Umfassendste Retrospektive zum Werk des Ausnahmekünstlers – von 13. April bis 6. August
2018 im Leopold Museum
Wien (leopold museum) - „Zoran Mušic. Poesie der Stille“, die bisher größte Schau zum Schaffen
des Malers Zoran Mušic (1909–2005) in Österreich, wurde am 12. April im Leopold Museum eröffnet. Nach
über 25 Jahren ist das Werk des Künstlers wieder in Wien zu sehen. Anlässlich der Eröffnung
sprach Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger von der „längst fälligen großen Überblicksausstellung
eines herausragenden Grafikers und Malers“, der – in der ehemaligen K.u.K.-Monarchie geboren und aus dem heutigen
Dreiländereck Slowenien, Italien und Österreich stammend – „in den Wirren des 20. Jahrhunderts eine Lebensodyssee
durchmachte und zu einem Europäer wurde, wenngleich er auch immer ein künstlerischer Außenseiter
blieb.“
Die Ausstellung
Die von Hans-Peter Wipplinger und Ivan Ristic kuratierte, chronologisch angelegte Ausstellung zum Śuvre des
Ausnahmekünstlers, umfasst rund 170 Gemälde und Papierarbeiten. Anhand von ausgewählten Leihgaben
aus internationalen Privatsammlungen und Museen aus Slowenien, der Schweiz, Italien, Spanien und Österreich
werden alle Schaffensphasen des Künstlers präsentiert. Die Schau spannt den Bogen vom akademischen Frühwerk,
über die erschütternden Zeichnungen aus seiner Zeit als Lagerinsasse im Konzentrationslager Dachau, seine
Venedig-Ansichten, Pferdchen-Darstellungen und Landschaftsimpressionen Dalmatiens, in denen er versuchte ins Leben
zurückzukehren, über die um 1960 entstandenen abstrakten Werken im Sinne der Nouvelle École de
Paris, seinen ab 1970 geschaffenen Gedenkzyklus „Wir sind nicht die Letzten“, in dem die lang verdrängte Erinnerung
an die Gräuel des Konzentrationslagers mit voller Wucht zurück in sein Bewusstsein kam, bis hin zu seinem
stillen, poetischen Spätwerk, in dem der große Humanist Mušic die Vergänglichkeit des menschlichen
Seins aufgreift.
Gedenkjahr 2018
Aufgrund dieses untrennbar mit dem Schaffen von Zoran Mušic verbundenen biografischen Aspektes der Schau versteht
Hans-Peter Wipplinger die Ausstellung auch als Beitrag des Leopold Museum zum Gedenkjahr 2018. In Erinnerung an
die folgenschweren Ereignisse vor rund 80 Jahren, „als Österreich den sogenannten ‚Anschluss‘ feierte und
der Nationalsozialismus das dunkelste Kapitel der Menschheits- und Zivilisationsgeschichte einleitete.“
Der Einladung zur Eröffnung der Ausstellung, die feierlich vom slowenischen Kulturminister Anton Peršak, Leopold
Museum-Direktor Hans-Peter Wipplinger sowie von Co-Kurator Ivan Ristic mit Reden begangen wurde, folgten hunderte
Gäste, darunter die Nichte des Künstlers Vanda Mušic, die slowenische Botschafterin Ksenija Škrilec,
ihre Stellvertreterin, Gesandte Marjana Prvinšek Bokal, Barbara Koželj Podlogar, Kulturattachée und Leiterin
des slowenischen Kulturinformationszentrums SKICA, Botschaftsrätin Petra Draušbaher Krušic, Botschaftsrat
Dušan Pšenicnik, die MuseumsdirektorInnen Zdenka Badovinac (Direktorin der Moderna galerija Ljubljana), Klaus-Albrecht
Schröder (Albertina), Christoph Thun-Hohenstein (MAK) sowie die kaufmännische Direktorin des Leopold
Museum Gabriele Langer, Dorotheum-Chef Martin Böhm, Leopold Museum Vorstandsmitglied Elisabeth Leopold, die
KünstlerInnen Martha Jungwirth, Hubert Scheibl, Walter Vopava, Julia Avramidis, Elke Silvia Krystufek, Suse
Krawagna, die GaleristInnen François Ditesheim und Patrick Maffei (Ditesheim & Maffei, Neuchâtel),
Wilfried Magnet , Alessandro Rosada (Galerie Torbandena, Triest), Alois Wienerroither und Eberhard Kohlbacher,
Nicolas Treadwell, Susanne Bauer, sowie die Sammler Angel Surroca, Karl-Heinz und Agnes Essl, Igor und Mojca Lah,
Waltraud Leopold, Philipp Otto Breicha, Marianne Kirstein-Jacobs, Sonja Štangelj, Gaia Jäggli (Fondazione
Gabriele e Anna Braglia, Lugano). Darüber hinaus nahmen die KuratorInnen Elisabeth Dutz (Albertina), Franz
Smola (Belvedere), Heike Eipeldauer und Verena Gamper (Leopold Museum), die Katalogautoren Gojko Zupan und Marilena
Pasquali, Journalist Friedrich Orter, u.v.m. an der Eröffnung teil.
Katalog zur Ausstellung
Zur Ausstellung ist im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln der umfassende Katalog „ZORAN
MUŠIC. Poesie der Stille“ erschienen, herausgegeben von Ivan Ristic und Hans-Peter Wipplinger, mit einem Vorwort
von Hans-Peter Wipplinger, Auszügen eines Gespräches von Jean Clair mit dem Künstler sowie Essays
von Marilena Pasquali, Ivan Ristic, Hans-Peter Wipplinger und Gojko Zupan, 256 Seiten, zahlreichen Abbildungen
und einem umfangreichen Bildteil zu den Exponaten der Ausstellung. Der Katalog ist um Euro 29,90.- im Leopold Museum-Shop
erhältlich.
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