Frauenministerin präsentiert Arbeitsschwerpunkte – Veranstaltung des Verbands der Akademikerinnen
Österreichs und des UN Women Nationalkomitees
Wien (bka) - Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß sprach am 5. April in Wien in einer gemeinsamen
Veranstaltung des Verbands der Akademikerinnen Österreichs (VAÖ) und des UN Women Nationalkomitees über
ihre Ziele und Anliegen in der Frauenpolitik. Eingangs hob sie die Bedeutung von Frauennetzwerken hervor, da diese
einen vielfältigen Erfahrungsaustausch und den Aufbau interdisziplinärer Beziehungen ermöglichen
würden. Engagierte Frauen könnten durch die bessere Vernetzung mehr sozialen Rückhalt erfahren und
in ihrem Karriereweg ermutigt werden, so die Ministerin für Frauen, Familien und Jugend. Der VAÖ umfasst
Mitglieder aus allen Bereichen der Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Medien und Politik und bietet auch internationale
Vernetzungsmöglichkeiten. Das UN Women Nationalkomitee Österreich unterstützte die Arbeit des UN-Entwicklungsfonds
für Frauen und seit 2010 die Projekte von UN Women.
Als eines ihrer zentralen Anliegen nannte Juliane Bogner-Strauß die Verringerung des Gender Pay Gap, also
der immer noch bestehenden geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede in Österreich: "Unser Ziel ist ganz
klar – gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit. Daher werden bis Ende 2018 alle bestehenden Einkommensberichte
evaluiert und zusammengeführt, um mehr Transparenz zu erreichen." Zur Förderung eines höheren
Anteils von Frauen in Führungspositionen brauche es die notwendige Bewusstseinsbildung und verbesserte Rahmenbedingungen.
"Damit Frauen auch wirklich die Wahlfreiheit bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben, muss der Ausbau
der Kinderbetreuungsplätze forciert werden, und zwar bedarfsorientiert und flächendeckend", so die
Ministerin. Dabei seien sowohl qualitative als auch quantitative Kriterien zu beachten.
Ganz oben auf ihrer Agenda stünde auch das Thema Gewaltprävention: "Bis 2022 sollen 100 Plätze
an Betreuungsangeboten für Gewaltopfer geschaffen werden", so Bogner-Strauß über konkrete
Vorhaben. Abschließend ging die Ministerin darauf ein, dass besonders Frauen häufig von Altersarmut
betroffen sind: "Altersarmut muss entschieden entgegengetreten werden. Dass vorwiegend Frauen davon betroffen
sind, hat vielfältige Gründe, wie beispielsweise lange Karenzzeiten oder längere Phasen von Teilzeitarbeit.
Daher müssen wir mehr Bewusstsein dafür schaffen, wie sich das auf die Pensionshöhe auswirkt, wenn
auf einen Teil des Erwerbseinkommens verzichtet wird. Hier braucht es mehr Aufklärungsarbeit, auch über
die Möglichkeit des freiwilligen Pensionssplittings".
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