Wien (statistik austria) – Der Häuserpreisindex (HPI) weist für das Jahr 2017 laut Statistik Austria
eine Preissteigerung von 5,3% im Vergleich zum Vorjahr auf. Dieses Ergebnis bedeutet einen Rückgang der hohen
Preisdynamik des Vorjahres (+8,5%) und liegt unter dem durchschnittlichen jährlichen Wachstum seit Beginn
der HPI-Indexreihe im Jahr 2010 von 5,8%. Der Indexstand des HPI (2010) für 2017 beträgt 148,78 und erreichte
im vierten Quartal 151,72. Grundlage der Erhebung sind die von Privathaushalten getätigten Käufe von
neuen und bestehenden Häusern sowie Wohnungen, wobei die tatsächlichen Transaktionspreise erfasst und
quartalsweise ausgewertet werden.
Anhaltend hohe Preisanstiege bei gebrauchten Häusern
Der Teilindex "Kauf von neuem Wohnraum", der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertighäusern
abbildet, stieg im Jahr 2017 um 6,0% gegenüber 2016. Bestehender Wohnraum verteuerte sich im Jahr 2017 um
5,2%. Dieser Index wird aus den Indizes für bestehende Wohnungen und bestehende Häuser gebildet. Die
Preise für bestehende Wohnungen legten 2017 um 3,2% zu, während sich bei bestehenden Häusern mit
8,2% eine stärkere Preisdynamik zeigte. Der Index für bestehende Häuser setzt damit die Reihe von
überdurchschnittlich hohen Preisanstiegen der Vorjahre fort (2016: +7,4%, 2015: +7,3%).
Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum um 2,8% gestiegen
Der Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum (Owner Occupied Housing, kurz: OOH) stellt eine Erweiterung
zum Häuserpreisindex dar. Er enthält neben der Beschaffung von neuem und bestehendem Wohnraum auch Ausgaben,
die mit der Anschaffung und dem Eigentum von Wohnraum anfallen, z. B. Gebühren des Erwerbs, Versicherungen
sowie Kosten für Reparaturen und Renovierungen. Er stieg im Jahr 2017 um 2,8% (2016: +1,8%, 2015: +2,1%) und
wies auf Basis 2010 einen Indexstand von 121,14 auf. Der Teilindex für die Preise der Anschaffung des Wohnraums
zeigte mit 3,5% eine stärkere Preisdynamik als in den Vorjahren (2016: +2,5%, 2015: +2,7%). Die Preise der
Aufwendungen für den Erhalt selbstgenutzten Wohnraums stiegen im Jahr 2017 um 1,8% (2016: +1,0%, 2015: +1,3%).
Österreichische Häuserpreise liegen international im Mittelfeld
Im europäischen Vergleich lag der österreichische Häuserpreisindex im Durchschnitt der ersten
drei Quartale 2017 (das vierte Quartal wird international erst im April 2017 veröffentlicht) mit einer Preissteigerung
von 4,8% im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres über der durchschnittlichen HPI-Teuerungsrate des
Euroraums (+3,9%) und der Europäischen Union (+4,4%).
Im Vergleich mit den sechs EU-Nachbarländern liegt Österreich zwischen Deutschland (+4,1%) und der Slowakei
(+5,9%). Tschechien führt die Gruppe mit einem Preisanstieg von 12,8% an, während Italien mit einem Rückgang
von 0,4% als einziges Nachbarland negative Preisveränderungen aufwies.
Die internationalen Vergleichswerte sind vorläufig und können noch revidiert werden.
Regionaler Vergleich: Größte Anstiege im Burgenland
Den größten Anstieg bei den Häuserpreisen wies wie bereits im Vorjahr das Burgenland auf (+17,8%),
gefolgt vom westlichen Niederösterreich (+12,9%) und Kärnten (+9,8%). In Tirol und Vorarlberg stiegen
die Preise für Häuser um 9,5%. Die geringsten Preiserhöhungen verzeichneten hingegen die Steiermark
(+5,6%) und Oberösterreich (+0,8%). Der Wohnungsmarkt in den österreichischen Großstädten
zeigte sich 2017 moderat: Den größten Preiszuwachs verzeichnete Linz (+6,2%) vor Wien (+0,9%) und Salzburg
(+0,5%). In Graz ging der Index mit -0,1% geringfügig zurück.
Weitere Informationen zum Häuserpreisindex finden Sie hier >
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