Haslauer: Dezentralisierung der Salzburger Landesverwaltung bringt mehr Bürgernähe
Salzburg (lk) - Die modernste Verwaltung Österreichs: Das ist großes Ziel der Salzburger Regierungsarbeit
und in dieser Hinsicht spielt künftig die Dezentralisierung eine große Rolle. Rund 200 Stellen sollen
in den kommenden Jahren aufs Land übersiedeln. "Wir wollen noch näher beim Bürger sein und
zusätzlich qualitativ hochwertige Arbeitsplätze in die Regionen bringen", betont Landeshauptmann
Wilfried Haslauer.
Wie wichtig eine solche Regionalisierung ist, zeigt auch die anstehende Pensionierungswelle. Zwischen 40 und 50
Prozent der Landesbediensteten werden in den kommenden zehn Jahren in den Ruhestand treten. "Das ist eine
Herausforderung, aber auch eine Gelegenheit, neue Wege zu gehen. Die Regionalisierung ist für uns auch eine
große Chance, qualitätsvolle Arbeitsplätze in den Regionen zu sichern", so Landeshauptmann
Wilfried Haslauer.
Bis zum Frühling 2019 weitere Umsetzungsschritte
Etwa 2.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit im Landesdienst beschäftigt, das sind mehr als 2.500
Vollzeitstellen. Rund 200 Stellen sollen künftig in die Bezirke übersiedeln.
Ein erster Schritt wurde mit einer Verlagerung von Aufgaben von der BH Salzburg- Umgebung, die in der Landeshauptstadt
ihren Sitz hat, in den Lungau bereits getan: Rund 70.000 Verkehrsstrafanzeigen, das ist ein Drittel aller an der
Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung durchzuführenden Verwaltungsstrafverfahren, sowie alle Vollstreckungsangelegenheiten
der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung werden durch an der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg tätige Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter abgearbeitet. Dadurch können für den Lungau mehrere wertvolle Arbeitsplätze im öffentlichen
Bereich langfristig abgesichert werden. Die in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung frei werdenden Kapazitäten
werden für eine beschleunigte Abarbeitung von Verfahren, etwa im Bereich der Betriebsanlagengenehmigungen,
eingesetzt.
"Dezentralisierung wird weiterhin grundsätzlich nach folgenden Parametern laufen: Können die Aufgaben
ortsungebunden erledigt werden oder bedarf es einer räumlichen Nähe zur Zentrale in Salzburg? Ergeben
sich neue Möglichkeiten durch Digitalisierung und Breitbandausbau? Gibt es einen Mehrwert für die Bevölkerung
in den Bezirken, wenn wir dort Dienststellen oder Teile davon ansiedeln? Und: Gibt es die räumlichen und personellen
Möglichkeiten in den Bezirken, derartige Einheiten anzusiedeln, ohne Reibungsverluste durch eine Zersplitterung
funktionierender Einheiten zu verursachen?", zählt Haslauer die großen offenen Punkte auf. Bis
zum Frühjahr 2019 soll ein Gesamtkonzept stehen. Denn: Regionalisierung geschehe nicht um der Regionalisierung
willen, sondern werde nur dort umgesetzt, wo die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter davon profitieren können, betont Haslauer.
Drei Varianten einer Dezentralisierung
Derzeit sind drei Varianten denkbar: Die Aufgaben wandern von zentralen Einheiten zu dezentralen Dienststellen.
Eigene Organisationseinheiten werden neu gebildet und im Land situiert. Dadurch kann das Profil einer Region geschärft
und hochwertige Arbeitsplätze in die Regionen verlagert werden. Oder: Die Homeoffice-Lösung. Meetings
würden zentral stattfinden und die Arbeit dann von zu Hause aus erledigt werden. "Wir haben im Land eine
moderne Infrastruktur, die es uns ermöglicht, standortunabhängig zu arbeiten. Die Flexibilität bringt
uns Vorteile im Wettbewerb um die besten Köpfe", so der Landeshauptmann.
Keine Zwangsversetzungen
Für Haslauer ist klar, "dass dieser Weg nur gemeinsam mit den Bediensteten gegangen werden kann. Es muss
sich niemand sorgen, dass er gezwungen oder gedrängt werden könnte, seinen Dienstort zu wechseln. Wir
haben aber bei einem langfristig und sauber geplanten Prozess die Möglichkeit, hier Einiges zu bewegen."
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