Ab dem 1. April gelten Online-Abonnements überall in der EU
Brüssel/Berlin (ec) - Lieblingsserien auch im Urlaub schauen: ab 1. April können Verbraucher Online-Inhalte,
die sie zu Hause abonniert haben, überall in der EU nutzen. EU-Kommission, Europäisches Parlament und
die bulgarische Ratspräsidentschaft haben diese Neuerung am 27. März in einer gemeinsamen Erklärung
begrüßt: „Bei all unseren digitalen Initiativen stehen die Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt.
Ab dem 1. April müssen sie auf Reisen in der EU nicht mehr auf ihre Lieblingsfilme, Fernsehserien, Sportsendungen,
Spiele oder E-Books verzichten, die sie zu Hause digital abonniert haben. Die neuen Bestimmungen gelten für
kostenpflichtige Dienste, aber auch Anbieter von kostenlosen Inhalten können sich beteiligen."
In der gemeinsamen Erklärung von Andrus Ansip, Vizepräsident der Kommission, Kommissarin Mariya Gabriel,
dem bulgarischen Minister für Verkehr, IT und Kommunikation, Ivaylo Moskovski, sowie Pavel Svoboda und Jean-Marie
Cavada, Mitglieder des Europäischen Parlaments, heißt es weiter: „Von den Regelungen können auch
Anbieter von Online-Inhalten profitieren. Sie müssen keine Lizenzen mehr für andere Hoheitsgebiete erwerben,
in die ihre Abonnenten reisen.
Die Beseitigung der Beschränkungen, die die Europäerinnen und Europäer daran gehindert haben, ihre
Abonnements für digitale Medien und Inhalte auch auf Reisen zu nutzen, ist nach Abschaffung der Roaminggebühren,
von der Verbraucher in ganz Europa seit Juni 2017 profitieren, ein weiterer Erfolg des digitalen Binnenmarkts für
unsere Bürgerinnen und Bürger.
Unsere neuen Bestimmungen tragen neuen Verhaltensweisen und Gewohnheiten der europäischen Bürgerinnen
und Bürger bei der Nutzung neuer Technologien unmittelbar Rechnung. So sind beispielsweise die Ausgaben der
Verbraucher für Video-Abonnementdienste zwischen 2010 und 2014 um 113 % pro Jahr und die Zahl der Nutzer zwischen
2014 und 2015 um 56 % gestiegen. Außerdem könnten schätzungsweise mindestens 29 Millionen Menschen,
d. h. 5,7 % der Verbraucher in der EU, die grenzüberschreitende Portabilität in Anspruch nehmen, und
ihre Zahl wird weiter wachsen –auf bis zu 72 Millionen Menschen im Jahr 2020.
Rund 60 % der jungen Europäer erklären zudem, dass die Möglichkeit, auch auf Reisen über ihre
Abonnements verfügen zu können, ein wichtiger Faktor bei der Auswahl eines Online-Abonnements ist. Die
Verwirklichung der Portabilität wird diesem Anliegen gerecht, wodurch es wiederum den Anbietern erleichtert
wird, die Zahl ihrer Abonnenten zu erhöhen.
Die Einigung über die grenzüberschreitende Portabilität ist ein großartiges Ergebnis der engen
Zusammenarbeit zwischen den EU-Organen und den europäischen Unternehmen und Interessenträgern. Wir sind
fest davon überzeugt, dass Sender und Plattformen dies als Chance sehen werden, die Benutzerfreundlichkeit
zu erhöhen. Heute haben wir einen weiteren konkreten Schritt zur Schaffung eines echten digitalen Binnenmarkts
und einer gemeinsamen europäischen digitalen Gesellschaft unternommen, die für alle Bürger zugänglich
und für unsere Unternehmen rentabel ist.“
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