LR Petschnig: „Die Unterstützung tüchtiger burgenländischer Betriebe liegt in
meiner Verantwortung als Wirtschaftslandesrat und ist mir ein hohes persönliches Anliegen“
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland hat sich im vergangenen Jahr mit einer Wachstumsrate von 3 Prozent des
Bruttoregionalproduktes (BRP) wirtschaftlich hervorragend entwickelt. Seit 2012 konnte vier Mal das höchste
Wirtschaftswachstum aller österreichischen Bundesländer erreicht werden. Auch im Jahr 2017 war das Burgenland
äußerst erfolgreich unterwegs, wie die Investitionsfreudigkeit, Betriebsansiedlungen, die Nächtigungszahlen
und die Entwicklung am Arbeitsmarkt belegen. „Das Burgenland hat sich zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort
entwickelt, was die Basis für Wohlstand und Lebensqualität in einer Volkswirtschaft ausmacht. Einen wesentlichen
Beitrag dazu leistete die landeseigene Wirtschaft Burgenland GmbH, welche die burgenländischen Unternehmen
als „Full-Service Stelle“ bei Wirtschaftsförderungen, bei Haftungen und Finanzierungen, bei Betriebsansiedlungen
sowie bei der Bereitstellung von Risikokapital bestmöglich unterstützt. Ich sehe die Wirtschaft Burgenland
GmbH in diesem Zusammenhang als unverzichtbares Umsetzungsinstrument der Wirtschaftspolitik des Landes und als
bedeutende Servicestelle für die burgenländische Wirtschaft“, so Wirtschaftslandesrat MMag. Alexander
Petschnig im Rahmen der Präsentation des Tätigkeitsberichts der Wirtschaft Burgenland GmbH (WiBuG) mit
dem Geschäftsführer der WiBuG Mag. Harald Zagiczek am 6. April in Eisenstadt.
Gemäß dem Landes-Wirtschaftsförderungsgesetz obliegt es der Wirtschaft Burgenland GmbH die gesamte
Wirtschaftsförderung für das Land Burgenland abzuwickeln. Der Einsatz zielgerichteter Wirtschaftsförderung
kann bei der Weiterentwicklung eines Unternehmens der letztendliche Schlüssel zum Erfolg sein. Maßgeschneiderte
Förderrichtlinien und deren effiziente Umsetzung stimulieren private Investitionen und kurbeln die Wirtschaft
eines Landes nachhaltig an. Dazu Landesrat MMag. Alexander Petschnig: „Die Unterstützung tüchtiger burgenländischer
Betriebe liegt in meiner Verantwortung als Wirtschaftslandesrat und ist mir ein hohes persönliches Anliegen.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2017 wurde in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft Burgenland GmbH eine Reihe von
Informationsveranstaltungen im ganzen Land durchgeführt, wo die aktuellen Fördermöglichkeiten sowie
die Instrumente der Finanzierungsunterstützung die wesentlichen Schwerpunkte waren. Dieses Angebot wurde von
unseren Wirtschaftstreibenden sehr gut angenommen und zeigen, wie enorm wichtig der persönliche Kontakt zu
unseren burgenländischen Unternehmen ist, um auf ihre Anliegen gezielt eingehen und passende Förderpakete
schnüren zu können. Dementsprechend hat die Burgenländische Landesregierung 2017 etliche neue Förderrichtlinien
ins Leben gerufen und erfolgreich umgesetzt.“
Neben der Wirtschaftsförderung für die Unternehmen des Landes Burgenland ist die Schaffung neuer attraktiver
Arbeitsplätze im Burgenland sehr wichtig und eine zentrale Aufgabenstellung der Wirtschaft Burgenland GmbH.
Dieser Vorgabe wurde auch im vergangenen Jahr entsprechend Rechnung getragen. Die Schaffung von nachweislich 800
neuen Arbeitsplätzen im Burgenland ist auf die Aktivitäten der Wirtschaft Burgenland GmbH im Bereich
der Betriebsansiedlung und des Standortmarketings zurückzuführen. „Aufgabe der Wirtschaft Burgenland
GmbH ist es, durch wirtschaftspolitische Maßnahmen im Bereich von Förderungen, Beteiligungen und aktiven
Betriebsansiedlungen die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Burgenland nachhaltig voranzutreiben. Ich sehe die
Wirtschaft Burgenland GmbH als Dienstleister der burgenländischen Unternehmerinnen und Unternehmer und es
ist unser definiertes Ziel neue, moderne, attraktive Arbeitsplätze im Land zu schaffen bzw. die bestehenden
langfristig abzusichern“, so der Geschäftsführer der WiBuG Mag. Harald Zagiczek.
Förderungen
Insgesamt wurden bereichsübergreifend im Jahr 2017 mehr als 500 Förderansuchen genehmigt. Es konnte
dadurch ein Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 102,00 Mio. Euro im vergangenen Jahr im Burgenland ausgelöst
werden, was eine Steigerung gegenüber dem Jahr 2016 von rd. 44 % bedeutet. In Summe sind dadurch Fördermittel
aus EU, Bund und Land in die burgenländische Wirtschaft von rd. 24,14 Mio. Euro geflossen. Im Förderbereich
wurde das Angebot an die Bedürfnisse der Unternehmen angepasst und neue Förderrichtlinien ins Leben gerufen.
