Vorbereitungen für EU-Katastrophenschutz-Übung "ModEX"
Eisenerz/Graz (lk) - Vom 24. bis 27. Mai 2018 werden Eisenerz und der Erzberg Schauplatz der größten
Erdbeben- und Höhlenrettungsübung Europas sein: Die Vorbereitungsarbeiten für die „ModEX“ laufen
bereits seit mehreren Monaten. Von 3. bis 5. April fand nun im JUFA Eisenerz und an den Übungsschauplätzen
die zentrale Vorbesprechung für die Großübung statt: Vertreterinnen und Vertreter aus zehn Staaten
machten sich vor Ort ein Bild vom gerade im Entstehen begriffenen Trainingsgelände des Steirischen Roten Kreuzes
am Erzberg, zudem wurde auch eine Feinabstimmung für die Übung im Mai vorgenommen.
Hauptverantwortlich für die Organisation der Übung, bei der allein rund 150 Personen von internationalen
Rettungsteams teilnehmen werden, ist Helmut Kreuzwirth, Leiter des Referats Katastrophenschutz beim Land Steiermark.
„Zu den internationalen Gästen kommen natürlich alle örtlichen Verantwortlichen und Mitwirkenden,
von den Opferdarstellern bis zu den Versorgungstrupps. Neben dem Land Steiermark als Veranstalter werden von österreichischer
Seite die Polizei, das Bundesheer, das Rote Kreuz, mehrere Freiwillige Feuerwehren sowie die Berg- und Höhlenrettung
an der Übung beteiligt sein“, sagt Kreuzwirth.
Herausforderndes Szenario
Die Übungsannahme ist wie folgt: Nach einer Serie von Erdbeben mit einer großen Anzahl an Verschütteten
sind die lokalen Behörden überfordert und wenden sich mit der Bitte um Unterstützung an die EU,
die daraufhin die Kräfte aus den verschiedenen Ländern anfordert und koordiniert. „Am und rund um den
Erzberg wird es mehrere Übungsszenarien geben: Es gilt, verschüttete Personen aus Häusern, Trümmerfeldern,
aus einem Tunnel sowie aus einer Höhle zu bergen“, erklärt Kreuzwirth.
Der Erzberg eignet sich durch stillgelegte Stollen oder vorhandene Industrieruinen, die derzeit für die Übung
adaptiert oder umgebaut werden, besonders gut als Austragungsort dieser europäischen Großübung.
Die gestellten Aufgaben sollen im Rahmen der Übung durch zwei Such- und Rettungsteams im städtischen
Gebiet (aus Griechenland und Litauen), ein Höhlenrettungsteam aus Slowenien, Drohnenteams aus Frankreich und
Dänemark, sowie ein technisches Unterstützungsteam aus Deutschland und verschiedene Zivilschutzexpertinnen
und -experten bewältigt werden. Aufgabe der Teams wird es sein, binnen 48 Stunden im Dauereinsatz alle verschütteten
Personen unter Einsatz von Suchhunden, Horchgeräten, Kameras und dem mitgebrachten Spezialgerät schnellstmöglich
aus der jeweiligen Situation zu bergen.
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