LH Mikl-Leitner: Mit diesem Projekt entsteht eine neue Lebensader für die Region
St. Pölten (nlk) - Nationale und internationale Ehrengäste feierten am 7. April mit der Bevölkerung
den offiziellen Baustart für die Umfahrung Drasenhofen. Das Straßenprojekt stellt eine Verlängerung
der Nordautobahn A 5 dar, die bereits durchgehend von Wien bis Poysbrunn (Bezirk Mistelbach) errichtet ist. Die
fünf Kilometer lange Strecke wird ampel- und kreuzungsfrei errichtet und soll zusätzlich rund 1.800 Lastkraftwagen
pro Tag aus den Ortschaften abziehen. In diesen Straßenabschnitt werden rund 50 Millionen Euro investiert.
Im Herbst 2019 soll die Umfahrung Drasenhofen für den Verkehr freigegeben werden.
„Die positive Stimmung bei dieser Veranstaltung unterstreicht, wie wichtig den Menschen der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
ist“, sagte die Landeshauptfrau in ihrer Festrede. „Dieser Tag ist ein historischer Tag für die Region, für
das Bundesland Niederösterreich, für die Republik Österreich und für die Europäische Union“,
unterstrich sie. „Mit dieser Autobahn entsteht eine neue Lebensader für die Region“, fuhr Mikl-Leitner fort.
„Diese Lebensader haben wir lange angestrebt“, betonte die Landeshauptfrau. Die Umfahrung Drasenhofen werde eine
wesentliche Entlastung und massive Verbesserung für die Bürgerinnen und Bürger von Drasenhofen bringen.
Das Projekt stehe für Verkehrssicherheit, Verkehrsentlastung und mehr Lebensqualität im Weinviertel,
so Mikl-Leitner.
„Die A 5 zwischen Schrick und Poysbrunn hat es bereits vorgemacht:
Entlastung vom Schwerverkehr, Zeitersparnis, keine Staus mehr und vor allem mehr Lebensqualität für die
Menschen“, sagte Landtagspräsident Karl Wilfing. „Mit diesem letzten Lückenschluss bis zur Grenze – der
Umfahrung Drasenhofen – können wir den Schwerverkehr nun endgültig aus dem Ort verbannen und sorgen damit
für einen Quantensprung in der Lebensqualität für die Menschen in der Region“, hob er hervor. Durch
die Fertigstellung der A 5 werde nun auch das Wirtschaftswachstum ansteigen, wie eine Studie belege, so Wilfing.
Landesrat Ludwig Schleritzko meinte: „Im Jahre 2018 investieren ASFINAG und Land Niederösterreich in Summe
327 Millionen Euro in den Ausbau des Bundes- und Landesstraßennetzes.“ Das sichere und schaffe 4.100 Arbeitsplätze
im Land. Bei der Umfahrung Drasenhofen leiste das Land Niederösterreich einen Kostenbeitrag in der Höhe
von 4,5 Millionen Euro netto, hielt er fest.
Petr Hýbler aus der Region Südmähren sagte: Der Start der Umfahrungsstraße Drasenhofen,
als weiterer Abschnitt der neuen Autobahn A 5, sei eine große Motivation für die Region Südmähren.
Der Investor für die Autobahn D52 auf der tschechischen Seite sei der Staat, betonte Hýbler. Die südmährische
Regierung versuche bereits seit Jahren ihr Bestes zu geben, „um so schnell wie möglich die Errichtung der
Autobahn von Brünn nach Wien zu erreichen“, meinte er. Auf tschechischer Seite werde die Verkehrsverbindung
mittelfristig verbessert, etwa durch die Umfahrung von Nikolsburg (Mikulov).
„Wir freuen uns bereits heute darauf, im Herbst 2019 die Verkehrsfreigabe zu feiern. Dann haben wir gemeinsam unsere
Ziele für die Bevölkerung im nördlichen Weinviertel erreicht: Kürzere Wege, mehr Sicherheit
und die Verlagerung des Verkehrs von den Städten und Gemeinden auf eine sichere Autobahn und Umfahrungsstraße“,
sagte die ASFINAG-Vorstandsdirektorin Karin Zipperer. „Mit der Umfahrung Drasenhofen setzen wir ein weiteres regional
wichtiges Straßenbauprojekt im Weinviertel um. Dass wir auch für diesen Abschnitt Gelder aus der Europäischen
Union lukrieren konnten, unterstreicht dessen Bedeutung“, meinte ASFINAG-Vorstandsdirektor Klaus Schierhackl.
Mit dem Bau der Umfahrung Drasenhofen werde in absehbarer Zeit nun auch die letzte Ortschaft an der A 5 vom Durchzugsverkehr
befreit, sagte Bürgermeister Reinhard Künzl und dankte dem Land Niederösterreich für die Unterstützung.
Zu Wort im Zuge des Festaktes kamen noch: Alexander Walcher von der ASFINAG und Nationalratsabgeordneter Christian
Lausch. Musikalisch begleitet wurde die Festveranstaltung von der Ortsmusik Drasenhofen.
Für die Bewohnerinnen und Bewohner von Drasenhofen, Steinebrunn, Kleinschweinbarth und Stützenhofen soll
die neue Umfahrung weniger Durchzugsverkehr und damit spürbar mehr Lebensqualität bringen. Damit der
neue Abschnitt pünktlich Ende 2019 fertig wird, wurde bereits am 3. April mit den Bauarbeiten begonnen. Den
Anfang machen die Erdbauarbeiten im südlichen Abschnitt der Umfahrung. Damit sich die neue Strecke gut in
das hügelige Weinviertel einfügt, werden rund eine Million Kubikmeter Erde abgebaggert und anschließend
wiederverwertet. Zeitgleich werden die Fundamente für insgesamt acht Brücken errichtet. Diese werden
„integral“ gebaut. Bei diesem innovativen Verfahren bilden die feste Fahrbahn und die Brücken eine Einheit.
Diese Bauweise ist robuster und spart damit Wartungsaufwände und Kosten.
Als Auffahrten auf die neue Strecke dienen zukünftig zwei Kreisverkehre. Einer südlich und der zweite
nördlich von Drasenhofen auf der B 7. Bei Drasenhofen West wird eine Auffahrt in Richtung Wien und eine Abfahrt
in Richtung Drasenhofen errichtet. Für die Lärmschutzdämme wird ausschließlich zuvor abgebaggertes
Erdmaterial wiederverwendet, fünf hochmoderne Gewässerschutzanlagen zur Reinigung der Straßenabwässer
sollen entstehen. Die Errichtung von zwei Grünbrücken zur Erhaltung der Tierwanderwege und die Wiederaufforstung
von rund fünf Hektar Wiesen, Bäumen und Sträuchern sind geplant.
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