Beispielsweise wurde Mitte 2017 die Internationalisierungsrichtlinie für Exportunterstützungen für
die burgenländischen Unternehmen mit einer Förderquote von bis zu 40 % umgesetzt.
Betriebsansiedlungen
Dass sich das Burgenland als attraktiver Wirtschaftsstandort sowohl national als auch international behaupten
kann, beweisen die zahlreichen Betriebsansiedlungen im Jahr 2017. In Summe werden dadurch mehr als 800 neue Arbeitsplätze
geschaffen bzw. mehr als 126 Mio. Euro am Standort Burgenland investiert.
Risikokapitalfonds
Ein weiteres wichtiges Standbein der Wirtschaft Burgenland GmbH umfasst den Risikokapitalbereich zur Schließung
der „Eigenkapitallücke“ auf dem burgenländischen Kapitalmarkt. Hier verfügen die ATHENA Burgenland
Beteiligungen AG und die BRB Burgenländische Risikokapital Beteiligungen AG über ein Fondsvolumen von
rd. 46 Mio. Euro. Diese beiden Fonds investieren Eigenkapital und eigenkapitalähnliche Mittel in burgenländische
Klein- und Mittelbetriebe aus einem breiten Branchenspektrum zur Unterstützung von Wachstumsphasen, Unternehmens-nachfolgen
oder Umstrukturierungsprozessen. Das Beteiligungsportfolio der beiden Fonds umfasste per Ende Dezember 2017 dreizehn
Unternehmen, die zum Jahresultimo mit rund 285 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen kumulierten Umsatz von rund
90 Millionen Euro erwirtschaften konnten.
Thermen
Auch mit der Performance der drei im Beteiligungsportfolio der Wirtschaft Burgenland GmbH befindlichen Thermen-
und Wellness Resorts (Sonnentherme & Hotel Sonnenpark in Lutzmannsburg-Frankenau, St. Martins Therme &
Lodge in Frauenkirchen und AVITA in Bad Tatzmannsdorf) ist man zufrieden. Insgesamt konnten in den Resorts der
Wirtschaft Burgenland GmbH rund 900.000 Thermenzutritte verzeichnet werden, was eine Steigerung zum bereits sehr
gut gebuchten Vorjahr von rund 2 % bedeutet. Die Anzahl der Nächtigungen konnte in Summe mit rund 250.000
an den Standorten stabilisiert werden. Insgesamt sind in den drei Destinationen etwa 630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigt.
Burgenland mit kräftigstem Produktionsplus
Von Jänner bis September 2017 konnte vor allem dank eines wiedererstarkten Tiefbaus die abgesetzte Produktion
im Bundesländervergleich mit Abstand am Stärksten ausgebaut werden. Der Tiefbau trug in den ersten neun
Monaten mehr als die Hälfte zum Produktionsanstieg von 18,3 % im Vergleich zum Vorjahr bei.
Burgenlands Tourismus ist weiter auf Höhenflug
Die sehr guten Zahlen, die der burgenländische Tourismus in den vergangenen Jahren erzielen konnte, wurden
2017 nicht nur bestätigt, sondern sogar noch übertroffen. Die Zahl der Gästeankünfte kletterte
auf 1.058.222 (+0,6 %), die Übernachtungen stiegen um 0,3 % auf 3,093 Mio. und somit auf einen neuen Rekordwert.
Seit Beginn der Tourismusstatistik wurden noch nie so viele Gäste im Burgenland gezählt.
Arbeitsmarkt Bilanz 2017
2017 zeigte die Arbeitsmarktlage eine erfreuliche Entwicklung: Treiber der günstigsten Arbeitsmarktergebnisse
war die positive Konjunktur. Das Minus bei der Arbeitslosigkeit fiel mit 6,8 % im Burgenland besonders kräftig
aus.
Beschäftigung
Die Zahl der Beschäftigten erreichte mit 102.700 einen Rekordwert. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten
nahm im Burgenland um 1.800 bzw. 1,8 % zu, der Österreichschnitt lag bei +1,9 %.
Arbeitslosigkeit
Nach fünf Jahren steigender Arbeitslosigkeit, verzeichnete das AMS 2017 einen starken Rückgang. Mit
einem Minus von 700 Arbeitslosen bzw. 6,8 %, konnte im Burgenland mit 9.600 Arbeitslosen bilanziert werden. Die
nationale Arbeitslosenquote verzeichnete im Jahr 2017 einen Rückgang um 0,7 Prozentpunkte und betrug dadurch
8,6 %. Die österreichweite Arbeitslosenquote lag nach einem Minus von 0,5 Prozentpunkten bei 8,5 %.
Ausblick 2018
Die Prognose für 2018 fällt sehr positiv aus. Ein deutliches Beschäftigungswachstum wird erwartet.
Durch die positive Weltwirtschaftslage werden aller Voraussicht nach weniger zusätzliche Arbeitskräfte
ins Land kommen. Dies soll einen deutlichen Abbau der Arbeitslosigkeit ermöglichen. Wirtschaftsforschungsinstituten
zufolge wird im Jahr 2018 der Personalbedarf der im Burgenland tätigen Unternehmen deutlich wachsen. Man rechnet
im Jahresschnitt 2018 mit 104.200 Beschäftigten; das Plus von 1.500 ArbeitnehmerInnen entfällt überwiegend
auf Vollzeitarbeitsplätze.
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