Landesrat Erich Schwärzler zieht sich
 aus den politischen Funktionen zurück

 

erstellt am
04. 04. 18
13:00 MEZ

Grund ist ein Krankheitsfall in der Familie; Wahl eines neuen Regierungsmitglieds bereits in der nächsten Landtagssitzung
Bregenz (vlk) - Landesrat Erich Schwärzler zieht sich aus den politischen Funktionen zurück. Dies gab der langgediente Landesrat am Abend des 3. April bekannt. „Wegen eines Krankheitsfalls in der Familie habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen. Ich habe eine klare Entscheidung für die Familie getroffen“, so Schwärzler. Bei der kommenden Landtagssitzung am 11. April 2018 soll bereits die Wahl eines neuen Regierungsmitglieds stattfinden.

„Mein Platz ist jetzt bei meiner Familie. Ich bedanke mich bei allen, die mich über diese vielen Jahre in der Politik begleitet haben, für die gute Zusammenarbeit. Ich bin dankbar für die vielen Begegnungen, die ich in dieser Zeit erfahren durfte und für die Chance, wichtige Bereiche mitzugestalten. Ich hatte das Glück und die Möglichkeit, rund 25 Jahre die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger wahrzunehmen und zu vertreten. Für mich galt immer der Grundsatz: Politik für und mit den Bürgern zu gestalten.“

Umfangreiche Bilanz
In seiner langen Zeit in unterschiedlichen politischen Spitzenfunktionen konnte Schwärzler vieles bewegen: „Ich bin stolz, dass es gelungen ist, in den Bereichen Energie, Integration, Flüchtlinge und Landwirtschaft im Landtag einstimmige Beschlüsse für die strategische Zukunftsarbeit zu fassen.“

Im Energiebereich wurde im Landtag einstimmig die Energieautonomie 2050 als richtungsweisendes, nachhaltiges Projekt, welches derzeit mit den 101 enkeltauglichen Maßnahmen in Umsetzung ist, beschlossen.

Die im Landwirtschaftsausschuss ebenfalls einstimmig beschlossene Landwirtschaftsstrategie „Ökoland Vorarlberg – regional und fair“ ermöglicht es heute, dass in jeder Gemeinde bäuerliche Produkte auf dem Bauernhof eingekauft werden können. Das Näher-Zusammenrücken der Landwirtschafts- und Tourismusstrategie zeigt in der Ausbildung und in konkreten Partnerschaften erste Erfolge.

Im Sicherheitsbereich streicht Schwärzler besonders die Bedeutung des Ehrenamtes hervor: „Ich bin begeistert von vielen jungen Menschen, die in den Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie im Sicherheitsbereich neben den erfahrenen und hauptamtlichen Kräften Einsatz leisten. Es ist auch beruhigend für einen Sicherheitslandesrat zu wissen, dass man sich 365 Tage 24 Stunden auf die Einsatzkräfte im Land verlassen kann.“ Unter dem Motto „Sicherheit braucht regionale Strukturen“ gelang es sowohl Polizei als auch das Bundesheer zu stärken. Als Erfolge nennt Schwärzler etwa die hohe Aufklärungsquote, aber auch den Erhalt eines eigenständigen Militärkommandos in Vorarlberg mit dem Hochgebirgs-Jägerbataillon 23. Auch die Militärmusik konnte neu aufgestellt werden. Dem Blasmusikverband mit Landesobmann Wolfram Baldauf spricht Schwärzler einen ganz besonderen Dank für seinen Einsatz für die Blasmusikkapellen aus.

Das Integrationsleitbild des Landes wurde im Landtag ebenfalls ohne Gegenstimme verabschiedet. „Ob Integration gelingt oder nicht, ist für eine Gesellschaft eine entscheidende Zukunftsfrage. Fordern und fördern war hier immer mein Motto. Die Herausforderungen sind in diesem Bereich sehr groß, aber Vorarlberg ist auf einem guten Weg.“ Schwärzler erinnert daran, dass Vorarlberg auch in den schwierigen Zeiten der Flüchtlingskrise immer entschlossen und dennoch menschlich agiert habe. Die außerordentliche Flüchtlingssituation habe die große Solidarität der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger gezeigt, wenn Menschen in Not sind. Er bedankt sich auch bei den Gemeinden, die bereit waren, Flüchtlinge aufzunehmen.

Auch bei den großen Naturkatastrophen - z.B. dem Tsunami, dem Lawinenwinter 1999, dem Hochwasser 2005 - hat Schwärzler die enorme Solidarität der Vorarlberger Bevölkerung erlebt, indem große Hilfe und Unterstützung gewährt wurde.

Wasser ist Vorarlbergs wichtigste nutzbare natürliche und erneuerbare Ressource. Dem Erhalt dieser Ressource maß Schwärzler immer eine hohe Bedeutung bei. Er verweist auf die massiven Investitionen, die in der Vergangenheit in die Wasserwirtschaft geflossen sind und die es konsequent fortzusetzen gelte. Die Schwerpunkte: Trinkwasserversorgung sichern, Abwässer sammeln und reinigen, um Bäche und Flüsse rein zu halten und Siedlungsräume bestmöglich gegen Hochwasser schützen.

Landesrat Erich Schwärzler – Aufgabenbereiche
• Land- und Forstwirtschaft
• Inneres, Sicherheit und Integration
• Gewässerschutz und Wasserwirtschaft
• Energieautonomie und energierelevante Fragen des Klimaschutzes

Politische Laufbahn
• 1985 bis 1995 Vizebürgermeister von Lingenau
• 1988 bis 1993 Nationalratsabgeordneter
• seit 1985 Vorstand der Regionalplanungsgemeinschaft Bregenzerwald
• 1995 bis 2015 Gemeindevertreter in Lingenau
• seit Oktober 1993 Landesrat

 

 

 

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