Die Johanniter setzen mit Hilfe der Stadt Wien Maßnahmen gegen die hohe Mutter-Kind-Sterblichkeit.
Kayosha/Wien (johanniter) - Sambia, eines der ärmsten Entwicklungsländer der Welt, weist eine
hohe Mutter-Kind-Sterblichkeit auf. Um die Überlebenschancen von Müttern und Neugeborenen in Sambia zu
verbessern, starten die Johanniter ein Projekt zur Verbesserung der Gesundheitsvorsorge in Kayosha im District
Chibombo, 35 Kilometer von der Hauptstadt Lusaka entfernt.
Das Hilfsprojekt wird mit 30.000 Euro durch die Entwicklungshilfe der Stadt Wien gefördert und in enger Zusammenarbeit
mit St John Sambia und dem Kayosha Rural Health Centre, der einzigen Gesundheitsstation in dieser Region, umgesetzt.
Ziel ist es, die vorhandene Gesundheitsinfrastruktur zu stärken sowie einen niederschwelligen Zugang zur Gesundheitsversorgung
für schwangere Frauen und Mütter zu ermöglichen.
Medizinische Ausrüstung
In einem ersten Schritt wird das Kayosha Rural Health Centre mit dringend benötigter medizinischer Ausrüstung
wie Blutdruckmessgeräten, Waagen für Säuglinge und Erwachsene sowie Thermometern ausgestattet werden.
Auch Bettwäsche für die Geburtenstation, Bänke für den Wartebereich, sowie abschließbare
Schränke, Stühle und Tische für die Mitarbeiter werden beschafft.
Hausbesuche durch Sozialarbeiter
Um eine nachhaltige und niederschwellige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, werden in einem zweiten
Schritt Gesundheitshelfer ausgebildet. Diese Ehrenamtlichen informieren die Familien in Rahmen von Hausbesuchen
über Risiken, sinnvolle Untersuchungen für Mutter und Kind und gesunde Verhaltensweisen während
der Schwangerschaft. Um die Frauen zu stärken werden auch die Väter eingebunden, gemeinsam werden sie
während und nach der Schwangerschaft betreut. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, dass Gefahren frühzeitig
erkannt werden und im Notfall rasch die Gesundheitsstation aufgesucht wird.
Bis Ende 2018 sollen mehr als 5.000 Begünstigte in Kayosha erreicht werden. Die Johanniter können dabei
auf Erfahrungen der Partnerorganisation St John Sambia zurückgreifen, die dieses Programm bereits an zwei
anderen Orten in Sambia erfolgreich durchführen konnte. Mit Hilfe der Förderung durch die Stadt Wien
können diese Programme nun auf Kayosha ausgedehnt werden.
Hintergrundinformation
Sambia zählt zu einem der ärmsten Entwicklungsländer der Welt. 64 Prozent der Bevölkerung
leben unter der Armutsgrenze und die Mutter-Kind-Sterblichkeit ist extrem hoch. 43 von 1.000 Säuglingen sterben
vor dem ersten Lebensjahr und 1 von 79 Frauen stirbt infolge von Schwangerschafts- oder Geburtskomplikationen.
Für viele endet die Schwangerschaft mit Krankheit, Verletzung oder Behinderung.
Die Ursachen sind vielfältig
Zum Teil sind Todesfälle im Säuglingsalter auf Infektionen, Krankheiten wie Lungenentzündung,
Durchfallerkrankungen und Tetanus zurück zu führen, zum Teil auf Komplikationen währen der Schwangerschaft,
auf Frühgeburten oder Blutvergiftungen. Für die Frauen stellen Bluthochdruck, Blutungen, Probleme während
der Geburt sowie Infektionen nach der Geburt eine ernsthafte Gefahr dar.
Schwangere Teenager sind besonders gefährdet
Besondere Beachtung und Förderung sollen im Rahmen des Hilfsprojektes junge und alleinstehende Schwangere
und Mütter erfahren. Denn 29 Prozent aller Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren in Sambia sind
schwanger oder bereits Mutter. Sie haben aufgrund ihrer wirtschaftlich schlechten Lage kaum Zugang zum Gesundheitssystem
und sind häufig von der Unterstützung durch Verwandte abhängig.
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