Resümee von Frauensprecherin Julia Rainer: Rolle von Mädchen und jungen Frauen stärken,
Frauen aus allen Gebieten in internationale Debatten einbeziehen!
New York/Wien (bjv) - In den vergangenen zwei Wochen fand die Commission on the Status of Women (CSW), eine
der wichtigsten internationalen Frauenrechtskonferenzen, im UNO Hauptquartier in New York statt. Bei der diesjährigen
CSW war Julia Rainer, Frauensprecherin der Bundesjugendvertretung (BJV), als Teil der staatlichen Delegation dabei.
Sie schildert die wichtigsten Themen der Konferenz: „Die aktuelle CSW beschäftigte sich mit den Rechten von
Frauen, die in ländlichen Gebieten leben. Diese sind oftmals besonderen Herausforderungen ausgesetzt: Insgesamt
umfassten die Diskussionen unter anderem Kinderehe, Kampf gegen weibliche Genitalbeschneidung, Frauen in Konfliktgebieten,
sexuelle und reproduktive Rechte sowie Gewalt gegen Frauen.“
Teilnahme von Frauen teilweise blockiert
Ein großer Kritikpunkt auf der CSW waren die restriktiven Visabestimmungen der USA, die es einigen Frauen
aus ländlichen Gebieten unmöglich gemacht haben, an der Konferenz teilzunehmen. „Wir sollten sicherstellen,
dass nicht nur über Frauen in ländlichen Gebieten gesprochen wird, sondern, dass sie selbst ihre Stimme
erheben können. Konferenzen wie die CSW sind eine großartige Möglichkeit, sich mit Aktivistinnen
aus aller Welt zu vernetzen und gemeinsam für die Stärkung von Frauenrechten aufzutreten. Diese Ziele
können nur verwirklicht werden, wenn alle Frauen mit am Tisch sitzen und auch die Partizipation von Frauen
aus dem globalen Süden lückenlos gewährleistet wird“, so Rainer. Die Frauensprecherin betont dabei
auch die wichtige Bedeutung, junge Frauen in internationale Debatten einzubeziehen.
„Insgesamt leben 80 Prozent der armutsbetroffenen Frauen weltweit in ländlichen Gebieten. Ihre Rechte müssen
gestärkt werden. Wenn es beispielsweise um die Erfüllung der Sustainable Development Goals geht, muss
ein Fokus auf dieser Personengruppe liegen. Andernfalls bleibt es letztendlich nur bei leeren Absichtserklärungen“,
so Rainer.
Teilweise frauenpolitische Rückschritte
Zum Schluss der Konferenz wurden vergangenen Freitag die sogenannten Agreed Conclusions, also Empfehlungen
der Konferenz, beschlossen. Auch wenn einige progressive und begrüßenswerte Schritte hin zu einer starken
internationalen Frauenpolitik gemacht wurden, konnte in einigen Bereichen keine Einigung der Staaten erreicht werden.
Bei manchen Punkten gab es sogar leichte Rückschritte, wie Rainer erklärt:
„Es ist problematisch, dass Themen wie sexuelle und reproduktive Rechte, Sexualerziehung und der Zugang zu Verhütungsmitteln
immer noch umstritten sind. Durch die Verschiebung politischer Machtverhältnisse, beispielsweise der Politik
des Gastgeberlandes Amerika unter Präsident Trump, steht die Weltgemeinschaft vor einigen Herausforderungen.
Dies zeichnet sich auch in den Ergebnissen der Konferenz ab. Generell muss die Rolle von jungen Frauen und Mädchen
weiter gestärkt werden. Grade was die politische Partizipation und Mitbestimmung angeht, sind hier wirkungsvolle
Verpflichtungserklärungen der Staaten notwendig.“
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