Gouverneur Nowotny betont großen Einsatz für Zusammenarbeit zwischen Bundesbank
und OeNB
Frankfurt/Wien (oenb) - Im feierlichen Rahmen des Kassensaals der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)
erhielt Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, das „Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern
für Verdienste um die Republik Österreich“. OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny betonte, „dass dies ein schönes
und richtiges Zeichen der Anerkennung von Weidmanns Einsatz für die intensive und wichtige Zusammenarbeit
von OeNB und Bundesbank ist.“ Die Verleihung fand in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für
Außenpolitik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN) statt. Präsident der Gesellschaft ist Bundeskanzler
a.D. Wolfgang Schüssel.
In der Laudatio wurden die Verdienste von Jens Weidmann um die exzellenten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich
und Deutschland hervorgehoben. Weidmann erwies sich seit seiner Ernennung zum Präsidenten der Deutschen Bundesbank
im Jahr 2011 mit großer Intensität und Einsatzbereitschaft als Förderer der engen Beziehungen zwischen
beiden Notenbanken. Gouverneur Nowotny präzisierte: „Die enge Beziehung, die in der Zeit der Hartwährungspolitik
der OeNB aufgebaut wurde, erstreckt sich auf alle Tätigkeitsfelder der beiden Notenbanken: stabilitätsorientierte
Geldpolitik, Technik und Regulierung des Zahlungsverkehrs, Kooperation im Bereich der Statistik, Bankenaufsicht,
Risikoanalyse und Treasury-Aktivitäten.“
Präsident Weidmann war nach seiner Promotion 1997 zunächst im IWF und dann als Generalsekretär des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung tätig. Von 2003 bis 2006
leitete er in der Deutschen Bundesbank die Abteilung Geldpolitik und monetäre Analyse. Danach wechselte er
als Leiter der Abteilung für Wirtschafts- und Finanzpolitik ins Bundeskanzleramt ehe er 2011 als Präsident
in die Bundesbank zurückkehrte. Weidmann gehört seitdem auch zu den profiliertesten Mitgliedern des EZB-Rates
und betont in seiner Dankesrede anlässlich der Verleihung: „Geldwertstabilität im Euroraum und, als Voraussetzung
dafür, eine nachhaltig stabilitätsorientierte Währungsunion sind die Ziele, für die wir im
EZB-Rat arbeiten. Und es freut mich, dass mein Beitrag dazu auch hierzulande Anerkennung findet.“
Präsident Weidmann konstatierte: „Die besondere, asymmetrische Konstruktion der Währungsunion – gemeinsame,
einheitliche Geldpolitik bei zugleich nationaler Souveränität in der Finanzpolitik – hat sich als anfällig
für Fehlentwicklungen und Krisen erwiesen. Die Bereitschaft, nationale Souveränität zu europäisieren,
ist aber nach wie vor sehr gering. Bis auf weiteres wird es daher bei dieser Asymmetrie bleiben, und es gilt Wege
zu finden, wie die Währungsunion auch in diesem Rahmen noch stabiler werden kann.“
Weidmann wies darauf hin, dass die Einheit von Haften und Handeln gewahrt bleiben müsse. „Nur so kann ein
stabiler Ordnungsrahmen entstehen. Und ein stabiler Ordnungsrahmen ist wichtig, damit sich die Geldpolitik auf
ihr Mandat konzentrieren kann, den Geldwert stabil zu halten. Denn es tut ihr auf die Dauer nicht gut, immer wieder
als Krisenfeuerwehr ausrücken zu müssen.“
Die OeNB gratuliert Präsident Jens Weidmann herzlich zur Verleihung.
|