt, mit der Errichtung der nördlichen Zulaufstrecke an
einem tatsächlich modernen und zukunftsweisenden Konzept zur Verlagerung des LKW-Verkehrs zu arbeiten“, so
LH Platter, der darauf hinweist, dass Tirol mit dem Bau des Brenner Basistunnels als größtes Verlagerungsprojekt
der Gegenwart bereits in Vorlage getreten sei.
„Bis eine effektive Infrastruktur auch auf deutscher Seite zur Verlagerung des LKW-Verkehrs auf die Schiene vorliegt,
sehen wir uns weiterhin gezwungen, Notmaßnahmen wie Blockabfertigungen umzusetzen“, stellt Tirols Landeshauptmann
klar. Die Straßeninfrastruktur auf Tiroler Seite sei bereits jetzt massiv überlastet, wie kilometerlange
Staus im Inntal immer wieder zeigen würden. „Im Sinne der Sicherheit und Gesundheit der Tiroler Bevölkerung
haben wir gar keine andere Möglichkeit, als derartige Maßnahmen zu setzen“, fügt LH Platter an.
„Wir brauchen eine hochmoderne, funktionierende Alternative zur Straße. Es muss auch für die Wirtschaft
ein hochattraktives Angebot mit modernster Infrastruktur und funktionierender Logistik geschaffen werden“, so Platter.
Nur so würde man in der Lage sein, einen Mehrwert für unseren Lebensraum, aber auch unseren Wirtschaftraum
zu schaffen.
„Die heutigen Ankündigungen der deutschen Bahn hätten bereits vor vielen Jahren passieren müssen,
aber es ist ein Lichtblick, dass nun endlich an einer neuen Trassierung für eine hochmoderne Bahn gearbeitet
wird“, bekennt LH Platter, der aber gleichzeitig kritisiert: „Wir alle kennen die langatmigen und zeitintensiven
Vorarbeiten für solche Projekte. Parallel dazu muss sich die bayrische Landespolitik um Lösungen bemühen,
um den massiven Transitansturm einzudämmen.“ Dazu gehöre eine Kostenwahrheit zwischen Straße und
Schiene, also die Erhöhung der Mauttarife auf der Autobahn und gleichzeitig ein verbessertes Angebot auf der
Bahn über die Rollende Landstraße. „Ich erwarte mir konkrete Lösungsvorschläge und keine weitere
Kritik an unseren Maßnahmen zur Reduktion des Transits“, so LH Platter abschließend.
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