Erhöhung des Prämienvolumens, Abnahme im EGT
Wien (fma) - Österreichs Versicherungsunternehmen haben im 4. Quartal 2017 ein Prämienvolumen
von 3,91 Mrd. verbucht, das entspricht einer Erhöhung von +0,55% im Vergleich zum 4. Quartal 2016. Im Gesamtjahr
2017 betrug das Prämienvolumen 16,98 Mrd., was eine Steigerung von 0,36% gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Dies geht aus dem am 21. März von der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) veröffentlichten
Bericht über das 4. Quartal der österreichischen Versicherungswirtschaft hervor.
Das Prämienvolumen setzte sich im 4. Quartal 2017 aus Einnahmen von 1,87 Mrd. in der Schaden- und Unfallversicherung
(+3,00%), 1,51 Mrd. in der Lebensversicherung (-3,32%) sowie 530 Mio. in der Krankenversicherung (+3,63%) zusammen.
Auch im Gesamtjahr 2017 wurde das Prämienvolumen durch ein Minus von 5,07% auf 5,73 Mrd. in der Lebensversicherung
reduziert. In den Sparten Schaden- und Unfallversicherung sowie Krankenversicherung konnte ein Plus von 3,27% auf
9,11 Mrd. bzw. von 3,77% auf 2,13 Mrd. erwirtschaftet werden.
Im Vergleich zu 2016 zeigte das versicherungstechnische Ergebnis im Gesamtjahr 2017 eine Erhöhung um 3,75%,
beim Finanzergebnis war eine Verringerung um -7,74% festzustellen. Dies führte zu einer Abnahme von 12,02%
im Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf 1,24 Mrd.
Die Summe aller Assets zu Marktwerten (exklusive Kapitalanlagen der fondsgebundenen und indexgebundenen Lebensversicherung)
lag Ende 2017 bei 108,98 Mrd., um -0,67% oder - 730 Mio. unter dem Wert zum Jahresende 2016.
Die stillen Nettoreserven (Saldo aus stillen Reserven und stillen Lasten) betrugen zum Ende des 4. Quartals 2017
21,88 Mrd. und lagen damit um + 0,13% über dem Wert Ende des Vorquartals. Im Vergleich zum Jahresultimo
2016 haben sie um 963 Mio. oder - 4,2% abgenommen.
Die Kernaktienquote (d.h. Aktien notiert, Aktienfonds, Aktienrisiko in gemischten Fonds) erhöhte sich im 4.
Quartal 2017 gegenüber dem Vorquartal von 4,03% auf 4,11%. Die erweiterte Aktienquote, das heißt zusätzlich
nicht notierte Aktien (inkl. Beteiligungen), strukturierte Schuldverschreibungen ohne Kapitalgarantie und Darlehen
ohne Kapitalgarantie, reduzierte sich von 15,87% auf 15,09%.
Im Hinblick auf die neuen Solvabilitätsanforderungen gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz 2016, welche
von den Unternehmen seit 1.1.2016 einzuhalten sind, zeigt sich, dass mehr als die Hälfte aller Versicherungsunternehmen
einen SCR-Solvabilitätsgrad von über 240% vorweisen konnte; das heißt, mehr als doppelt so hohe
Eigenmittel als notwendig besaßen. Die Solvency Capital Requirement SCR misst, ob das Versicherungsunternehmen
mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5% innerhalb der nächsten zwölf Monate, unvorhergesehene Verluste
auffangen und seinen Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern nachkommen kann. Der MCR-Solvabilitätsgrad
lag bei rund der Hälfte der Versicherungsunternehmen sogar im Bereich von 557% bis 955%. Die Mindestkapitalanforderung
MCR (Minimum Capital Requirement) gibt das Mindestausmaß der Eigenmittel an, die das Versicherungsunternehmen
jedenfalls und zu jeder Zeit halten muss.
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