Staatsbesuch mit vier Regierungsmitgliedern und 250-köpfiger Delegation
Peking/Wien (bka) - "Mit der aufstrebenden Supermacht China verbinden uns seit mehr als vier Jahrzehnten
sehr gute Beziehungen, wir wollen aber den politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Austausch gerne
weiter intensivieren. Wir werden daher mit einer sehr großen und ebenso hochkarätig besetzten Delegation
reisen", so Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bundespräsident Alexander van der Bellen am 19. März
bei der gemeinsamen Pressekonferenz in der Wiener Hofburg. Der Bundeskanzler und der Bundespräsident werden
von 7. bis 12. April gemeinsam mit den Bundesministerinnen Karin Kneissl, Elisabeth Köstinger und Margarete
Schramböck, Bundesminister Norbert Hofer sowie mit einer insgesamt 250 Personen umfassenden Delegation aus
Wirtschaft und Wissenschaft zum größten Staatsbesuch in der Geschichte Österreichs nach China aufbrechen.
Rund 170 Unternehmer mit WKÖ-Präsident Christoph Leitl sowie 30 Wissenschafter und Kulturschaffende würden
mitreisen.
China spiele als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates sowie der G 20 eine bedeutende Rolle. "Wir
brauchen die gute Zusammenarbeit mit China zur Lösung des Nordkorea-Konflikts sowie beim Kampf gegen den Klimawandel",
betonte Kurz, daher stehe ein Treffen mit Staatspräsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Kequiang
in Peking auf dem Programm. "Wir werden auch die Menschenrechte ansprechen, ein offenes Wort unter Freunden
reden", so der Kanzler.
China gehöre zudem zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften. Im heurigen Jahr wird mit einem Wachstum
von 6,5 Prozent gerechnet. Mit einem Handelsvolumen von über 11,3 Milliarden Euro (2016) ist China Österreichs
größter Handelspartner in Asien. Rund 900 österreichische Unternehmen seien bereits in China tätig,
darunter AT&S, Andritz, Voest Alpine oder Alpla. Man werde daher auch am Boao-Forum, dem chinesischen Davos,
teilnehmen.
Auch der Tourismus wird Thema: 2018 werden erstmals mehr als eine Million Touristinnen und Touristen Österreich
besuchen. Großes Potenzial wird vor allem im Wintertourismus und weiterhin beim Städtetourismus gesehen.
Direkte Flugverbindungen von Wien nach Peking, Shanghai und Hongkong sind geplant.
Es bestehe auch großes Interesse an einem engen wissenschaftlichen Austausch mit China. Laut WEF hatte China
alleine 2016 rund 4,7 Millionen Absolventen von MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,
Technologie). Derzeit existieren 20 Kooperationsabkommen von österreichischen und chinesischen Forschungseinrichtungen.
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