Spitzenwerte bei Heizöl und Treibstoffen – Preise bei Strom und Gas gesunken – Innerhalb
von zehn Jahren 300.000 Ölheizungen weniger
Wien (energy agency) - Der Energiepreisindex (EPI) beendete seinen fallenden Trend und stieg im Jahr 2017
erstmals seit 2012 wieder an. Laut Berechnungen der Österreichischen Energieagentur nahm der EPI im Vorjahr
um 2,6 % gegenüber 2016 zu und erreichte 97,9 Index-Punkte (Basisjahr 2015 – Indexstand 100).
„Im Jahr 2017 war die Entwicklung der Haushaltsenergiepreise sehr uneinheitlich. Während Heizöl und Treibstoffe
deutlich teurer wurden, kam es bei Strom und Gas zu Preissenkungen“, erläutert Peter Traupmann, Geschäftsführer
der Österreichischen Energieagentur. „Im langfristigen 10-Jahresvergleich liegen die Energiepreise aber auf
einem moderaten Niveau. In Summe ist die allgemeine Teuerungsrate in den vergangenen zehn Jahren um rund 20 Prozent
gestiegen, der Energiepreisindex jedoch nur um zehn Prozent“, so Traupmann weiter.
Die allgemeine Teuerungsrate bzw. der Verbraucherpreisindex (VPI) blieb im Jahr 2017 mit 2,1 % etwas hinter dem
Anstieg des EPI zurück. Der Einfluss der Energiepreise auf die allgemeine Teuerung war im vergangenen Jahr
jedoch gering: Würde man die energierelevanten Komponenten im VPI entfernen, so würde der Anstieg des
VPI im Jahresdurchschnitt 2,0 % betragen.
Anziehende Konjunktur lässt Ölpreise steigen
„Ausschlaggebend für die Preisentwicklung der Erdölprodukte waren die steigenden Rohölpreise.
Diese lagen 2017 im Durchschnitt um 25 % über den Preisen des Vorjahrs, was unter anderem auch durch die anziehende
Konjunktur zu erklären ist“, führt Traupmann aus. Aktuelle Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung
lassen 2018 sowohl für Österreich als auch global gesehen einen äußerst positiven Trend erwarten.
„Daher sehen wir für 2018 durchaus die Möglichkeit, dass die Rohölpreise und somit auch die Treibstoff-
und Heizölpreise weiter steigen“, analysiert Traupmann.
Für Haushalte machte sich der Anstieg des Rohölpreises auf knapp 65 $/bbl bereits 2017 an der Tankstelle
bemerkbar. Die Preise von Superbenzin und Diesel näherten sich dem Niveau von 2015 an und lagen laut Berechnungen
der Österreichischen Energieagentur für Diesel bei 1,11 Euro (vgl. 2016 1,03 Euro) je Liter, für
Superbenzin bei 1,18 Euro (vgl. 2016 1,11 Euro) je Liter. Dieser Preisanstieg zeigte sich auch auf der Tankrechnung:
Während eine 50-Liter-Tankfüllung Diesel im Jahr 2017 durchschnittlich € 55,30 (vgl. 2016 € 55,80) kostete,
musste für dieselbe Menge Superbenzin € 60,30 (vgl. 2016 58,10) bezahlt werden. Damit ist man aber noch weit
entfernt von Preisen wie im Jahr 2012: Damals kostete ein Liter Diesel 1,39 Euro bzw. Superbenzin 1,43 Euro.
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