LH Niessl und LR Petschnig präsentierten Bilanz der burgenländischen Thermen
Lutzmannsburg/Eisenstadt (blms) - „Die burgenländischen Thermen sind eine einzigartige Erfolgsgeschichte.
Sie beleben die Regionen und sind ein Motor für den Ganzjahrestourismus“, betonten Landeshauptmann Hans Niessl
und Tourismuslandesrat MMag. Alexander Petschnig am 27. März beim gemeinsamen Pressegespräch mit den
Geschäftsführern der burgenländischen Thermen zu deren Bilanz und wirtschaftlicher Bedeutung am
in Lutzmannsburg. Im Vorjahr wurden in den drei Thermen - Familientherme Lutzmannsburg, St. Martins Therme &
Lodge und Avita in Bad Tatzmannsdorf - 949.000 Besucher gezählt.
Winterhalbjahr: Steigerung von 266 % bei Nächtigungen in zwanzig Jahren
Das Hoch im burgenländischen Tourismus habe mit einem Jänner-Nächtigungsplus von 4,9 % seine
Fortsetzung gefunden, sagte Niessl. Die anhaltend gute Entwicklung in den Wintermonaten sei in hohem Maß
den burgenländischen Thermen zu verdanken. „Wurden im Winterhalbjahr 1996/97, also vor zwanzig Jahren, noch
376.000 Übernachtungen gezählt, waren es 2016/17 bereits mehr als 1 Million. Das entspricht einer Steigerung
von mehr als 266%“. Im selben Zeitraum seien die Übernachtungen im Sommerhalbjahr von 1,6 auf 2,09 Mio. Übernachtungen
gestiegen – ein Zuwachs von immerhin mehr als 30 %. „Damit ist uns die Positionierung als Ganzjahres-Tourismusdestination
gelungen“, so Niessl.
Thermen/Gesundheit/Wellness: 20 % der touristischen Gesamtumsätze
Die Tourismusumsätze im Land haben vor wenigen Jahren erstmals die Marke von einer Milliarde Euro überschritten
- das entspricht mehr als 9,1 % der gesamten Bruttowertschöpfung des Burgenlandes. Durch den Tourismus werden
rund 14.000 Arbeitsplätze im Land gesichert, wie aus einer Studie zur tourismusgenerierten Wertschöpfung
im Burgenland hervorgeht. Im Segment Thermen/Gesundheit/Wellness wurden im Jahr 2014 207 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet;
das entspricht rund 20 % der touristischen Gesamtumsätze. 10,3 Mio. touristische Besuchstage (d.s. Tagestourismus,
Übernachtungstourismus, touristische Nebenwohnsitze) wurden 2014 gezählt - mit 1,8 Mio. Besuchstagen
liegt dabei die Säule Thermen/Gesundheit/Wellness nach Shopping und der Säule Sport, Natur und Erholung
bereits an der 3. Stelle.
2017: 949.000 Thermenbesucher
Insgesamt wurden in den drei burgenländischen Thermen im Vorjahr 949.000 Gäste gezählt, der
Mitarbeiterstand liegt mittlerweile bei 635, bei den Betrieben im Umfeld der Thermen seien es nach einer Studie
mindestens ebensoviele. „Die Thermenstrategie des Landes – strukturschwache Gebiete zu beleben, die Wertschöpfung
zu steigern und das Burgenland in Richtung Ganzjahresurlaubsland zu positionieren– ist damit voll aufgegangen.
Und es gibt noch Potential nach oben“, sagte Niessl.
322 Mio. Euro Investitionen seit 1995
Seit 1995 seien in den burgenländischen Thermen rund 322 Mio. Euro investiert worden, weitere 214 Mio.
Euro im Umfeld etwa in private Hotels. „1996/97 haben 23,7 % aller Nächtigungen in Thermengemeinden stattgefunden,
im Vorjahr waren es bereits 40,3 % - das ist nahezu eine Verdoppelung. Vor 20 Jahren waren 13,7 % aller Ankünfte
in Thermengemeinden, im Vorjahr 36 %. Diese Entwicklung spiegelt die Bedeutung der Thermenstandorte eindrucksvoll
wider“, sagte Petschnig. „Im Winterhalbjahr werden rund 60 % aller Nächtigungen in Thermen lukriert. Das ist
eine Herausforderung für die Tourismuspolitik, entsprechende Angebote zu kreieren. Wellness- und Gesundheitstourismus
ist die größte Wachstumsbranche im burgenländischen Tourismus. Ziel muss es sein, mehr Nächtigungsgäste
zu gewinnen, da diese ein Vielfaches an Wertschöpfung in der Region lassen“.
