Knappes Angebot: Preise teils deutlich gestiegen
Wien (otto) - Der Wiener Zinshausmarkt für Häuser aus der Gründerzeit ist neuerlich auf Erfolgskurs.
So lag 2017 der Umsatz bei 982 Mio. Euro und dürfte inklusive Nachlauf* zum dritten Mal in
Folge die Milliardengrenze erreichen. Dies ist ein Ergebnis aus dem Ersten Wiener Zinshaus-Marktbericht der OTTO
Immobilien Gruppe (Frühjahrsausgabe), den Unternehmenschef Dr. Eugen Otto am 20. März gemeinsam mit seinem
Expertenteam vor Journalisten präsentierte. Besonders umsatzstark waren der dritte und vierte Bezirk, die
für fast 15 Prozent der Umsätze verantwortlich waren und im Jahresvergleich zum Frühjahr 2017 sogar
ein Umsatzplus von 46 Prozent verzeichnen. Trotz großer Nachfrage der Investoren ist das Angebot an Wiener
Gründerzeit-Zinshäusern allerdings weiter gesunken, in der Folge sind die Mindestpreise in manchen Bezirken
teils stark gestiegen, heißt es im Marktbericht.
Vor allem in einigen Regionen innerhalb des Gürtels haben die Mindestpreise seit Herbst 2017 deutlich zugelegt,
im 8. und 9. Bezirk sogar um 26 %. „Die Maximalpreise sind nach unseren Erhebungen hingegen auf hohem Niveau stabil
geblieben bzw. sind nur leicht angestiegen“, so Ing. Thomas Gruber, Teamleiter Zinshäuser bei Otto Immobilien.
Auffallende Preissprünge sieht er nur in der Region 9 (16. und 17. Bezirk), wo die Maximalpreise um 17 % angestiegen
sind, sowie im 21. und 22. Bezirk mit einem Plus von 10 Prozent. Als Ausblick für 2018 prognostiziert Gruber
trotz hoher Nachfrage eine etwas gedämpftere Preisentwicklung.
Neuerlich gesunken sind laut Otto Immobilien die aktuellen Renditen: Anleger können derzeit mit Maximalrenditen
von 3,9 % für Objekte im 10. oder 11. Bezirk erwarten, die Spitzenrendite für TOP-Objekte in der Wiener
Innenstadt liegt weiterhin höchstens bei 1,2 %, erläutert Mag. Richard Buxbaum, Leiter der Abteilung
für Wohnimmobilien und Zinshäuser.
Bei den Preiskategorien zeigt sich neuerlich: jede zweite Transaktion des Vorjahres lag in einer Größenordnung
von 1,0 Mio. Euro bis 2,5 Mio. Euro und war damit auf demselben Niveau wie im Jahr 2016, so Buxbaum.
Unternehmen werden immer aktiver
Weitere interessante Details der Auswertung von Otto Immobilien: Bei den Käufern dominierte zuletzt klar
die Gruppe der Unternehmen, sie wird aber auch auf Verkäuferseite immer stärker. Konkret gingen im vergangenen
Jahr knapp zwei Drittel aller Käufe und die Hälfte aller Verkäufe von Unternehmen aus.
Als Quellen für den ersten Wiener Zinshaus-Marktbericht dienten neben eigenen umfangreichen Recherchen die
Eintragungen im öffentlichen Grundbuch, der Kaufvertragsspiegel von IMMOunited, der Kulturgüter-Kataster
der Stadt Wien, Daten der Statistik Austria sowie der MA 5.
Martin Denner, BSc, Leiter der Abteilung Immobilien Research: „Nach unseren kontinuierlichen Erhebungen gibt es
in Wien mit Stichtag 14.02.2018 noch exakt 14.439 klassische Zinshäuser. Seit unserem ersten Marktbericht
im Jahr 2009 ist dies ein Rückgang des Bestandes von mehr als 7 %“, so Denner. Allerdings ist laut Otto Immobilien
dafür weniger der Abriss ganzer Häuser verantwortlich, sondern überwiegend die Begründung von
Wohnungseigentum.
* Der Nachlauf ergibt sich aus jenen Kaufverträgen, die im untersuchten Zeitraum abgeschlossen
wurden, aber erst nach dem Zeitpunkt der Erhebung - 14.02.2018 - im elektronischen Grundbuch zur Verfügung
gestellt wurden.
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