Freude über deutliches Plus bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr – Erwartungen an 2018
besser als im Vorjahr
Wien (pwk) - „Es ist sehr erfreulich, dass die Konjunktur in Handwerk und Gewerbe anzieht „Im Jahr 2017
kam der Aufschwung auch in Gewerbe und Handwerk an: die nominellen Umsätze stiegen um 2,7 Prozent, preisbereinigt
ist der Umsatz im letzten Jahr um 1,1 Prozent gestiegen. Da im Gewerbe und Handwerk die Auf- und Abschwungphasen
in kleineren Ausschlägen stattfinden als in anderen Wirtschaftssektoren, ist dieses Wachstumsplus als kräftig
einzustufen“, erläuterte die Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk, Renate Scheichelbauer-Schuster,
am 9. April im Rahmen der Quartals-Pressekonferenz. „Wir freuen uns aber auch über dein deutliches Plus bei
den Lehrlingen. Das zeigt, dass die heimischen Handwerksbetriebe ihre Hausaufgaben erledigen, was die Sicherung
des Fachkräftebedarfs betrifft!“, so Scheichelbauer-Schuster.
Mit Stichtag 31. März 2018 gab es ein sattes Plus von 2,8 Prozent 13.011 Lehrlinge im ersten Lehrjahr, insgesamt
finden damit 41.650 Lehrlinge ihren Ausbildungsplatz in einem Handwerks- und Gewerbebetrieb. „Wir sind Österreichs
größter Lehrlingsausbilder mit rund 41 Prozent aller Auszubildenden“, so die Obfrau. Wie die Zahlen
des AMS zeigen, beträgt der bundesweite rechnerische Lehrstellenüberhang Ende März 11.042. Er hat
damit gegenüber März 2017 um 1.507 (15,8 Prozent) zugenommen.
„Knapp 21.000 offenen österreichweiten Lehrstellen stehen rund 9.800 Lehrstellensuchende gegenüber.
Das bedeutet, das Angebot ist da, wir müssen aber das Matching zwischen Betrieben und Lehrstellensuchenden
verbessern. Gelingt es uns nicht, die tausenden offenen Lehrstellen zu besetzen, wird sich der Fachkräftebedarf
weiter verschärfen“, so Scheichelbauer-Schuster, die auch auf die Zahlen der aktuellen Konjunkturumfrage verweist.
Denn die Betriebe spüren den stark steigenden Fachkräftemangel (42 Prozent nach 34 Prozent) und deutlicher
auch den Lehrlingsmangel (17 Prozent nach 13 Prozent). Der Fachkräftemangel ist besonders im gesamten Baubereich
deutlich zu spüren, der Lehrlingsmangel ebenfalls in Teilen des Baubereiches sowie bei Friseuren. Größere
Unternehmen berichten deutlich häufiger von Fachkräftemangel und Lehrlingsmangel.
Betriebe ab 10 Mitarbeitern entwickelt sich besser
Betrachtet man die Konjunkturergebnisse der Sparte, zeigt sich, dass sich nach Branchen die Umsätze 2017
insbesondere in den Baunebengewerben, bei Elektrikern und Installateuren, bei den Kunststoffverarbeitern und Mechatronikern
überdurchschnittlich gut entwickelt haben, so Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung. Schlechter ging
es im Bereich der Kunsthandwerke, der Mode und der Friseure. Dabei hatten die größeren Betriebe ab 10
Beschäftigten bessere Ergebnisse zu verzeichnen als die besonders kleinen Betriebe.
Positiv sieht Bornett die Entwicklung bei den Investitionen: Im Durchschnitt investierten die österreichischen
Gewerbe und Handwerksbetriebe im Jahr 2017 etwa 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei etwas mehr als der Hälfte
der Investitionen handelte es sich um Ersatzinvestitionen. Auch im Jahr 2018 ist mit steigenden Investitionen zu
rechnen. Insbesondere Betriebe ab 20 Arbeitnehmern hatten 2017 mehr investiert, und planen dies auch 2018 zu tun.
Kritisch ist nach wie vor die Preiskonkurrenz, denen die Betriebe der Sparte ausgesetzt sind. 64 Prozent der Betriebe
erwarten im Jahr 2018 Probleme durch Preiskonkurrenz, dieser Problembereich geht allerdings zurück. Preiskonkurrenz
spürten vor allem weite Bereiche des Baunebengewerbes sowie die Kunsthandwerke und das chemische Gewerbe.
Erwartungen an 2018 besser als im Vorjahr
Die Geschäftslage im 1. Quartal ist deutlich besser als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Per Saldo überwiegen
die Betriebe mit guter Geschäftslage um 11 Prozentpunkte. Dieses Ergebnis ist um 12 Prozentpunkte besser als
im Vorjahr. Auffallend ist, dass noch immer 57 Prozent der investitionsgüternahen Unternehmen sofort Aufträge
übernehmen können. In den konsumnahen Branchen ist ebenfalls von einem deutlichen Umsatzzuwachs zu berichten.
„Die Erwartungen für das 2. Quartal 2018 sind etwas optimistischer als die Einschätzungen vor einem Jahr,
die Personalplanungen liegen in etwa auf der Höhe des Vorjahres“, analysiert Bornett.
Über eine besonders gute Geschäftslage im 1. Quartal berichten Tischler, Metalltechniker, Installateure,
Kunststoffverarbeiter und Mechatroniker, deutlich schlechter geht es bei den Kunsthandwerken. Von einem Aufschwung
berichtet auch der Modebereich. Positiv gestimmt für das 2. Quartal sind naturgemäß die baunahen
Branchen sowie insbesondere die Kunststoffverarbeiter, die Mechatroniker und die Fahrzeugtechnik sowie die Mode.
Auch hier geht es den größeren Unternehmen besser, ihre Erwartungen für 2018 sind auch positiver.
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