LH Kaiser und LR Benger eröffneten gemeinsam die Ausstellung anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums
– Werke sind bis 28. Oktober zu sehen
Nötsch/Klagenfurt (lpd) - Das Leben und die Werke von Sebastian Isepp sind heuer im Museum in Nötsch
zu sehen. Von einem beeindruckten Landeshauptmann Peter Kaiser und einem begeisterten LR Christian Benger wurde
die Ausstellung anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums des Museums am 8. April im Gailtal eröffnet.
Jahr für Jahr sei in Nötsch Großartiges und Einmaliges zu sehen, so Kaiser. Er dankte allen die
diesen Ort und dieses Museum zu einem Bezugs- und Fixpunkt weit über die Grenzen Österreichs machen,
und sagte auch weiterhin die Unterstützung des Landes zu. „Ich möchte aber auch die Möglichkeit
nutzen, mich bei meinem Kollegen Christian Benger für alles zu bedanken, was er als Kulturreferent geschafft
hat“, betonte Kaiser und bat ihn zur gemeinsamen Eröffnung.
Mit großer Freude begehe er diese Eröffnung als letzten Akt in der Funktion des Kulturreferenten des
Landes, betonte Benger und bezeichnete Nötsch als einen Ort mit besonderer Strahlkraft. „Es gibt wenig Orte
in Kärnten wo so deutlich wird, wie genial Regionales sein kann“, so Benger. Er dankte allen, die im Museum
arbeiten und sich ehrenamtlich einbringen, allen voran der Grand Dame der Kärntner Museumslandschaft, Hermine
Wiegele.
Sebastian Isepp wurde 1884 in Nötsch im Gailtal geboren und ist somit der älteste unter den Malern des
Nötscher Kreises. Obwohl er selbst nur eine relativ kurze Zeit in Nötsch verbrachte und kaum mehr als
ein Jahrzehnt als eigenschöpferischer Maler tätig war, bereicherte er den Nötscher Kreis nachhaltig.
Die markanten Landschaftsformen des Gailtales, die charakteristische Vegetation und das spezifische Licht in dieser
Region gehörten zu seinen bevorzugten Darstellungssujets. Mit der Wiedergabe einsamer Bachufer, knorriger
Bäume, bizarrer Felsformationen, unwirtlicher Geröllfelder oder des Waldinneren erzielte er außerordentliche
künstlerische Resultate. Ein besonderes Spezifikum des Malers waren allerdings seine Winterlandschaften, mit
denen er schon bei seinen Zeitgenossen Aufsehen erregte, und die ihm den Spitznamen „Schneeisepp“ einbrachten.
Schließlich begann Isepp 1926 hauptberuflich als Restaurator am Kunsthistorischen Museum in Wien zu arbeiten.
Auch nach seiner Emigration 1938 konnte er diese Tätigkeit in London erfolgreich fortsetzen und erlangte durch
den Einsatz innovativer Restauriertechniken besondere Anerkennung.
Das Museum des Nötscher Kreises wurde am 16. Mai 1998 eröffnet. Die vier Maler, deren Leben und Werken
es gewidmet ist, gestalteten Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihrer sehr individuellen Malerei die österreichische
Kunst entscheidend mit. Der Nötscher Kreis war eine lose Gruppierung von befreundeten Malern, die in dieser
Region geboren wurden oder von auswärts nach Nötsch gezogen sind. Das Museum ist im Geburtshaus Franz
Wiegeles untergebracht. In seinen Ausstellungen zeigt es einen repräsentativen Querschnitt durch das Œuvre
der Künstler und bietet anhand von zeitgenössischen Fotografien und Autografen einen Einblick in deren
persönliche Lebensumstände.
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