Österreich stellt zum siebten Mal in Folge das Kommando der EU-Mission
Sarajevo/Wien (bmlv) - Am 28. März 2018 hat Generalmajor Anton Waldner das Kommando über die EUFOR-Truppe
in Bosnien und Herzegowina an Generalmajor Martin Dorfer übergeben. Für Dorfer ist das bereits der vierte
Auslandseinsatz. Er wird für ein Jahr 630 Soldatinnen und Soldaten aus 19 Ländern führen. Österreich
hat damit bereits zum siebten Mal das Kommando über die Mission der EU. Die Kommandoübergabe erfolgte
im Camp Butmir in Sarajevo.
Für Verteidigungsminister Mario Kunasek, der derzeit am Treffen der Central European Defence Cooperation in
Budapest das Thema Sicherheit in Europa mit seinen Ministerkollegen erörtert, ist das Engagement der EU wichtig:
„Sicherheit und Stabilität am Westbalkan ist ein wichtiger sicherheitspolitischer Faktor für Europa.
Österreich leistet dazu einen essentiellen Beitrag. Wir sind der größte Truppensteller im Rahmen
der Operation EUFOR/ALTHEA. Seit 2009 wird die Operation durch einen österreichischen Kommandanten geleitet.
Darauf sind wir sehr stolz, weil es auch zeigt, dass unser Engagement und unsere Erfahrung auch auf EU-Ebene hoch
anerkannt sind.“
Der neue Kommandant in Bosnien und Herzegowina ist ein erfahrener Offizier. Der Verteidigungsminister schätzt
sein Engagement: „Ich habe Generalmajor Martin Dorfer als einen besonnenen und fähigen Offizier kennengelernt.
Ich bin mir sicher, dass Generalmajor Dorfer seine Aufgaben bestens erfüllen wird und wünsche ihm bei
der Auftragserfüllung viel Erfolg.“
Bundesminister Kunasek wurde beim Festakt von Generalsekretär Wolfgang Baumann vertreten. Im Rahmen des Besuches
traf Baumann auch die Verteidigungsministerin von Bosnien und Herzegowina Marina Pendeš. Das Österreichische
Bundesheer unterstützt die Fähigkeitsentwicklung der Streitkräfte vor Ort. Beispielsweise bildet
es bereits seit 2017 Offiziersanwärter aus Bosnien und Herzegowina an der Theresianischen Militärakademie
aus.
Generalmajor Martin Dorfer wurde 1990 zum Leutnant der Infanterie in Wiener Neustadt ausgemustert. Von 1990 bis
2003 war der gebürtige Steirer in verschiedensten Kommandanten- und Stabsfunktionen tätig. Von 2003 bis
2006 absolvierte er den Generalstabslehrgang in Wien. In weiterer Folge wechselte Dorfer in den Generalstabsdienst
und war unter anderem als Leiter der Abteilung Rüstungspolitik und als Stabschef im Kabinett des Bundesministers
für Landesverteidigung tätig. Derzeit ist er als Gruppenleiter im Ministerium für alle laufenden
Einsätze verantwortlich.
Österreich stellt aktuell mit rund 200 Soldatinnen und Soldaten das größte Kontingent innerhalb
der EUFOR/ALTHEA-Mission. Die Türkei bildet mit 150 Soldaten das zweitgrößte Kontingent, Ungarn
ist drittstärkster Truppensteller. Zurzeit beteiligen sich 14 EU-Länder und fünf außereuropäische
Staaten an der Friedensmission. Die Soldaten helfen der Bevölkerung beim Wiederaufbau ihres Landes und gewährleisten
ein sicheres Umfeld. Das Österreichische Bundesheer beteiligt sich seit 1996 an der internationalen Friedenstruppe
in Bosnien und Herzegowina. Seit Dezember 2004 stehen die österreichischen Soldaten unter dem Kommando der
EU, das Hauptquartier befindet sich in Sarajevo.
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