Anschober: Neuer, möglicher Standort für tschechisches
 Atomendlager relativ nahe der Grenze zu Österreich

 

erstellt am
29. 03. 18
13:00 MEZ

Heftiger Protest gegen Atompläne: große Infoveranstaltung von NGOs und OÖ am 11. April in Prag
Prag/Linz (lk) - „Ein Atomendlager bei gleichzeitigem Ausbau der AKW wäre ein hochgefährlicher Türöffner für eine weitere Ausbauoffensive für Atomenergie in Tschechien. NGOs in Tschechien und Österreich sind sich mit mir einig: ein Atomendlager kommt grundsätzlich solange nicht in Frage, solange der tschechische Atomausstieg nicht verbindlich festgeschrieben ist. Und in Grenznähe generell auf gar keinen Fall, da wir diese hochgefährliche strahlende Hypothek für tausende Generationen nicht verursacht haben", stellt Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober anlässlich des Durchsickerns eines neuen möglichen Standortes westlich des AKW Dukovany fest und unterstützt gemeinsam mit der oö. Antiatombewegung den Widerstand in den betroffenen Gemeinden.

Konkret handelt es sich um ein Gebiet westlich vom AKW Dukovany, das zwar unter dem schon bisher bekannten Gesamtprojekt „Moldanubikum“ läuft, allerdings gegenüber der früheren Verortung nordöstlich des AKW nun eine neue Region westlich des AKW betrifft.

Anschober: „Damit sind insgesamt neun mögliche Standorte aktuell im Auswahlverfahren für ein tschechisches Atomendlager. Für OÖ besonders alarmierend: auch ein möglicher Standort im Umfeld des AKW Temelin befindet sich in dieser Liste der möglichen Standorte - dieser ist aktuell noch nicht präzisiert. Der derzeitige Zeitplan sieht vor, dass bis 2020 die Standortsuche auf zwei mögliche Standorte konzentriert und bis 2025 der eigentliche Standort ausgewählt werden soll. Dafür ist dann die Lagerung von rund 14.500 Tonnen hochradioaktiven Abfällen geplant. International gehen Expert/innen davon aus, dass ein derartiges Lager Sicherheit für eine Million Jahre (!) garantieren muss - real ein unmöglich zu erfüllender Anspruch, der zeigt, wie verantwortungslos das Vorgehen der Atomlobby ist."

Die NGOs werden gemeinsam mit Oberösterreich am 11. April in Prag zu den Atomlagerplänen eine Infoveranstaltung durchführen. Schon jetzt zeichnet sich aktuell an allen möglichen Standorten massiver Widerstand ab.

Anschober: „Mein Ziel ist es jetzt, dass wir in Tschechien deutlich machen, dass der immer stärker wachsende Protest gegen ein Endlager auch verbunden sein muss mit einer Ablehnung der Atomkraft. Denn jede Stunde Betrieb von Atomkraftwerken produziert weiteren hochgefährlichen Atommüll!"

 

 

 

Allgemeine Informationen:
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