Anteil burgenländischer Mitarbeiter stark ansteigend
Der Bruttoumsatz in den drei Thermen beläuft sich auf rund 210 Mio. Euro. In den Thermenorten, verbunden
mit den privaten Hotels und Zulieferern, seien rund 2.500 Mitarbeiter in der Hotellerie und Gastronomie unmittelbar
mit den Thermen befasst – je nach Standort rund 60 - 70% weibliche Mitarbeiter. Der Anteil burgenländischer
Mitarbeiter sei stark ansteigend, in Bad Tatzmannsdorf liege der Anteil über 85 %, generell aber über
50 %. Insgesamt sind in den drei Thermen rund 60 Lehrlinge in Ausbildung. „Wir können stolz darauf sein, dass
die burgenländischen Thermen im Vergleich mit anderen Bundesländern mit den Themen Kinder über Wellness
und Gesundheit bis zu Natur ganz hervorragend positioniert sind“, so Petschnig.
Lutzmannsburg mit Rekordumsatz
Die Zutritte in der Therme Lutzmannsburg hätten im Vorjahr nochmals um 7 % auf 427.000 zugelegt; Werner
Cerutti, GF Hotel Sonnenpark Lutzmannsburg, hofft auf eine Fortsetzung des Trends. Im Vorjahr habe man einen Rekordumsatz
erwirtschaftet. 250.000 Übernachtungen seien gezählt worden, davon alleine 90.000 aus dem Hotel Sonnenpark,
die übrigen aus Partnerbetrieben und Betrieben aus den umliegenden Orten. 220 Mitarbeiter sind in der Therme
und im Hotel Sonnenpark beschäftigt, 75 % sind weiblich, 62 % aus Österreich. Man habe in den letzten
Jahren mehr als 30 Lehrlinge zum Abschluss gebracht, derzeit beschäftige man 13 Lehrlinge.
Avita Therme: Zuwächse bei Übernachtungen und Wertschöpfung
Man habe ein Angebot, das man 12 Monate im Jahr verkaufen könne, sagt Peter Prisching, Geschäftsführer
des Avita Ressorts Bad Tatzmannsdorf. Bei der Wertschöpfung habe man in den letzten vier Jahren um 18 % zulegen
können, auch bei den Übernachtungen Steigerungen erzielt und es auch geschafft, Gewinne zu erzielen.
Aktuell halte man bei 137 Mitarbeitern, 85 – 90 % kommen aus der Region. Auch die Anzahl der Nächtigungsgäste
sei mit 10 % hoch.
St. Martins Therme & Lodge: Tourismusmagnet in der Region
Mit 77 % Jahresauslastung spiele die St. Martins Therme & Lodge in der österreichischen Thermenresort-Champions
League mit, so Geschäftsführer Klaus Hofmann. 2017 habe man an zwei höchst erfolgreiche Jahre ebenso
erfolgreich anknüpfen können. Nach dem Motto „Klasse statt Masse“ habe man 2017 die Wertschöpfung
um 4 % steigern können, in der Therme um 6 %. 2017 sei die St. Martins Therme & Lodge für ihr Angebot
bei den World Travel Awards als weltbestes Thermal Spa ausgezeichnet worden. St. Martins sei ein Tourismusmagnet,
das auch ein Freizeitangebot für die Bevölkerung der Region biete. Als Leitbetrieb sei man ein wichtiger
Werbepromotor für das Land, und kaufe zu 99 % aller Waren im Speisen- und Getränkebereich in der Region
- 2017 waren das rund 2,5 Mio. Euro. Insgesamt habe man mit Stand 2017 mehr als 280 Arbeitsplätze gehabt,
und schaffe noch einmal so viele in der Region. Bisher wurden in der St. Martins Therme & Lodge 48 Lehrlinge
ausgebildet, 19 sind aktuell in Ausbildung.
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