Zukunftseinschätzungen der WKÖ-Bundessparte Transport/Verkehr nach wie vor positiv,
aber gedämpfter – Verkehrswirtschaft-Branchensprecher Alexander Klacska fordert eigene Mautkategorie für
Busse
Wien (pwk) - „Die Ergebnisse der Konjunkturerhebung der heimischen Mobilitätswirtschaft im ersten Quartal
2018 zeigen einen gleichermaßen leistungsstarken wie dynamischen und zuversichtlichen Wirtschaftszweig“,
sagt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ). Und: „Wir sind Garant dafür, dass geliefert wird“, betont der Sprecher der österreichischen
Verkehrswirtschaft.
Viele Indikatoren der Konjunkturerhebung für die ersten drei Monate dieses Jahres befinden sich auf hohem
Niveau, „allerdings gibt es auch den einen oder anderen Wermutstropfen“, so Bundesspartenobmann Alexander Klacska.
Nachfrage, Einschätzung der zukünftigen Entwicklung
Die Nachfrage nach Verkehrs- und Transportdienstleistungen wurde von den Befragten im Rückblick auf die vergangenen
drei Monate als sehr positiv beschrieben, der Wert ist im Vergleich zur letzten Befragung gestiegen. Auch die Zukunftsaussichten
zur Nachfrage fallen weiterhin optimistisch aus, wenngleich verhaltener als zuletzt. Befragt nach Behinderungen
der Geschäftstätigkeit, nennt nur noch etwa jeder zehnte Betrieb unzureichende Nachfrage als Grund. Das
ist deutlich weniger als vor einem Jahr, da betrug der Wert 23 Prozent.
Geschäftslage: Zukunftsprognose hat sich nach unten bewegt
Die Geschäftslage der vergangenen drei Monate wird in der Branche – parallel zur Nachfrage – positiv bewertet.
Der Höchstwert im Frühjahr letzten Jahres wird jedoch nicht mehr erreicht. Für das nächste
halbe Jahr erwarten die Befragten eine mehrheitlich eine weitere Verbesserung ihrer Geschäftslage, die Prognose
hat sich im Vergleich zur letzten Umfrage nach unten bewegt, allerdings nur leicht.
Auftragsbestand: neuer Höchstwert im 10-Jahres-Vergleich
Als „zumindest ausreichend“ bezeichnen über 8 von 10 Befragten ihren aktuellen Auftragsbestand. Damit liegt
der Anteil dieser Unternehmen im Vergleich der vergangenen zehn Jahre auf einem neuen Höchststand.
Mitarbeiterzahlen/Beschäftigung: Beschäftigungslage gut, aber …
Die befragten Unternehmen in der Mobilitätswirtschaft haben in den vergangenen drei Monaten die Anzahl ihrer
Mitarbeiter/-innen deutlich erhöht. Die Werte zu den Zukunftserwartungen zur Beschäftigungslage liegen
noch höher als in der vergangenheitsbezogenen Betrachtung, sind jedoch im Vergleich zum Jahresende 2017 geringfügig
gesunken.
Zugleich wird jedoch der Mangel an Arbeitskräften nach wie vor als häufigste Behinderung der Geschäftstätigkeit
genannt – etwa jedes dritte Unternehmen sieht sich davon betroffen.
Mehr Unternehmen gegründet: Transportwirtschaft kräftig gewachsen
Vergangenes Jahr ist die Transportwirtschaft kräftig gewachsen: Nach vorläufigen Ergebnissen sind 2017
insgesamt sind im Wirtschaftszweig Transport und Verkehr österreichweit 2.026 Unternehmen gegründet worden.
Das bedeutet die höchste Zunahme seit mehr als 10 Jahren.
Klacska: Internationale Zahlen bestätigen die österreichische Entwicklung
Auch die internationalen Zahlen bestätigen die österreichischen Entwicklung: Der Containerumschlag-Index
erreicht im Jänner seinen bisherigen Höchststand und ist im Februar nur leicht zurückgegangen“,
führt Alexander Klacska aus. Seit Mitte 2016 befindet sich der Index in einem klaren Trend nach oben, was
auf einen weiterhin sehr kräftigen Welthandel hinweist.
Zulassungszahlen – differenziertes Bild, Österreich teilweise unter EU-Schnitt
Die Zahl der Neuzulassungen von schweren Lkw und Sattelzugfahrzeugen ist 2017 um 2,6 Prozent auf 8.186 Fahrzeuge
gestiegen. Im Vergleich mit dem EU-Schnitt und den Ländern der Vergleichsgruppe stellt das eine durchaus gute
Entwicklung dar. Die ersten beiden Monate des Jahres 2018 hingegen bedeuten in Österreich einen Rückgang
der Neuzulassungen von 6 Prozent, während alle übrigen Länder der Vergleichsgruppe eine bessere
Entwicklung verzeichneten.
Verkehrswirtschaft-Branchensprecher Alexander Klacska fordert eigene Mautkategorie für Busse
Bei den Autobussen erreichte die Zahl der Neuzulassungen 2017 einen neuen Höchstwert von 1.244 Fahrzeugen.
Das bedeutet eine Zunahme von 19 Prozent gegenüber 2016. „Busse stellen ein modernes und ressourcenschonendes
Verkehrsmittel dar“, hebt Bundesspartenobmann Klacska hervor und unterstreicht die Bedeutung dieses Beförderungsmittels.
„Darum benötigen wir dringend eine eigene Mautkategorie für Busse, die dem Beitrag des Busses zur Lösung
der klimapolitischen Herausforderungen Rechnung trägt.“
Weiters appelliert der Branchensprecher der österreichischen Mobilitätswirtschaft an die Politik, „die
richtigen Entscheidungen in Sachen Verkehr rasch auf den Weg zu bringen.“ Klacska setzt sich etwa für eine
nutzbringende Verwertung von (Verkehrs-)Daten „im Sinne und zum Wohl des Wirtschaftsstandortes Österreich“
ein. Weiteres plädiert er dafür, „dass Österreich in Sachen Infrastrukturausbau seine Hausaufgaben
macht“; damit könne unser Land auch Vorbild für andere (Nachbar-)Länder sein.
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