Jahresausstellung auf Burg Forchtenstein 2018 mit außergewöhnlichen Exponaten der
Schell Collection
Forchtenstein (esterhazy) - Wer einen Schatz besitzt, möchte diesen auch beschützen. Das eine
bedingt hier das andere. Große Mühe muss aufgewandt werden um einen Schatz sein Eigen zu nennen. Viele
stellen sich unter einem Schatz etwas Kostbares vor. Zum Beispiel ein Objekt aus Gold, mit Diamanten bestückt,
oder ein beachtliches Barvermögen. Und doch kann ein Schatz auch etwas Immaterielles sein, wie zum Beispiel
die Ehre. Scheint diese heute kaum noch schützenswert, wurden ihretwegen vor Jahrhunderten noch Duelle und
Kriege entfacht.
Im Märchen war ein Schatz fast immer in einer fest verschlossenen Truhe oder Kiste verborgen. Es oblag einem
Helden, diese Truhe zu finden, was mit dem Bestehen vieler Abenteuer verbunden war. Waren alle Aufgaben erfüllt,
konnte die Truhe geborgen werden, um schließlich den letzten Akt zu vollführen: das komplizierte Öffnen
dieser Truhe. Auch hier konnte noch allerlei schiefgehen: Das „Zauberwort“ war vergessen worden, die Gier übermannte
den Helden oder boshafte Geister versuchten ein letztes Mal das Gute zu verhindern.
Der Alltag der einfachen Leute, aber auch der reichen Bürger und des Adels, sah nicht viel anders als im Märchen
aus. Egal, welchen Schatz jemand angehäuft hatte oder welcher Reichtum jemanden zugefallen war – neidische
Mitmenschen, neugierige Dienstboten, böse Verwandtschaft sie alle versuchten ein Stück vom Schatz zu
erhaschen. Und hier kamen die Schlosser auf den Plan. Schon früh versuchten sie, die Schlösser der Auftraggeber
durch verschiedene zusätzliche Verschlüsse noch sicherer zu machen. Neben dem eisernen Material, das
kaum aufzubrechen war, kam der Zeitverlust für das Suchen des Schlüsselloches hinzu.
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