Noch bis Ende April im Österreichischen Volksliedwerk
Wien (volksliedwerk) - Im Schauraum des Österreichischen Volksliedwerks werden Bücher, CDs und
Notenhefte zur Harfe zum Kauf angeboten. Dazu gibt es die Möglichkeit, im Archiv nach weiteren Raritäten
zu stöbern. Weiters finden ein Harfenbaukurs, Harfenworkshop und Harfenkonzert gemeinsam mit der Weltkulturschule
statt. In den Bundesländern gibt es ebenso Kurse mit dem Saiteninstrument.
Die Harfe ist ein Zupfinstrument, die mit einer sechsseitigen Besaitung bereits bei den Ägyptern um ca. 3.000
v.Chr. gespielt wurde. Ihre Saiten verlaufen senkrecht zwischen Stimmbogen und Klangkörper. Lange Zeit war
das Instrument nur diatonisch gestimmt, aber ab 1600 wurden auch chromatische Stimmungen hergestellt. In Österreich
ist vor allem die im 18. Jh. entwickelte Tiroler Hakenharfe bekannt. Durch das Anbringen von drehbaren Haken konnte
das Instrument umgestimmt werden. Infolge wurden Pedale angebracht, die die Spielmöglichkeiten erweiterten
sowie die Handhabung erleichterten, da die Erzeugung von Halbtönen während des Spiels geschwind ermöglicht
wurde. In Österreich ist dieser Harfentypus für das Spielen in Tanzmusik- sowie in Stubenmusik -besetzungen
beliebt, aber auch als Soloinstrument und Liedbegleitung kommt es zur Anwendung. Als besonderer Typus gilt die
7 kg schwere Hakenharfe der Wandermusiker, die im böhmischen Preßnitz entwickelt wurde. Im 18. und 19.
Jh. wurde die Harfe von umherziehenden MusikerInnen gespielt. In Wien wurde das Instrument in Werken zahlreicher
Theaterdichter, etwa J. Nestroy oder F. Raimund verewigt. Die Konzertharfe wurde Anfang des 19. Jh. erfunden und
umfasst etwa den gleichen Tonumfang wie das Klavier. Sie ist heute als fester Bestandteil im Orchester zu finden.
Im Archiv des Österreichischen Volksliedwerks finden sich zur Harfe folgende Dokumente:
- Bilddokumenten enthalten einige Portraits von HarfenspielerInnen
mit deren Musikgruppen und Instrumenten. Darunter etwa eine Harfenspielerin beim Harfenspieltreffen in Mariastein,
das seit knapp 50 Jahren jeweils am Palmsonntag in Tirol stattfindet oder die Musikantenharfe des Franz Grasl (1855-1940)
– der letzte Tullnerfelder Harfenist, der mit seiner Harfe in der Gegend herumzog und bei Hochzeiten, Heurigen
und in Gasthäusern aufspielte.
- Die Harfe ist vor allem auf zahlreichen CD Aufnahmen zu
hören, sowohl als Soloinstrument als auch in verschiedenen Besetzungen sowie auf Feldforschungs- und Schellackaufnahmen.
- Das Notenmaterial umfasst Stücke für Solo-Instrumentierung,
Tanzlmusi-, Saitenmusik- oder Stubenmusikbesetzung, vor allem aus Südtirol und Tirol. So finden sich darunter
etwa die Zillertaler Tänze aus der Handschrift von Hans Wurm "Millacher" (1901/02) aus Tirol. Auch
Harfen-Schulen sind zu finden, u.a. der Harfenistin und Musiklehrerin Berta Höller.
- Weitere Druckwerke zur Harfe sind rar, aber umfassen irische
Gedichte vom achten Jahrhundert bis zur Gegenwart sowie Literatur zum Harfenspiel in Tirol und in der Steiermark.
Aufsätze behandeln Biografien von Harfenspielenden und Harfenbauer.
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